Es ist wohl die Cinderella-Story der letzten Saison. Der FC Alsterbrüder schaffte den Durchmarsch von der Bezirksliga in die Oberliga. Nun sieht man sich als krassen Außenseiter, geht die neue Aufgabe und das neue Abenteuer voller Enthusiasmus an. Das Ziel bleibt aber realistisch.
Saison 2022/23
Als Aufsteiger wollte sich der FC Alsterbrüder in der letzten Saison in der Landesliga etablieren. „Wir wollten das Abenteuer einfach mal angehen“, so Trainer Jörn Großkopf. Am Ende steht aber der Durchmarsch in die Oberliga. Und das völlig verdient. Mit Ausnahme der Spieltage in der Anfangsphase der Saison stand der FCA immer unter den besten Drei – seit Spieltag neun durchgehend. Seit dem 21. Spieltag stand die Mannschaft von Jörn Großkopf an der Spitze und feierte 3 Spieltage vor Schluss vorzeitig den Meistertitel. Dazu schafften die Alsterbrüder den Sprung ins Pokal-Halbfinale, wo erst gegen Oberliga-Meister Sasel Schluss war – und dies vor stimmungsvoller Kulisse auf dem Walter-Wächter Platz. „Wir im Trainerteam haben schnell gemerkt, dass mit der Mannschaft was gehen würde“, ist Großkopf noch immer begeistert.
Wer kommt? Wer geht?
Große Sprünge will man beim kleinsten Eimsbütteler Oberligisten nicht machen. Stattdessen setzen die Verantwortlichen der Alsterbrüder auf Kontinuität und wenig Fluktuation. Aus dem letztjährigen Kader haben Keeper und Pokalheld Moritz Kühn, Mittelfeldmann Max Janta und Stürmer Stephan Wulf ihre aktive Liga-Karriere beendet. Jonathan Limberg und Philipp Strüder pausieren aktuell. Emmanuel Kontor und Jannis Gries (beide eigene Zweite) und Maximilian Susemihl (Ziel unbekannt) sind ebenfalls nicht mehr da.
Zehn neue Akteure fanden den Weg zum FCA. Anton Matthäi (CyD Leonesa/Spanien, ehemals Altona 93 und HSV III) und Moritz Junge kommen im Tor dazu, die IV wird durch Davidson Tagne (FC Bingöl) verstärkt. Gleich vier neue gibt es in der Abteilung-Attacke. Janek Bundt wechselt vom Nachbarn HEBC an den WWP und der junge Luke Peemöller kommt von TuS Berne. Die Lahrtz-Brüder Lasse (VfB Lübeck II) und Mats (TuS Osdorf) haben sich ebenfalls für die Alsterbrüder entschieden und werden erstmals gemeinsam auflaufen. Mit Emilio Schiano (FC St. Pauli U19), Benjamin Lerida Reinhold (Eimsbütteler TV U19) und Rateb Noori (eigene Zweite) sind hungrige Talente dazugekommen.
Trainer und Ziele
Trainer am Walter-Wächter-Platz ist mit Jörn Großkopf ein bekanntes Gesicht. Der 56-Jährige war unter anderem für den FC St. Pauli (U19 Bundesliga und U23), Hessen Kassel, KFC Uerdingen, Niendorfer TSV, den Wedeler TSV, den HEBC und für den FC Türkiye aktiv. Letzteren führte er bereits 2022 in Hamburgs Oberhaus, nun zieht er mit dem FC Alsterbrüder nach. Und mit ihm sein Trainerteam, bestehend aus den Co-Trainern Thomas Gleixner und Peter Gößler sowie Torwarttrainer Sven Klein.
Und die Vorfreude ist Großkopf anzumerken: „Wir haben richtig Bock auf diese Saison. Natürlich wissen wir, dass es für uns schwer wird, aber wir haben nichts zu verlieren und großartige Kicker in unseren Reihen. Der ganze Verein wird gerade von einem großen Enthusiasmus getragen.“ Über das Saisonziel macht sich der FCA-Trainer keine Illusionen: der Klassenerhalt soll es sein, auch wenn er weiss dass es schwer wird. Aber: „Die Liga ist, bis auf fünf, sechs Spitzenmannschaften, enorm ausgeglichen. Gerade in der unteren Tabellenhälfte wird es richtig spannend. Da wollen wir mitmischen, denn wir sind gekommen, um zu bleiben!“
Vorbereitung
Die Vorbereitung läuft beim FC Alsterbrüder ganz gut. Vor allem das 4:3 über den OSC Bremerhaven sticht heraus – immerhin war der OSC Bremerhaven Teilnehmer an der Oberliga. Am Wochenende holt sich die Großkopf-Elf dann den Feinschliff, ehe es kommenden Freitag das erste Saisonhighlight gibt: Pokal-Auftakt beim großen Nachbarn SC Victoria. An den hat man gute Erinnerungen, denn 2021 warf man „Vicky“ im Pokal raus.
Ahrensburger TSV 8:0
VfL Hammonia 3:2
OSC Bremerhaven 4:3
SV BW Bossum (H/15. Juli)
TuS Osdorf (H/16. Juli)
SC Victoria (A/21. Juli Pokal)
SV Rugenbergen (A/30. Juli/Liga)