Der siebte Spieltag der Oberliga Hamburg steht vor der Tür. Damit endet das erste Saisonviertel. Und in der Gruppe 1 endet dieses damit, dass die Teams aus der ersten Tabellenhälfte ausnahmslos gegen Clubs aus der Zweiten ran müssen. Was auf dem Papier bisweilen klar aussieht, ist aber dennoch spannend.
Aufwind gegen Krise
Der Auftakt in den Spieltag steigt im Hammer Park. Dort treffen Hamm United und der WTSV Concordia aufeinander. Das ist nicht nur von den Ansprüchen ein Unterschied, sondern auch von der Form. Der HUFC befindet sich nach zwei Siegen in Serie im Aufwind und schnuppert zumindest leicht wieder an Platz fünf. Es macht sich positiv bemerkbar, dass Hamm sich auch von den vier Niederlagen zum Auftakt nicht aus der Ruhe bringen ließ. Anders dagegen bei „Cordi“. Die Ambitionen waren und sind hoch, haben aber zuletzt herbe Dämpfer erlitten. Drei Pflichtspielniederlagen stehen zu Buche, dazu wartet der WTSV seit 194 Minuten auf einen Oberligatreffer. Der Weg aus dieser Krise soll daher natürlich in Hamm beginnen.
Chaosclub gegen Verfolger der Stunde
Apropos Krise: in dieser steckt auch der Meiendorfer SV. Nicht nur, dass der MSV wieder auf den letzten Tabellenplatz abrutschte. Der Ärger neben dem Platz ist nach dem Rücktritt von Trainer Gökhan Acar wieder da. Und dass man sich in Meiendorf in Schweigen hüllt, passt ins Bild eines Chaosclubs. Nun darf man gespannt sein, wer am Samstag an der Linie steht. Wieder Daniel Weber, der das Amt nur Interimsweise ausfüllen möchte, wie er gegen über Fussifreunde ausführte? Oder doch der berühmte Kai aus der Kiste? Dass man vor Anpfiff etwas erfahren dürfte, ist wohl eher unwahrscheinlich. Dass nun mit dem TSV Sasel der Verfolger der Stunde an die B75 kommt, ist sicherlich auch kein Vorteil. Die Elf von Danny Zankl musste zwar am letzten Wochenende das erste Mal wieder Punkte abgeben, ist aber seit fünf Partien ungeschlagen. Die Form stimmt also bei den Parkweglern. Und die Hürde Meiendorf wird man ebenfalls locker überwinden wollen.
David gegen Goliath
Ähnlich klar wie an der B75 sind die Rollen am Wendelweg verteilt, wenn TuS Dassendorf auf den HSV Barmbek-Uhlenhorst trifft. „Dasse“ ist verlustpunktfrei und führt die Tabelle mit fünf Punkten Vorsprung an. Was der Konkurrenz in diesem Zusammenhang Sorgen machen sollte: man hatte nur selten das Gefühl, dass Martin Harnik und Co. ihre volle Leistungsfähigkeit über volle 90 Minuten abrufen müssen. Zwar spult Dassendorf seine Spiele absolut seriös ab. Doch das das Gefühl, dass da noch einmal 5-10% mehr im Tank sind, ist vorhanden. Anders dagegen bei BU. Dass es für Jan Haimerl und seine Mannschaft auf jeden Fall ein enges Jahr werden würde, war allen Beteiligten klar. Umso interessanter, dass ausgerechnet bei „Cordi“ der zweite Saisonsieg eingefahren wurde – und das auch noch völlig verdient! Jetzt gilt es für BU endlich Stabilität in die Leistungen zu bringen. Schaffen es die Barmbeker auch mal zwei, drei Spiele in Serie die gleiche Leistung zu bringen, kann man nicht nur Dassendorf ärgern. Sondern auch wichtige Punkte sammeln.
Auf und Ab
Ein ähnliches Bild wie bei BU zeigt sich vor dem dem dritten Samstagsspiel zwischen dem SV Curslack-Neuengamme und dem Bramfelder SV. Beide Teams haben trotz der unterschiedlichen Saisonverläufe eines gemeinsam: sie bekommen keine Konstanz in ihre Leistungen. Curslack gewinnt nur auswärts und holt zu Hause keine Punkte. Und überzeugend sind die Leistungen auch nicht immer. Nun muss die Woike-Elf mit einem Heimsieg beweisen, dass die hohen Vorschusslorbeeren durchaus gerechtfertigt sind. Ebenfalls nicht schlau wird man aus dem Bramfelder SV. Dass es in den ersten drei Spielen gegen die Creme de la Creme der Liga ging – geschenkt. Einem schwachen Auftritt gegen BU mit einem Dreier folgte ein durchaus gutes Spiel mit einer Pleite gegen den HUFC. Da ist die Verwunderung doch größer als gedacht. Nun soll am Gramkowweg endlich Konstanz in die Leistungen.
Und zu guter Letzt…
…treffen im Abschluss des Spieltags der USC Paloma und der VfL Lohbrügge aufeinander. Es ist so etwas wie ein Duell der Gegensätze. Zumindest gefühlt gelingt es den Tauben mit minimalem Aufwand oben dran zu bleiben. Nur acht selbst erzielte Tore reichen für 13 Punkte, der Abwehr sei Dank. Zieht man das Dassendorf-Spiel ab, so kassierte Paloma in den anderen fünf Spielen nur zwei Gegentreffer. Das ist schon ein ziemlich absurder Wert. Doch auch das festigt den Ruf der Palomaten als Geheimfavorit und das Ticket für die Meisterrunde dürfte dem USC nur schwer wegzunehmen sein. Der Gegensatz sind die „Wild Boyz“ aus Lohbrügge. Der VfL betreibt phasenweise einen enormen Aufwand, belohnt sich aber zu selten. Und so gehen die knappen Duelle wie bei „Cordi“, in Hamm oder zuletzt im Derby gegen Curslack verloren. Lohbrügge bekommt auch viel Lob, aber am Ende zählen drei Punkte. Und so muss der VfL seinen Blick nach unten richten.
Spiele in der Übersicht
Freitag, 1. Oktober
Hamm United – WTSV Concordia (19.30 Uhr, Hammer Park)
Samstag, 2. Oktober
Meiendorfer SV – TSV Sasel (14 Uhr, B75)
SV Curslack-Neuengamme – Bramfelder SV (15 Uhr, Gramkowweg)
TuS Dassendorf – HSV Barmbek-Uhlenhorst (15.30 Uhr, Wendelweg)
Sonntag, 3. Oktober
USC Paloma – VfL Lohbrügge (10.45 Uhr, Brucknerstraße)