Kleine Brötchen backen: HEBC mit ungewolltem Umbruch

Für den HEBC und Özden Kocadal geht es weiter zur Sache, weil man gerade gegen direkte Konkurrenten nicht genug Punkte holt. (Archivfoto: Lobeca/Homburg)
Für den HEBC und Özden Kocadal geht es weiter zur Sache, weil man gerade gegen direkte Konkurrenten nicht genug Punkte holt. (Archivfoto: Lobeca/Homburg)

In einer Saison mit vielen Überraschungen war der HEBC wohl einer der Positivsten. Die Meisterrunde wurde erreicht, der Klassenerhalt frühzeitig gesichert. Da könnte man meinen, dass sich die Veilchen vom Reinmüller höhere Ziele setzen. Doch ein ungewollter Umbruch zwingt den HEBC dazu, kleine Brötchen zu backen. Und das bedeutet, dass der Klassenerhalt oberste Priorität hat.

Die letzte Saison

Dieser war auch in der letzten Saison das Ziel, doch schon früh war klar, dass der HEBC eine reelle Chance auf die Meisterrunde hat. Und von Beginn an gehörte die Kocadal-Elf zu den vier, fünf Teams, die immer um Platz zwei bis vier kämpfen. Und schlechter als Platz fünf (Spieltage eins, zehn und elf) war das Team nie. Entsprechend zufrieden war Trainer Özden Kocadal, als die endgültige Qualifikation feststand: „Wir haben unser Ziel, den Klassenerhalt frühzeitig erreicht. Es lief fast perfekt für uns. So konnten wir ohne Druck in die Meisterrunde gehen.“

In dieser gab der HEBC eine gute Visitenkarte ab, obwohl es nur einen Sieg gab. Doch fast alle Spiele (das 0:3 im letzten Spiel bei Paloma als Ausnahme) waren hart umkämpft. Die Mannschaft vom Reinmüller gab also sehr gute Visitenkarte im Konzert der „Großen“ ab.

Wer kommt? Wer geht?

Viele Vereine würden sicherlich nun darauf hoffen, den nächsten Schritt zu gehen, doch beim HEBC sieht das anders – gezwungenermaßen. „Der Umbruch war nicht geplant“, so Trainer Kocadal. Dass Chris Flick in den verdienten Fußballer-Ruhestand wechseln würde, war lang bekannt. Doch weitere Eckpfeiler gehen ebenfalls. Ihm schließt sich mit Janosch Rinckens eine Torgarantie an. Jorma Eggers (Auslandsaufenthalt) und Laurel Aug (Beendigung Studium in den USA) geben dem Studium den Vorrang. Beide könnten aber zurückkehren. Maximilian Schulz (noch ohne Verein) zieht es aus Hamburg weg, ebenso wie Alexandros Tourgaidis, welcher in die zweite oder dritte griechische Liga wechselt. „Die Abgänge sind schon nicht ohne, jeder Einzelne tut uns weh“, berichtet Kocadal.

Vier Neue durfte der Coach bisher begrüßen. Vom Liga-Konkurrenten FC Süderelbe wechselt Yassin Ferchichi-Heiß an den Reinmüller und vom HFC Falke kommt Linksaußen Elija Sinemus. Ebenfalls für die Offensive kommt Raoul Bouveron, welcher von Absteiger Bramfelder SV den Weg an den Reinmüller findet. Für die Defensive kommen Nikola Prom vom SC Condor und Daris Mehmedovic.

Aus Reinfeld wechselt Raoul Bouveron zum HEBC. (Archivfoto: Lobeca/Homburg)

Wie zufrieden ist der Trainer mit der Planung?

Unverhofft kommt oft, aber den Umbruch hätte sich Özden Kocadal wohl gerne zu diesem Zeitpunkt erspart: „Die Abgänge tun weh und waren nicht so geplant. Aber natürlich kann ich die Jungs verstehen, wenn sie dem Beruf den Vorrang geben.“ Den Kopf in den Sand stecken will der 37-Jährige jedoch nicht: „Die Neuzugänge haben Qualität und wir haben immer noch einen großen Kader, der in der Oberliga bestehen kann und wird.“

Die Ziele

Dennoch: der Kader brauche Zeit, das betont Kocadal im Gespräch mit Oberliga.info: „Die Automatismen werden nicht sofort greifen.“ Daher ist die Zielvorgabe auch klar: die Klasse soll gehalten werden. So schnell wie möglich will der HEBC die nötigen Zähler einfahren, ehe dann die Ziele nachjustiert werden können. „Wir brauchen Zeit, die Mannschaft braucht Zeit, um sich komplett zu finden“, so Kocadal: „Aber die Jungs können das!“ Dass der Klassenerhalt kein Selbstläufer wird, ist dem HEBC-Coach klar: „Mit Altona als Absteiger, mit ambitionierten Aufsteigern wie dem ETV oder Teams, die ihren Kader aufgebessert haben, wird das eine richtig enge Liga.“

Die Vorbereitung

Dass Kocadals Warnungen bezüglich der Teamfindung nicht unberechtigt sind, zeigt die Vorbereitung, Einen Erfolg konnte der HEBC bisher nicht verbuchen. Beim eigenen Jubiläumsturnier setzte es zwei Niederlagen, ebenso wie Landesliga-Aufsteiger Poppenbüttel. Drei Spiele stehen bis zum Pokal aber noch an.

Testspiele

SC Victoria 1:4
Niendorfer TSV 1:4
SC Poppenbüttel 1:3

12. Juli SV Halstenbek-Rellingen (H)
17. Juli ASV Hamburg (H)
20. Juli TuS Osdorf (A)
22. Juli DUWO 08 (A/Pokal)
31. Juli FC Türkiye (A/LIga)