Platz vier, fünf, sechs und zuletzt Zwei: der Niendorfer TSV hat sich in den letzten Jahren endgültig im Kreis der Spitzenteams der Oberliga Hamburg etabliert. Und damit wachsen am Sachsenweg auch ein wenig die Ansprüche – vor allem die Eigenen. Mittendrin: Trainer Ali Farhadi als Garant des Erfolges. Nun will der NTSV die Vizemeisterschaft bestätigen. Oder geht da sogar noch mehr?
Die letzte Saison
Ein Umbruch fand im letzten Sommer statt und der Niendorfer TSV geht aus diesem gestärkt hervor. Anders kann man das wohl nicht nennen. Souverän holte man sich die Vorrunde, bezwang in der Meisterrunde den späteren Titelträger Dassendorf zweimal und holte sich völlig verdient die Vizemeisterschaft. Vor allem zu Hause war der NTSV eine Macht, verlor lediglich ein Spiel auf heimischem Platz. Entsprechend ist Trainer Farhadi voll auf zufrieden, was das Abschneiden seiner Mannschaft angeht: „Wir haben das Optimum für uns und unsere Möglichkeiten erreicht. Klar, manche Niederlage war sicherlich ärgerlich, aber unter dem Strich war das eine richtig starke Saison von uns“. Lediglich das frühe Pokal-Aus ärgert den Coach. Allerdings hatte Niendorf auch Los-Pech und musste direkt in Runde eins gegen den Viertligisten Eintracht Norderstedt ran. In der Summe war es die beste Saison seit dem Aufstieg 2004.
Wer kommt? Wer geht?
Erneut geht Niendorf mit einem vergleichsweise kleinen Kader in die Saison. Allerdings kann Ali Farhadi bei Bedarf auf Akteure aus der starken Landesliga-U23 oder der U19 zurückgreifen. Drei Spieler werden den NTSV aber verlassen. Michael Gries und Theo Behrmann schließen sich beide Altona 93 an, Abdul-Malik Yago will es in der Regionalliga probieren, hat aber noch keinen Verein.
Dem Gegenüber stehen fünf Neuzugänge, nur zwei verfügen über Oberliga-Erfahrung. Dies ist Clifford Aniteye, welcher vom VfL Lohbrügge an den Sachsenweg wechselt. 165 Spiel in Regional- und Oberliga stehen in der Vita des 28-Jhrigen Innenverteidigers. Der Andere ist Felix Dieterich. Der Offensivmann kehr zu seinem Jugendverein zurück, spielte zuletzt für Rugenbergen und Teutonia. Der 24-Jährige studiert in Dänemark und wird bis Ende September voll zur Verfügung zu stehen, danach je nach dem wie es das Studium zulässt. Der Rest passt in die Jugend forscht, wobei gleich zwei Talente aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Ammat Janha steigt aus der eigenen U23 auf und der erste 17-Jährige Falk Groß aus der A-Jugend wird ebenfalls in der Oberliga auflaufen. Der vierte Neue ist der ebenfalls erst 18-Jährige Tanju Gülüm, ein Stürmer vom SV Wilhelmsburg. Der Weg, vor allem auf junge Spieler zu setzen, wird damit fortgesetzt. Und so hat der NTSV die viertjüngste Mannschaft der Liga.
Wie zufrieden ist der Trainer mit der Planung?
Diesen eingeschlagenen Weg geht Ali Farhadi vollumfänglich mit: „Wir haben eine starke A-Jugend, wir haben eine richtig gute U23. Unsere B-Jugend ist nun in der Bundesliga. Da müssen wir das Potential nutzen!“ Auch eingespielt ist die Mannschaft, die wichtigsten Stützen sind geblieben. Entsprechend ist beim Coach die Vorfreude auf die neue Saison riesig – auch, aber nicht nur, weil endlich wieder alle in einer Staffel spielen.
Die Ziele
Die Vorsaison war ein voller Erfolg. Nun gilt es diesen Erfolg zu bestätigen und wieder in die Top fünf der Liga zu kommen. Das dies schwer genug wird, weiß man am Sachsenweg nur zu gut. Farhadi betont aber: „Wir waren letzte Saison da oben und auch verdient Zweiter. Also bringt es doch nichts, jetzt sein Licht unter den Scheffel zu stellen.“ Man sei nicht Dassendorf und erhebe fast schon automatisch auf den Titel, doch der 47-Jährige sagt: „Im Fußball, auch in der Oberliga, zählen nur Titel. Natürlich ist es schön, immer oben mitzuspielen, aber irgendwann willst du auch was in der Hand haben. Und sind wir doch ehrlich: an den Tabellenzweiten von vor vier Jahren (SC Victoria, Anm. der Redaktion) erinnert sich doch keiner mehr, aber jeder weiß, dass in diesem Jahr Dassendorf Meister war.“ Daher will man, sofern es möglich ist, auf mittelfristige Sicht ein Wort um den Titel mitreden. Und was ist mit dem Aufstieg? Da äußert sich Farhadi offen: „Natürlich ist das besprochen worden. Gerade, wenn du oben stehst, musst du dir auch die Frage stellen, ob du bereit bist, den nächsten Schritt zu gehen bereit bist. Aber es ist alles eine Frage der Organisation und vor allem des Geldes. Und bei Letzterem werden wir kein Risiko eingehen!“
Die Vorbereitung
Fast schon traditionell gehört der NTSV zu den Teams, die in der Vorbereitung nicht ständig spielen. Vier Spiele sind es insgesamt, darunter zwei beim Turnier des HEBC und zwei Tests gegen Oberligisten aus Schleswig-Holstein. Nun geht es am Wochenende im Pokal gegen Croatia los.
Testspiele
Eimsbütteler TV 2:5
HEBC 4:1
TSV Pansdorf 1:0
Oldenburger SV 5:3
24.Juli Croatia Hamburg (A/Pokal)
31-Juli SC Victoria (H/Liga)