Der zehnte Spieltag in der Oberliga Hamburg ist Geschichte und es gab eine Menge Tore. Über vier Treffer fielen im Schnitt pro Partie. Die Spitzenteams machten ihre Hausaufgaben souverän, doch ein Titelanwärter patzte. Zudem verschlimmern sich die Sorgen bei einigen Mannschaften.
WTSV Concordia – Hamburger SV III 3:0 (3:0)
Am Bekkamp kam es zum Duell der Sorgenkinder. Der WTSV Concordia blieb in den ersten neun Partien ohne Sieg und stand am Tabellenende. Der Rückstand aufs rettende Ufer war bereits früh groß, sodass der Druck am vergangenen Freitagabend riesig war. Doch auch der Gegner war zum Siegen verdammt, denn der Hamburger SV III gewann gerade einmal eine Partie. Die Bedeutung dieser Partie sollte beiden Mannschaften also bewusst sein, doch es schien, als wäre es nicht so. Die Heimmannschaft kam deutlich besser als die Rothosen rein und führten nach bereits vier Minuten dank Farukhan Bulut (4.). Nach einer halben Stunde gelang „Cordi“ der Doppelschlag. Sop Diallo (30.) und Kevin Asante (33.) schraubten das Ergebnis noch vor der Pause in die Höhe. Im zweiten Durchgang passierte nicht mehr viel, sodass es eine 0:3-Pleite für den HSV gab.
FC Süderelbe – FC Türkiye 3:1 (0:0)
Der FC Süderelbe belohnt sich zu selten für den Aufwand. Die Leistungen sind nicht immer schlecht, doch die Ausbeute ziemlich ausbaufähig. Dementsprechend stehen sie im unteren Tabellendrittel. Nun gastierte der FC Türkiye, der zwischenzeitlich einen echten Höhenflug erlebte. Es war ein starker Saisonstart, sodass man bereits früh Abstand nach unten gehalten hat. Nun kam es am Kiesbarg zum Duell der Neugrabener gegen die Wilhelmsburger. Beide sind immer für Tore gut. Zur Pause sah dies allerdings noch nicht so aus, denn der erste Durchgang endete torlos. Im zweiten Durchgang war es dann Kazusanosuke Ikeda (60.) der die Gäste in Führung brachte. Die Zeit lief runter und es schien, als würde es die nächste Pleite für den FCS geben, doch dann kamen die Schlussminuten. Christivi-Junior Komba-Masombo (88.) glich aus. Es war erleichternd für die Hausherren, doch es war noch mehr drin. Tatsächlich gelang Süderelbe der zweite Treffer zur Führung durch Can Kömürcü (92.). Besser spät als nie belohnten sie sich und Kömürcü (96.) machte per Elfmeter den Deckel drauf. Drei enorm späte Treffer sorgten also für den 3:1-Heimsieg der Mannschaft von Florian Tirt.
Eimsbütteler TV – HEBC 4:0 (1:0)
Mit einem 3:2-Sieg bei Meister Altona 93 setzte der Eimsbütteler TV ein Ausrufezeichen. Man verkleinerte den Abstand an der Tabellenspitze und zeigte zudem, dass man sich trotz einer mal wieder jungen Mannschaft nicht verstecken muss. Nun sollte nachgelegt werden und dies ausgerechnet gegen den HEBC. Im Eimsbüttel-Derby ging man als Favorit ins Rennen und dies bestätigten sie früh. Stürmer Piet Scobel, der im Sommer von Union Tornesch kam, erzielte das 1:0 (10.). Im zweiten Durchgang machte der Knipser weiter und schnürte binnen weniger Minuten den Dreierpack (65./67.). Der Regionalligaabsteiger war auf Kurs und HEBC sollte keine Antwort mehr finden. Stattdessen gab es einen Elfmeter, den Dilan Mohammed (82.) zum 4:0-Endstand verwandelte (82.).
TuS Dassendorf – SV Halstenbek-Rellingen 4:1 (4:1)
Zwei Foulelfmeter retteten die TuS Dassendorf in der vergangene Woche einen Punkt gegen den SC Victoria Hamburg. Es gab ein 2:2-Remis, mit dem man zumindest einen Zähler auf die Tabellenspitze gutmachen konnte. Nun sollte zu Hause wieder ein Dreier her gegen den SV Halstenbek-Rellingen. Dieser verlor nur eine der jüngsten vier Begegnungen und kam dementsprechend mit einer breiten Brust an den Wendelweg. Davon war allerdings wenig zu sehen. Dassendorf begann schwungvoll und ging früh durch Fabian Graudenz (6.) in Führung. Man war also direkt auf Kurs und nach einer knappen halben Stunde legte Eyke Kleine (27.) nach. Halstenbek-Rellingen hatte riesige Probleme mit dem Gastgeber, sodass zur Pause die Messe nach den Toren von Okan Kurt (31.) und Sven Möller (41.) gelesen war. Der Anschlusstreffer von Omar Nabizada (45.) war nicht mehr als Ergebniskosmetik. So gab es einen souveräneren Heimsieg für „Dasse“.
TSV Buchholz 08 – Niendorfer TSV 1:5 (1:2)
In der vergangenen Saison waren die Rollen noch vertauscht. Niendorf stand im oberen Tabellendrittel und die Niedersachsen im Niemandsland, nun war es andersherum. Der Niendorfer TSV kam nicht gut in die Saison und steht dementsprechend nur auf dem zehnten Tabellenplatz. Nachdem es schien, als würde man in der neuen Spielzeit angekommen sein, gab es zuletzt wieder zwei Dämpfer. Auf drei Siege folgten zwei Pleiten. Nun sollte an der Otto-Koch-Kampfbahn wieder ein Dreier her. So trat die Elf von Ali Farhadi auch von Beginn an auf. Nach nicht einmal 180 Sekunden jubelte Ammat Janha (3.). Buchholz fand in Person von Andre Fricke (22.) zwar eine Antwort, doch nur zwei Minuten später war es Leon Meyer (24.) der die Führung wiederherstellte. Nach der Pause machte Lennart Merkle (63./69.) mit einem Doppelpack den Deckel drauf. Kurz vor Schluss setzte Daniel Brückner (89.) den Schlusspunkt. So gewann der NTSV in Buchholz mit 5:1. Es war das Gesicht, dass wir aus der Vergangenheit von den Gästen kannten.
Vorwärts Wacker – TuRa Harksheide 1:3 (1:2)
Gegen den FC Alsterbrüder gelang dem TuRa Harksheide ein enorm wichtiger Dreier. Nach einer schwachen Rückrunde vergangene Spielzeit, erwischte man keinen einfachen Start in diese Saison, sodass die Tendenz eher nach unten zeigt. Vorwärts Wacker gewann nach vier Niederlagen mal wieder ein Spiel und beendete eine Negativserie von vier Niederlagen am Stück. Bei dieser war vor allem die Defensive eine Schwachstelle. Nun empfing der Aufsteiger die Norderstedter am Öjendorfer Weg. Die Norderstedter kamen besser rein und gingen dank eines Doppelschlags von Fabian Wagner (20.) und Lenny Kufrin (21.) in Führung. Zehn Minuten vor der Pause verkürzte allerdings Philip Dtefaniuk (35.) für Vorwärts Wacker. Richtig spannend sollte es allerdings nicht mehr werden, denn erneut Kufrin (67.) erzielte den dritten Treffer zum 3:1-Auswärtssieg.
USC Paloma – ETSV Hamburg 4:2 (2:1)
An das vergangene Duell beim USC Paloma erinnert sich der ETSV wohl eher ungern. Eine 0:2-Niederlage besiegelte das Landespokal-Halbfinalaus im April. Nun ging es also wieder an die Brucknerstraße, wo es erneut nicht einfach werden sollte. Dies zeigte sich nach nicht einmal fünf Minuten, denn Mohammed Fane (4.) brachte den USC früh in Führung. Die Hintermannschaft der Eisenbahner machte keine gute Figur. Sie wirkten enorm unsicher und hatten großes Glück, dass der Gegner nicht direkt nachlegte. Dies taten sie nach etwas mehr als 20 Minuten durch den sehr auffälligen Haron Sabah (22.). Die Eisenbahner waren völlig abwesend und nicht auf der Höhe, vorne taten sie sich gegen leidenschaftlich verteidigende Hausherren schwer. Mit dem 0:2 war die Algan-Elf noch relativ gut bedient, denn immer wieder war die anfällige Dreierkette nicht eng genug am Mann. Vorne entwickelte man nach rund einer halben Stunde immer mehr Durchschlagskraft und kam so dank Oskar Lenz (38.) zum Anschlusstreffer. Nun waren sie wieder am Drücker und der Ausgleich lag noch vor der Pause in der Luft, doch es blieb vorerst beim 2:1. Nach dem Seitenwechsel kamen die Eisenbahner dominanter raus, setzten die Uhlenhorster ordentlich unter Druck doch der Ausgleich fiel nicht. Stattdessen stach Paloma eiskalt nach einer Ecke durch erneut Fane (71.). Es sollte einfach nicht sein, denn sechs Minuten später machte Paul Treichel (77.) alles klar. Sie waren einfach deutlich abgezockter und effektiver, auch wenn das Team vom mittleren Landweg in Person von Yannick Siemsen (90.) nach einem Eckball nochmal minimale Hoffnung erntete. Wirklich spannend wurde es nicht mehr, auch weil Ridel Monteiro (98.) sich kurz vor dem Ende noch eine Gelb-Rote Karte abholte. So musste der ETSV Hamburg sich mit 2:4 geschlagen geben.
FC Alsterbrüder – SC Victoria Hamburg 1:5 (0:1)
Nur eines von sieben Partien entschied der FC Alsterbrüder zuletzt für sich. Die Tendenz zeigt klar nach unten und es deutet sich eine harte Saison an. Dementsprechend ist jeder Punkt wichtig, sodass man sich für die Partie gegen den SV Victoria vornahm. Hinten sollte es erst einmal stabiler werden in dem man mit einer Fünferkette agierte. Dies schien zunächst auch aufzugehen, denn man ließ hinten in den ersten 20 Minuten ziemlich wenig zu. Man selbst setze gefährliche Nadelstiche vorm Tor, sodass sie in einem relativ ausgeglichenen ersten Durchgang sogar etwas gefährlicher wurden. Dies sollte den Gästen allerdings egal sein, denn sie gingen dank Raif Adam (32.) in Führung. Alsterbrüder erhöhte anschließend nochmal den Druck, doch ohne wirklich zwingend zu werden. Nach der Pause sollte es dann ein bitterer Nachmittag werden. Luca Joel Palzer (48./72.) erhöhte auf 3:0 und machte den Deckel so gut wie drauf. Lasse Lahrtz (80.) brachte seine Mannschaft allerdings wieder rein ins Spiel. Der FCA erntete neue Hoffnung, doch der eingewechselte Jan Paul Koschorreck (86./92.) nahm ihnen diese endgültig. So gab es einen deutlichen 5:1-Sieg für „Vicky“, der sich zur Pause noch nicht so angedeutet hatte.
TSV Sasel – Altona 93 1:3 (1:1)
Zum Abschluss des Spieltags war der Meister gefordert. Altona 93 gastierte beim TSV Sasel. Nachdem die Konkurrenz vorgelegt hatte, herrschte also durchaus Druck bei den Gästen. Diese hatten Probleme ins Spiel zu kommen, denn Sasel legte mutig los. Es gab Annäherungen und nach vier Minuten jubelte tatsächlich die Heimmannschaft. Pedro Gomes dos Santos (4.) schockte den Favoriten. Nun erhöhte der AFC den Druck und kam zu hochkarätigen Chancen, doch ein überragender Anton Lattke verhinderte den Ausgleich. Altona hatte nun mehr vom Spiel, doch plötzlich bekam der TSV die Chance auf das zweite Tor, doch Dennis Lohmann war zur Stelle. So neigte sich die erste Hälfte so langsam dem Ende hin, doch Kevin Ingreso (45.) glich von der Strafraumgrenze aus. Nach dem Seitenwechsel kam der Meister schwungvoll raus. Sie näherten sich an und gingen nach einer knappen Stunde in Führung. Ein eigener Freistoß flog der Heimmannschaft um die Ohren, anschließend traf Ezra Ampofo (58.). Nun erhöhte Sasel wieder den Druck. Sie näherten sich an, doch Altona stand sicher. Vorne lief Sulejmani seinem Gegenspieler weg, spielte den Ball in die Mitte, wo Pascal El-Nemr (82.) den Sack zumachte.