Spieltag Nummer vier steht in der Oberliga Hamburg vor der Tür und der hat es absolut in sich. Ein Aufsteiger-Duell, ein Kellerduell mit Fingerzeig, ein Derby und zwei Topspiele stehen an. Dabei gehen die Augen vor allem am Sonntag in den Bezirk Eimsbüttel. Dort müssen nämlich alle Meisterschaftsfavoriten ran.
Erster Sieg für Süderelbe oder Befreiungsschlag für Paloma?
Ein erster Augenmerk sei aber auf den Freitag gerichtet, wenn am Kiesbarg der FC Süderelbe und der USC Paloma aufeinander treffen. Die 49ers haben den Saisonstart in den Sand gesetzt – so einfach muss man das sagen. Drei Niederlagen bei zwölf Gegentoren stehen nicht ohne Grund in den Statistiken. Und auch das knappe 1:2 bei Victoria täuscht etwas über den Leistungsstand hinweg – eigentlich war „Vicky“ nämlich die deutlich bessere Mannschaft. Nun muss gegen Paloma unbedingt der Befreiungsschlag her.
Zumal die Tauben ebenfalls nicht gut drauf sind. Zwar gelang in der Vorwoche der erste Sieg der neuen Oberliga-Spielzeit, doch auch hier täuscht das Ergebnis (3:1) etwas über den Spielverlauf. Hätte Sasel keinen Chancenwucher betrieben, wäre Paloma ebenfalls mit drei Niederlagen in die Spielzeit gestartet. Aber hätte, wäre, wen: die Mannschaft von Marius Nitsch hat drei Punkte auf der Haben-Seite und neues Selbstvertrauen getankt. Mit einem Sieg bei Süderelbe könnte man sich erst einmal ein wenig absetzen.
Aufsteiger mit Gegensätzen
Die einzigen Aufsteiger in die Oberliga Hamburg treffen am Sonntag bei Vorwärts-Wacker aufeinander. Dann ist dort der HSV III zu Gast und die Stimmungen dürften unterschiedlicher kaum sein. Der SCVW ist voll in der Saison angekommen, gewann zum Auftakt und holte in der Vorwoche Punkt Nummer vier – wobei in Halstenbek durchaus mehr drin gewesen wäre. Unter der Woche gelang der souveräne Einzug in die nächste Pokalrunde. Die Stimmung am Öjendorfer Weg ist entsprechend gut.
Anders dagegen bei den Rothosen: der HSV III war von der Konkurrenz durchaus hoch eingeschätzt worden, konnte dies aber bisher nicht umsetzen. Drei Spiele, drei Niederlagen, darunter gegen Harksheide und die Alsterbrüder, also Teams, die vom Potential auf Augenhöhe mit dem Aufsteiger agieren, dazu fehlen die ganz dicken Brocken noch. Sollte der HSV am Sonntag nicht punkten, dann wird man wohl so schnell nicht aus dem Keller herauskommen.
Derbyzeit in Eimsbüttel
Gewinnen muss auch der HEBC, immerhin ziert der Vorjahresdritte aktuell das Tabellenende der Oberliga. Und blamierte sich unter der Woche im Pokal beim Kreisligisten Hurricanes (1:3). Und ausgerechnet jetzt kommt der Nachbar SC Victoria und möchte auch in Eimsbüttel die Kräfteverhältnisse „geraderücken“. Vielleicht hilft es den Veilchen, dass mit dem Pokal-Aus ein Tiefpunkt erreicht sein könnte und es nur noch bergauf gehen kann.
Und „Vicky“? Es wird an der Hoheluft keiner zugeben, aber dass der „kleine“ HEBC gleich zweimal in der Tabelle vor den Blau-Gelben landete, dürfte die Verantwortlich der Victoria kräftig wurmen. Umso erfreulicher dürfte für Trainer Sascha Bernhardt und sein Team sein, dass man den Saisonstart erfolgreich gestaltet durfte. Mit einem Sieg im Derby könnte man diesen dann ein wenig vergolden.
Kracher am Loki
Während die Partie am Reinmüller noch läuft, beginnt keine drei Kilometer das absolute Schlagerspiel des Spieltags. Der Tabellendritte empfängt den Tabellenzweiten, der Eimsbütteler TV muss gegen TuS Dassendorf ran. Die Partie wird ein echter Fingerzeig. Die junge ETV-Mannschaft hat den ersten, echten Härtetest der Saison vor Augen und wird sich leistungsmäßig zur Vorwoche steigern müssen. Aber auch für „Dasse“ wird es der erste Härtetest der neuen Spielzeit, doch bei der Elf von Thomas Seeliger zeigte die Formkurve zuletzt doch stark nach oben. Die Spiele bei Vorwärts-Wacker (4:1) und gegen Buchholz (4:0) hätten noch deutlicher gestaltet werden können.
Wenig später ist auch Spitzenreiter ETSV in Eimsbüttel gefordert, muss beim FC Alsterbrüder ran. Nimmt man die aktuell Form, sollte ein Sieg der Eisenbahner eigentlich nur Formsache sein. Zu souverän zeigte sich der Tabellenführer in allen Spielen, ließen vor allem defensiv nur sehr wenig zu. Doch Vorsicht: der FCA zeigte in Dassendorf, dass er ganz unangenehm zu bespielen und selbst in der Lage ist, Nadelstiche zu setzen.
Zum Abschluss: AFC will nachziehen
Bleibt noch der Meister: Altona 93 kann und will in Niendorf nachziehen, ebenfalls die weiße Weste behalten. Und die Form des AFC zeigte in der letzten Wochen steil nach oben. Der HEBC wurde mit 4:0 vom Platz gefidelt, im Pokal konnte man sich 45 Minuten Schongang beim HTB leisten und dennoch deutlich gewinnen. Nun geht es zum Niendorfer TSV – vom Papier auf jeden Fall eine harte Nuss, doch so wirklich weiß man beim NTSV wohl nicht, wo er steht.
Denn die Farhadi-Elf bekam erst einen herben Dämpfer gegen den ETSV (0:4), kam dann zu einem Remis bei Türkiye (2:2), wo das Spiel so und so hätte ausgehen können und musste sich trotz sehr ansprechender Leistung im Pokal geschlagen geben (1:4 gegen Norderstedt). Selbstvertrauen ist nicht unbedingt klar, auch wenn die Mannschaft die Klasse besitzt, die Großen zu ärgern.
Spiele in der Übersicht
Freitag, 23. August
TuRa Harksheide – FC Türkiye (19.30 Uhr, Exerzierplatz)
FC Süderelbe – USC Paloma (19.30 Uhr, Kiesbarg)
Samstag, 24. August
Vorwärts-Wacker Billstedt – HSV III (15 Uhr, Öjendorfer Weg)
Sonntag, 25. August
HEBC – SC Victoria (10.45 Uhr, Reinmüller)
Eimsbütteler TV – TuS Dassendorf (12 Uhr, Lokstedter Steindamm
FC Alsterbrüder – ETSV (13.30 Uhr, Walter-Wächter-Platz)
Buchholz 08 – SV Halstenbek-Rellingen (14 Uhr, Otto-Koch-Kampfbahn)
Niendorfer TSV – Altona 93 (14 Uhr, Sachsenweg)
TSV Sasel – Concordia (15 Uhr, Parkweg)