0:9 im Stadtduell – Verfolger kommen näher

Der SC Staaken hatte in Wismar das Nachsehen. Erneut gab es einige Gegentore. Foto: Lobeca/Andreas Knothe

Rostock  –  Am 14. Spieltag in der NOFV-Oberliga Nord gab es einige interessante Spiele, doch noch mehr Tore. Davon hagelte es einige, denn allein eine Partie bot gleich neun Treffer. Es herrschte allerdings auch einiges an Spannung, wie zum Beispiel in der Hauptstadt. Das Spitzentrio bleibt unverändert, doch direkt dahinter klopft nun der Regionalligaabsteiger an. Dieser kletterte gleich zwei Ränge nach oben bis auf den vierten Platz. Im Tabellenkeller sprangen ein anderes Team wieder über den Strich, doch es bleibt spannend.

Tabellenführer wendet erste Pleite ab

Vor 28 Zuschauern eröffnete der SV Tasmania Berlin den Spieltag mit dem Flutlichtspiel gegen die TSG Neustrelitz. Die Berliner gingen als Tabellendritter favorisiert ins Spiel, doch man sollte sich ziemlich schwertun. Durch eine Rote Karte für Kavian Kashani, agierte man etwa eine halbe Stunde in Unterzahl und brachte ein 1:1-Remis über die Zeit. Beide konnten mit diesem Punkt wenig anfangen, doch vor allem für Tasmania war dies zu wenig. Am Folgetag wollte der BFC Preußen die Aufgabe gegen den FSV Optik Rathenow meistern. Die Tabelle sprach klar für die Berliner, doch der frühere Regionalligist sollte keineswegs unterschätzt werden. Ein Doppelschlag Mitte der ersten Hälfte ebnete den Weg für Preußen und der zwischenzeitliche Anschlusstreffer wurde mit dem 3:1-Endstand egalisiert. Ein souveräner Dreier für den Aufsteiger, der weiterhin als Verfolger Nummer Eins des Tabellenführers gilt. Dieser hört auf den Namen SV Lichtenberg 47. Es wartete das Topspiel des Spieltags, denn es ging zur TuS Makkabi. Erster gegen Vierter hieß die Ausgangslage und Makkabi sollte dem Spitzenreiter tatsächlich ordentlich Paroli bieten. Nach nicht einmal einer halben Stunde führte die Heimmannschaft mit 2:0 und schockte die 47er. Es waren erst die Gegentore elf und zwölf für den bisherigen Ligaprimus und es kam der Geruch nach der ersten Saisonpleite auf. Doch ein Spitzenteam, wie es eben das von Trainer Rudy Raab ist, sollte dies noch kein Genickbruch sein. Denn nur drei Minuten nach dem zweiten Gegentor kam bereits die Antwort. Der erste Durchgang neigte sich dem Ende hin und tatsächlich glich Lichtenberg durch einen Foulelfmeter aus. So war zur Pause bereits alles wieder auf null und im zweiten Durchgang sollte es so bleiben. Die Gäste bleiben ungeschlagen, doch ließen auch zwei Zähler liegen, sodass der Vorsprung nur noch einen Punkt beträgt.

Dynamo siegt im Kellerduell

Die SG Dynamo Schwerin war im direkten Kellerduell mit dem SV Grün-Weiß Ahrensfelde gefordert. Es ging darum, die Abstiegsplätze zu verlassen und einen wichtigen Sieg im Keller einzufahren. Eine bockstarke erste Hälfte, die zu einer 3:0-Führung der SG führte, ebnete den Weg für den wichtigen Auswärtsdreier. Im zweiten Durchgang kam Ahrensfelde zwar nochmal ran, doch spätestens das vierte Schweriner Tor machte alles klar. Es hieß am Ende 4:2 aus Sicht der Mecklenburger und der Vorsprung auf den Gegner wuchs auf sieben Zähler. Dadurch rutschte auch der SC Staaken unter den Strich, der gegen den FC Anker Wismar durchaus Druck hatte. Dabei sprach allerdings vor allem die Auswärtsschwäche gegen sie, denn es gab nicht nur erst drei Punkte in der Fremde, sondern auch 16 Gegentreffer in den jüngsten drei Gastspielen. Man brauchte also erst einmal mehr Stabilität, denn sonst würde es gegen die Hansestädter um Ex-Rostocker Pascal Breier wohl sehr schwer werden. Vor 135 Zuschauern waren allerdings genau diese bereits auf Kurs, denn es stand 2:0. Keine 60 Sekunden nach Wiederbeginn setzte es Gegentor Nummer drei und somit die Vorentscheidung. Zwar verkürzte man gegen zehn Mann des FC Anker, doch Breier machte alles klar und besiegelte den 4:1-Endstand. Erneut sah es bei den Berlinern in der Defensive nicht gut aus, während Wismar im dritten Spiel ungeschlagen bleibt und sich nun im gesicherten Mittelfeld der Tabelle aufhält. Davon träum derzeit der Rostocker FC. Die bisherige Saison lässt sich als eine reine Katastrophe betiteln und nun kam auch noch der Stadtnachbar, der FC Hansa II. Die U23 der Kogge ging mit Wut im Bauch ins Spiel, denn in der Vorwoche musste die Profi-Reserve eine 4:6-Pleite, trotz 3:1-Führung hinnehmen. Im Stadtderby war die Partie bereits zur Pause mit 3:0 für den FCH II entschieden, doch im zweiten Durchgang sollte es eine echte Abreibung für den noch punktlosen Tabellenletzten. Es hieß am Ende 0:9 aus Sicht des RFC und es bleibt nicht nur dabei, dass man in 15 Spielen erst drei eigene Treffer zustande brachte, sondern nun auch 77 Gegentore kassierte. Eine Rettung ist schon jetzt nur sehr schwer vorstellbar.

Der FC Anker Wismar jubelte gegen den SC Staaken. Foto: Lobeca/Andreas Knothe

Ausblick

Topspiel unter Flutlicht

Mit Blick auf das kommende Wochenende wartet vor allem in der oberen Tabellenregion ein echtes Topspiel. Bereits am Freitagabend empfängt Tabellenführer SV Lichtenberg 47 den Tabellendritten SV Tasmania Berlin. Bei den Gästen zeigt die Formkurve eher nach unten. Nur ein Sieg aus fünf Spielen, allerdings auch nur eine Niederlage, sind mit Blick auf die Punkteausbeute etwas zu wenig. Hoffnung macht dem Verfolger allerdings die Auswärtsstärke. Von möglichen 18 Zählern holten sie nämlich 15 und kassierten erst vier Gegentreffer. Der Tabellenzweite, der BFC Preußen ist beim BSV Eintracht Mahlsdorf gefordert. Dieser steht auf dem sechsten Platz stellt mit Nils Stettin den zweitbesten Torjäger der Liga. Auf diesen gilt es aufzupassen, denn sonst könnte es schwierig werden. Man selbst hat allerdings mit Pedro Magalhaes und Patrick Breitkreuz selbst zwei echte Knipser. Man kann gespannt sein, wer am kommenden Wochenende erneut das runde ins Eckige befördert.

Aufsteiger unter Druck

Im Tabellenkeller möchte Grün-Weiß Ahrensfelde den Anschluss nicht verlieren. Mit nur sechs Zählern ist man derzeit vorletzter und hat nur hab so viele, wie der drittletzte. Nun geht es zu Optik Rathenow, die zehn Punkte mehr haben und den Vorsprung vergrößern wollen. Die Form spricht klar für die Hausherren, doch irgendwann muss der Knoten beim Aufsteiger doch platzen. Dies gilt auch für den Rostocker FC der nach der 0:9-Klatsche gegen Hansa II eine Reaktion zeigen will. Noch ohne Punkt am Tabellenende spricht nahezu gar nichts für sie und gegen Tennis Borussia Berlin wird es auch nicht unbedingt einfacher. Acht Tore-Mann Ebrima Joba gilt es besonders in Schach zu halten, sonst wartet der nächste bittere Nachmittag. Nur einen Punkt hinter dem rettenden Ufer steht der SC Staaken, der es mit Regionalligaabsteiger Berliner AK zu tun bekommt. Gewinnen Sie das Berlin-Duell würde man nicht nur Big-Points im Keller sammeln, sondern den Gegner nochmal unten mit reinziehen. Die schwerste Aufgabe aller Kellerkinder hat die SG Dynamo Schwerin, denn diese empfängt Makkabi Berlin. Die Elf aus der Hauptstadt hat nicht nur zuletzt ein starkes Spiel gegen den Tabellenführer abgeliefert, sondern blieb auch in zwei der jüngsten drei Begegnungen ohne Gegentor. Dort wird es schwer für die Mecklenburger, die nach sechs Oberliga-Niederlagen am Stück zuletzt mal wieder gewannen.