Ein überaus erfolgreiches Jahr liegt hinter dem Hamburg-Eimsbütteler Ballspiel-Club. Die Veilchen spielten die wohl beste Saison der Vereinsgeschichte und müssen in diesem Sommer keinen Umbruch verkraften. Dazu war man im letzten Jahr die Nummer zwei im Stadtteil, platzierte sich am letzten Spieltag noch vor dem SC Victoria. Für Trainer Özden Kocadal gibt für die neue Saison ein klares Ziel aus.
Saison 2022/23
Ein schweres Stück Arbeit erwartete Kocadal im letzten Sommer. Sieben Stammspieler gingen im Sommer, der HEBC-Coach wusste nicht, was ihn und seine Mannschaft erwarten würde. Und der Saisonstart geriet schleppend, die Veilchen kamen nicht in Tritt und wurden auch von Corona-Infektionen ausgebremst. Und zur Saisonhalbzeit schwebte der HEBC in akuter Abstiegsgefahr. Doch die Rückrunde geriet schon fast zu einem Triumphzug. Platz sieben war die Bilanz aus der zweiten Saisonhälfte, man stand in der Rückrundentabelle unter anderem vor dem USC Paloma. Am Ende wurde es ein ein einstelliger Tabellenplatz, denn man schob sich auf den letzten Drücker am SC Victoria vorbei. Dazu kam man im Pokal ins Viertelfinale, schaltete dabei unter anderem Eintracht Norderstedt aus. „Die Saison hat hinten heraus einfach Spaß gemacht“, bilanzierte Kocadal schon zu Saisonabschluss.
Wer kommt? Wer geht?
Der große Umbruch bleibt in diesem Sommer aus, doch immerhin acht Mann haben den HEBC verlassen. „Wir wollten den Kader ein stückweit verkleinern“, sagt Kocadal dazu. Verteidiger Nikolas Prom schließt sich dem WTSV Concordia an, Lion Jodeit dem Rahlstedter SC und Janek Bundt dem Nachbarn FC Alsterbrüder. Berk Dzhevet geht zum Heeslinger SC, während Felix Hackstein die eigene Reserve verstärkt. Maximilian Priebe hat seine Karriere beendet, während Alvaro Magel aus beruflichen Gründen eine Pause einlegt. Noch ohne neuen Club ist David Heuer.
Sechs neue stehen den Abgängen gegenüber und die verfügen über durchaus hohe Qualität. Keeper Lucas Lamm (Ahrensburger TSV) konnte in der Landesliga sein Können unter Beweis stellen. Vom Meister TSV Sasel kommt Semir Demirovic an den Reinmüller, dazu zweite der stärksten Osdorfer der letzten Saison, Robin Schmidt und Christopher Grünewald. Magnus Hartwig wechselt vom Nachbarn SC Victoria zum HEBC, während Nikola Kosanic nach dreieinhalb Jahren und Stationen bei Altona 93 sowie dem ASV Hamburg an den Reinmüller zurückkehrt.
Trainer und Ziele
Bereits in seine vierte Saison geht Özden „Özy“ Kocadal als Trainer des HEBC. Und die vier Jahre waren erfolgreich – nach dem Aufstieg 2020 und der Corona-Kurzsaison 2020/21, gelang es dem 38-Jährigen seine Mannen gleich zweimal in die obere Tabellenhälfte zu führen. Hatte man 2022 noch das Glück der vermeintlich leichteren Staffel, war die letzte Spielzeit der Beweis, dass sich der HEBC im Mittelfeld der Liga etabliert hat.
Und doch tritt Kocadal ein wenig auf die Euphoriebremse. „Erste Vorgabe für uns ist, dass wir schnellstmöglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie schnell man das verpasst.“ Er fügt aber auch an: „Natürlich wollen wir das starke letzte Jahr bestätigen und wir haben auch nichts dagegen, wenn wir einen weiteren Schritt machen. Dabei ist sicherlich ein Vorteil, dass wir praktisch keinen Stammspieler abgeben mussten und uns sogar qualitativ verstärkt haben. Aber das geht nur mit harter Arbeit!“
Vorbereitung
Vielleicht hilft dabei die kurze Sommerpause, denn „gezwungenermaßen“ ging es für den HEBC schnell wieder los. „Wir können halt nur zwei bis dreimal pro Woche auf einem halben Platz trainieren“, meint Kocadal : „Da müssen wir uns die nötige Fitness mit einer längeren Vorbereitung holen.“ Daher ist der HEBC auch so was wie ein Testspielgigant in diesem Sommer. Fünf Spiele (drei Siege, zwei Remis) standen bereits an, zwei Spiele sind noch vor dem Pokal angesetzt. Der erste Eindruck der Veilchen ist dabei durchaus positiv zu sehen.
Hetlinger SC 6:1
Bramfelder SV 1:1
SV Rugenbergen 4:0
SC Condor 4:0
HSV Barmbek-Uhlenhorst 2:2
Eimsbütteler TV (A/15. Juni)
Rahlstedter SC (H/16. Juni)
Hamburger SC (A/21. Juni/Pokal)
SV Halstenbek-Rellingen (H/30. Juni/Liga)