Drei Siege, zehn Niederlagen und Platz 17 – das ist die Bilanz von TuS Osdorf nach 13 Spielen. Die Blomkampler stecken mitten im „Überlebenskampf“ der Oberliga. Und doch ist etwas anders, verglichen mit der Konkurrenz: es ist erstaunlich ruhig in Osdorf. Während die Konkurrenz schon Trainer entlassen hat oder es dem Vernehmen nach hier und da knirscht, macht man beim TuS seine Arbeit. Man kennt die Baustellen an denen man arbeiten muss und will diese weiter beackern. Dazu hat man rechtzeitig vor wichtigen Wochen neues Selbstvertrauen getankt.
Erwartet schwieriger Start
Nach einem Umbruch im Sommer kam TuS Osdorf nur schwer in die Gänge. Zum Auftakt gab es eine herbe Pleite gegen Curslack (1:5) und das Pokalaus bei TBS Pinneberg. Im Anschluss dauerte es bis Spieltag fünf, ehe erstmals etwas Zählbares für die Obloch-Elf auf der Habenseite stand. Der im Sommer erfolgte Umbruch erwies sich also als erwartet schwierig, „Wir hatten und haben damit zu kämpfen, dass uns erfahrene Leute fehlen“, bekräftigt Trainer Philipp Obloch: „Hinzu kam der eine oder andere unglückliche Start. Mats Lahrtz zum Beispiel war erst verletzt, verpasst viel Vorbereitung und handelt sich dann einen Platzverweis an. So kam er nur schwer in Tritt.“
Grundproblem: wer schießt die Tore?
Hauptproblem von TuS Osdorf: wer schießt die Tore? Mit Kay-Fabian Adam, den es zum SV Eichede zog, und Jeremy Wachter, der aktuell für die zweite Mannschaft am Blomkamp aufläuft, fehlen die beiden Torjäger der Vorsaison. Diese müssen nun ersetzt werden, was den Osdorfern bisher nicht gelungen ist. Nur zehn Tore stehen insgesamt zu Buche, am Dienstag gegen Concordia (2:0) schoss der TuS erstmals zwei Tore in einem Ligaspiel 22/23. Hier setzt Obloch auch an: „Unser Spiel im Angriffsdrittel muss zielstrebiger und effektiver werden.“
Kader kommt wieder zurück
Aber es ist Licht am Ende des Tunnels – das liegt nicht nur am überraschenden, aber nicht unverdienten Erfolg gegen „Cordi. „Die verletzten Spieler sind nach und nach zurückgekommen, dazu arbeitet die Mannschaft sehr hart, um sich zu verbessern“, berichtet Obloch. Man nimmt auch hin, dass die Partien in Dassendorf (1:4), beim ETV (0:3), gegen „Cordi“ (2:0) und bei Victoria (am Freitag) eher dazu genutzt werden, um dringend benötigte Spielpraxis zu sammeln. Umso erfreulicher war es für Osdorfs Coach, dass man gegen „CordI“ endlich mal zu Hause gewinnen konnte.
Spielplan Vor- oder Nachteil?
Das Gute aus Osdorfer Sicht: die ganz großen Brocken hat man erstmal weg. In den verbleibenden fünf Spielen bis zum Hinrundenabschluss hat man –mit Ausnahme von „Vicky“ – nur Teams vor der Brust, die in direkter Konkurrenz zum TuS stehen. Und die ganz großen Brocken bleiben Osdorf für den Rest des Kalenderjahres erspart. Ist das nun ein Vorteil oder ein Nachteil? Philipp Obloch ist sich da nicht so ganz sicher: „Auf der einen Seite ist das natürlich ein Vorteil, dass wir aktuell nicht mehr gegen „Ganz oben“ ranmüssen. Andererseits werden die kommenden Wochen mit die Schwersten. Jedes Spiel ist doppelt wichtig. Dazu weißt du nicht, wie sich die Trainerwechsel auswirken. Der Druck ist insgesamt ein wenig größer.“
„Der Stadtteil ist gefordert“
Ganz wichtig ist für Trainer Obloch die Unterstützung der Zuschauer: „Gerade die jungen Spieler sind am Dienstag von der Kulisse (373 Zuschauer, Anm. d. Red.) gepushed worden. Der ganze Verein hat die Mannschaft unterstützt, alle stehen hinter uns. Das brauchen wir und hilft uns, unseren Aufwand Spiel für Spiel zu bringen.“ Und Obloch greift zu einem Superlativ: „Wir brauchen den ganzen Stadtteil! Wir brauchen ganz Osdorf!“ So soll der Aufwand der Mannschaft belohnt werden und am Ende der Klassenerhalt stehen.