HEBC: „Es wird schwer, die Saison zu wiederholen“

Özden Kocadal hat den HEBC zu einer guten Adresse in der Hamburger Oberliga gemacht. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Özden Kocadal hat den HEBC zu einer guten Adresse in der Hamburger Oberliga gemacht. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Der fünfte Teil der Saisonvorschau führt uns wieder ins Herzen Hamburgs. Der Hamburg-Eimsbütteler Ballspiel-Club hat die beste Saison seiner Vereinsgeschichte gespielt. Platz fünf und das Pokal-Viertelfinale waren überragend für den HEBC. Nun bleibt der Kader fast komplett zusammen, doch Trainer Özden Kocadal steigt auf die Bremse und will die Erwartungen nicht in den Himmel heben.

Saison 2023/24

Man kann es eigentlich kurz machen: Der HEBC hat im letzten Jahr die beste Saison. Platz fünf ist einfach überragend, wenn man die Möglichkeiten der Veilchen sieht. Dabei kam die Mannschaft von Özden Kocadal richtig gut in die Saison, war von Beginn an bei der Musik dabei. Zweimal (Spieltage sechs und zehn) errang der HEBC sogar Platz zwei. Doch es folgt ein Herbstknick, der den Fahrstuhl nach unten fahren ließ. Wobei: Platz acht ist ja kein Knick, dazu erholte sich die Mannschaft vom Reinmüller schnell davon und war bis zum Schluss im Kampf um Platz drei dabei.

Im Pokal reichte es ebenfalls für das Viertelfinale, ehe man am ETSV scheiterte. Entsprechend positiv ist das Fazit am Reinmüller. „Es war eine historische Saison für uns“, bilanziert Kocadal: „Wir haben nicht nur gute Ergebnisse geliefert, sondern auch richtig guten Fußball gespielt. Daher wird es für uns sehr schwer, dies zu wiederholen.“

Der Torjäger bekommt Konkurrenz: wie gut klickt es zwischen Johann Buttler (im Bild) und Neuzugang Gian Luca Verago? (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Wer kommt? Wer geht?

Im Gegensatz zu den Vorjahren hält sich die Fluktuation beim HEBC mehr als im Rahmen. Gerade mal vier Spieler werden den Reinmüller verlassen, mit Erciyes Palo (TuS Dassendorf) geht aber ein wichtiges Puzzle-Teil in der Abwehr und ein starker Standardspezialist. Mit Kevin Houndjame (HT16) geht ein weiterer Innenverteidiger, dazu verlässt Keeper Lucas Lamm (Ahrensburger TSV) den Reinmüller und Verteidiger Lasse Peters hängt die Stiefel an den Nagel. Die drei letztgenannten waren aber keine Stammspieler.

Fünf Spieler finden im Gegenzug den Weg an die Tornqviststraße. Im Tor komplettiert Alex Rieseler (Altona 93 II) das Torhüter-Trio des HEBC. In der Abwehr soll Manuel Schmitz (ETV U19) seine Entwicklung nehmen und sich mittelfristig in der Oberliga etablieren. Davor soll Zinedine Hukporti (VfR Neumünster) den arrivierten Kräften im zentralen Mittelfeld Konkurrenz machen. Für die Offensive bedienen sich die Veilchen beim Nachbarn. Vom FC Alsterbrüder wechseln Flügelflitzer Benjamin Lerida und Torjäger Gian Luca Verago (letzte Saison 14 Tore in der Oberliga) an den Reinmüller.

Players to watch

Der HEBC besticht durch eine große mannschaftliche Geschlossenheit – die herausragenden Individualisten fehlen, wenngleich immer wieder Spieler zumindest kurz aus dem Schatten treten. Und doch haben auch die Veilchen spannende Konstellationen zu bieten. So wird spannend zu sehen sein, ob sich Neuzugang Verago und Torjäger Johann Buttler ergänzen oder ob sie nicht zusammen passen. Natürlich ist die weitere Entwicklung von Semir Demirovic zu beachten, der immer wieder große Beachtung findet, wenn Bruder Ermedin (Profi beim FC Augsburg) zu Gast ist.

Der große Bruder wird die Entwicklung von Semir Demirovic genau beobachten. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Trainer und Ziele

Özden Kocadal geht in seine sechste Saison als Trainer des HEBC. Und damit ist „Özy“ einer der dienstältesten Trainer der Liga – und das mit gerade 39 Jahren. In den letzten beiden Jahren hat er seine Mannschaft zu einem echten Spitzenteam gefordert, zu einem taktisch schwer auszurechnenden Mannschaft. Und kann erstmals auf eine eingespielte Mannschaft setzen.

Und doch: Kocadal tritt auf die Bremse: „Diese Liga ist brutal! Da sind so viele gute Teams dazugekommen, andere haben starke Transfers gezeigt. Das wird für uns enorm schwer, daran anzuknüpfen.“ Und fügt weiter an: „Andere Mannschaften haben andere Möglichkeiten, sind individuell besser gespielt. Aber wir wissen auch, was wir können und dass wir unangenehm zu spielen sind.“ Mit Blick auf die neue Spielzeit backt der HEBC also kleinere Brötchen, auch wenn man sich gegen eine erneute Platzierung unter den ersten Fünf nicht wehren wird.

Vorbereitung

Schon im Juni ist der HEBC in die neue Saison gestartet, gewann zum Auftakt deutlich gegen den Hetlinger MTV. Tests in Heide und bei Eintracht Norderstedt gab es auch schon, es warten nun noch u.a Liga-Konkurrent FC Türkiye und Teutonia 05. Kocadal warnt dazu vor dem Saisonstart: „Wir spielen erst beim ETSV, empfangen dann Türkiye und müssen dann nach Altona. Das sind drei richtig starke Gegner – da kann es auch schnell sein, dass wir schlechter da stehen, als wir vorher dachten.

Hetlinger MTV 10:2
Heider SV 4:4
Eintracht Norderstedt 0:6
FC Türkiye (14. Juli/H)
TBS Pinneberg (18. Juli/A)
Teutonia 05 (21. Juli/H)
Bramfelder SV (26. Juli/A/Pokal)
ETSV (4. August/A/Liga)

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