Nach erfolgreichem Start: „Wir sind da, wo wir hinwollen“

Jan Schönteich, Sportchef von TuS Dassendorf, sprach mit uns über den Saisonstart. (Foto: Lobeca/Gettschat)
Jan Schönteich, Sportchef von TuS Dassendorf, sprach mit uns über den Saisonstart. (Foto: Lobeca/Gettschat)

Zwei Jahre ohne Titel sind ein komisches Gefühl für TuS Dassendorf. Man muss schon mehr als ein Jahrzehnt zurückgehen, als dies das letzte Mal der Fall war. Corona mal außen vor gelassen, gewann „Dasse“ von 2014 bis 2022 immer einen Titel pro Jahr. Doch zuletzt blieb zweimal nur Rang zwei in der Liga und ein vorzeitiges Ende im Pokal. Das soll, das muss nach dem Willen der Verantwortlichen am Wendelweg anders werden. Mit Sportchef Jan Schönteich sprachen wir über den erfolgreichen Saisonauftakt, das veränderte Gesicht und die erstarkte Oberliga Hamburg.

Zu Hause die Meisterschaft verschenkt

Mit der Vergangenheit, in diesem Fall mit der Saison 2023/24, will sich Schönteich nur kurz befassen. Aber dabei legt er sehr plakativ den Finger in die Wunde: „Wir haben zu Hause die Meisterschaft verschenkt. Wenn wir da unsere Punkte holen und nicht gegen Teams aus der zweiten Tabellenhälfte verschenken, stehen wir am Ende oben.“

Aus den titellosen Jahren hat man in der Planung für die aktuelle Saison seine Schlüsse gezogen, sechs Neue sollen den arrivierten Kräften Feuer machen. Und mit Erciyes Palo, Gianluca Babuschkin (aktuell verletzt) und Fabian Graudenz haben sich gleich drei dieser Spieler einen Stammplatz erkämpft. „Wir haben schon zu Saisonende analysiert, wo es hakt, was wir verbessern können und welche Verstärkungen wir brauchen“, so Schönteich: „Das ist dann meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir eben diese bekommen.“

Zufrieden mit dem Auftakt

Das punktuell verstärkte Ensemble musste sich zu Beginn etwas finden. Nach dem mühevollen Auftakt (1:0 gegen die Alsterbrüder) kam der „Dasse“-Express ins Rollen, schoss immer mindestens drei Tore und musste nur im Spitzenspiel beim Eimsbütteler TV einen Zähler abgeben. 19 Punkte aus sieben Spielen – der Saisonstart ist gelungen, wie auch Schönteich findet: „Wir haben unsere Aufgaben gelöst, haben häufig guten Fußball gespielt und die Spiele gewonnen. Das 0:0 beim ETV ist natürlich ärgerlich – andererseits spielen wir da gegen einen direkten Konkurrenten und nehmen einen Zähler mit. Von daher kann ich damit auch sehr gut leben.“ Man kann also sagen: Auftrag erfüllt, die Mannschaft steht. Nun muss sie den Auftrag erfüllen.

Ausgeglichene Liga

„Wir sind aktuell da, wo wir hin wollen“, fasst Schönteich den Start zusammen: „Aber wir sind noch nicht am Ziel. Wir wollen aber Titel, nach Möglichkeit zwei. Dass wir in den letzten beiden Jahren so ärgerlich im Pokal ausgeschieden sind, nervt mich. Das wollen wir in diesem Jahr auswetzen.“ Aber dazu muss Dassendorf an die Leistungen des Starts anknüpfen, darf sich vor allem keine Ausrutscher erlauben, weil die Liga auch in Schönteichs Augen stärker geworden ist.

„Wann hatten wir denn mal vier Teams, die oben auf Augenhöhe sind und alle den Titel wollen?“, so Schönteich: „Kann mich an so eine Situation nicht wirklich erinnern oder höchstens vor 15 oder 20 Jahren. Aber das ist doch toll, das ist geil. Dann kommt auch in diesem Jahr die eine oder andere Überraschungsmannschaft hinzu, dazu die Teams zum Beispiel Niendorf, Sasel oder Paloma, die vielleicht nicht die ganz hohen Ziele formulieren, aber tolle Arbeit leisten und den Favoriten immer ein Bein stellen können.“

Volle Konzentration gefordert und eine „Drohung“ an die Konkurrenz

Daher weiß man am Wendelweg auch, dass Fehler noch schneller bestraft werden als im letzten Jahr. „Die eine Niederlage gegen ein vermeintlich schwächeres Team kann schon eine zu viel sein“, warnt Schönteich und fordert daher volle Konzentration von seiner Mannschaft.

An die Konkurrenz richtet der Sportchef aber auch noch Worte: „Wir haben noch nicht unser volles Potential ausgeschöpft, wir haben noch Reserven. Mit Babuschkin und Rinik Carolus fallen noch zwei Spieler aus, Julian von Haacke und Hamajak Bojadgian haben wir ja sogar noch etwas versteckt. Wir können also noch nachlegen!“