Es hat etwas gedauert, doch nach zwei Siegen in Serie ist der HEBC nun endlich in der Saison angekommen. Nachdem sich die Befürchtungen von Trainer Özden Kocadal zunächst zu bestätigen schienen, haben die Veilchen mit Siegen gegen Concordia und Victoria aufhorchen lassen. Doch nun stehen Wochen der Wahrheit an – fünf englische Wochen in Folge hat der HEBC nun vor der Brust.
Umbruch, Fehlstart und Corona
Der ungewollte Umbruch im Sommer war nicht s ganz nach dem Geschmack von Coach Özden Kocadal: Daher bat er vor der Saison um Geduld mit seiner Mannschaft. „„Wir brauchen Zeit, die Mannschaft braucht Zeit, um sich komplett zu finden“, sagte der 37-Jährige im Rahmen der Saisonvorschau über sein Team.. Und es schien, als würde er recht behalten, denn der Auftakt verlief ziemlich holprig. Das 1:3 bei Aufsteiger Türkiye war doch ein herberer Dämpfer als gedacht. Es folgte aber ein erstes, kleines Ausrufezeichen, als den Veilchen bei Paloma ein 1:1 gelang.
Dann kam die Vollbremse. Corona hatte die Mannschaft Mitte August im Griff, die Partien gegen Niendorf und beim HSV fielen daher aus. „Wir wissen nicht genau, wo es her kommt“, war Kocadal damals frustriert und führte an: „Die Partien müssen wir ja jetzt auch noch nachholen.“ Und der Start wurde weiter vermiest, verlor man das erste Spiel nach der Zwangspause doch mit 1:2 gegen Buchholz – einen direkten Konkurrenten.
Gegen die Topteams sieht es gut aus
Es folgten aber klare Leistungssteigerungen. Gegen Dassendorf (0:2) reichte es noch nicht, aber spätestens das 1:1 beim Nachbarn Eimsbütteler TV lies aufhorchen. Dennoch musste der HEBC bis zum zehnten Spieltag warten, ehe der erste Erfolg gelang. Doch das klare wie verdiente 4:1 über Concordia vor einer Woche brachte dem Verein und dem Trainer große Erleichterung: „Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen.“ Am letzten Freitag legte der HEBC nach, gewann das zweite Derby der Saison gegen den SC Victoria mit 2:1. „Ich bin unfassbar stolz auf diese Mannschaft. Dieser Sieg ist ein traumhaftes Ding“, war Kocadal nach Abpfiff geradezu euphorisiert. Zuvor hatte seine Mannschaft den großen Nachbarn kräftig geärgert und hätte durchaus höher gewinnen können.
Man darf also mit Fug und Recht behaupten, dass es für den HEBC gegen die vermeintlich „Großen“ der Liga läuft. Da macht das Gefüge aus kompakter Defensive und einer geschlossenen Mannschaft allen Teams das Leben schwer. Es ist noch nicht alles Gold, was glänzt, wie Kocadal anhand des „Vicky“-Anschlusstreffers von Freitag beschreibt: „Das Gegentor nervt, weil es ein immer wiederkehrender Fehler meiner Verteidiger in der Zuordnung ist. Auf diese Weise haben wir nun schon zu viele Tore kassiert und haben den Fehler im Training und sogar per Video thematisiert.“ Aber seine Mannschaft ist auf einem guten Weg und steht wahrscheinlich besser da, als der Übungsleiter im Sommer gedacht hatte.
Harte Wochen stehen bevor
Doch nun stehen dem HEBC harte Wochen bevor. Am Dienstag geht es mit dem Nachholer gegen Sasel los, am Freitag beendet das Spiel gegen den SV Rugenbergen den Monat September. Und im Oktober warten nur englische Wochen, denn die Spiele gegen Niendorf und den HSV werden nachgeholt, dazu ist man im Pokal gefordert. Zehn Spiele in 33 Tagen – das wird ein ordentlicher Kraftakt.
„Ich muss mal schauen, wen ich am Dienstag spielen lassen kann“, blickt Kocadal auf die kommende Sasel-Aufgabe voraus: „Wegen Urlaub und Verletzungen fehlen mir einige Spieler.“ Dennoch sind die Überlegungen da, der einen oder anderen Stammkraft eine Pause zu gönnen – immerhin kann man die Partie am Freitag gegen Rugenbergen als Sechs-Punkte-Spiel verbuchen, ehe man am Montag bei HT16 das Ticket für das Achtelfinale buchen- erstmals seit drei Jahren. Aber egal wie sich der HEBC-Coach in Punkto Aufstellung erscheidet: an Spielen wird es den Veilchen in den kommenden Wochen nicht fehlen.