Der 11. Spieltag in der NOFV-Oberliga Nord hatte es in sich. Der Tabellenführer F.C. Hertha Zehlendorf gewann zum ersten Mal nicht in dieser Saison. Verfolger Lichtenberg 47 musste passen. Das Spiel beim CFC Hertha 06 fiel aus. Dynamo Schwerin landete einen Auswärtssieg und der gegnerische Trainer war voll des Lobes zum Spiel. Rostock und Fürstenwalde teilten die Punkte.
Anker verkauft sich gut und fühlt sich verkauft
Schon am Freitag ging es hoch her, denn Tennis Borussia Berlin gewann durch zwei Tore in der Nachspielzeit mit 3:1 (0:0) gegen FC Anker Wismar. Da war man beim Aufsteiger nah dran, den nächsten Punkt aus der Hauptstadt mitzunehmen und so ganz einverstanden war man mit der Schiedsrichterleistung nicht. Ein erst aberkanntes TeBe-Tor wurde nach Diskussionen doch gegeben. Bei einem weiteren Treffer für die Hausherren fühlten sich die Gäste ebenfalls benachteiligt. Und dennoch war Ankers Sportlicher Leiter Danny Pommerenke mit der Leistung der eigenen Mannschaft zufrieden: „Ich glaube, dass diese Partie die Beste war, die wir in dieser Saison gespielt haben. Wir hätten zwar zur Pause auch deutlich zurückliegen können, aber wir haben mit einer tollen Abwehrleistung und einem sehr starken Hajo Kurth im Tor an der Überraschung geschnuppert und hätten die Partie am Ende aber auch gewinnen können.“
Erst in der Schlussphase fielen die Tore. Erst markierte Rodrigo Flores Kaya (73.) die Berliner Führung. Den Ausgleich markierte Eric Birkholz elf Minuten später. Den Auswärtspunkt schon fast in der Tasche, klingelte es nochmal doppelt im Anker-Kasten. Chadi Ramadan (93.) und Tom Nattermann (95.) sicherten den Hauptstädtern den Heimsieg. Dessen Sportlicher Leiter Benjamin Borth sagte danach zu OBERLIGA.info: „Verdienter Sieg. Wir haben es unnötig spannend gemacht, weil wir zu viel liegen lassen haben.“
Mahlsdorf besiegt gute Optiker
Nach den beiden zu Null-Pleiten in der Liga und dem Ausfall in der Vorwoche lief es für Eintracht Mahlsdorf wieder rund. Zuhause besiegte man FSV Optik Rathenow mit 2:0 (0:0) nach Toren von Jason Rupp (63.) und Christoph Zorn (93.). Da hatte auch Chefcoach Lucio Geral gute Laune und meinte: „In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel auf Kunstrasen extrem dominiert und etliche Torchancen herausgespielt. Uns hat im Abschluss allerdings die Qualität gefehlt. Unsere Angriffe waren geplant und in den Dritteln vorbereitet, sodass ich der Mannschaft wenig vorwerfen kann, bis auf den letzten Kontakt. In der zweiten Hälfte haben wir unsere Klarheit verloren und sind deutlich seltener zwingend geworden. Dass beide Tore dann aus für uns untypischen Situationen entstehen, Ecke und Konter, in Phasen, wo wir nicht mehr so klar waren wie zu Beginn des Spiels, rundet den Oberliga-Alltag und deren sehr wilde Spielverläufe ab. Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Bereitschaft der Mannschaft, drei Punkte gegen direkte Konkurrenten sind besonders wertvoll für uns.“
Optik-Kollege Ingo Kahlisch merkte an: „Ich denke, das war eines unserer besten Auswärtsspiele, aber wir haben uns erneut nicht belohnt. Wir müssen jetzt endlich lernen, eine so ordentliche Leistung wie heute auch in Punkte umzusetzen. Dazu müssen aber auch Tore erzielt werden, das wird uns nur gelingen, wenn wir endlich mehr Abschlüsse wagen.“
Makkabi beendet Hertha-Serie
Das Top-Spiel der elften Runde fand leider nicht so viel Anklang. Ganze 79 Zuschauer wollten TuS Makkabi gegen Hertha 03 Zehlendorf sehen. Zwei Tore gab es, eines direkt vor und eines kurz nach der Pause, denn Caner Özcin (45.) sorgte für die Führung der Gastgeber. Den Ausgleich markierte Lenny Stein (48.) per Elfmeter. Maximilian Stahl (53.) flog beim TuS noch mit Gelb-Rot vom Platz. Am Ende also ein 1:1 (1:0)-Unentschieden. Unzufrieden mit dem Ergebnis war man trotz der gebrochenen Serie war Herthas Sportlicher Leiter Michael Stüpwe-Zimmer nur mit dem Drumherum. Sein Statement: „Das war das erwartet schwere Spiel auf einem schlechten Platz, der sehr tief war. Es war ein richtiges Kampfspiel mit Hektik und der Wolfgang Sandhowe am Spielfeldrand ist eine Katastrophe. Der bringt eine Hektik rein, die sich auf den Platz und unsere Bank übertragen hat. Das Spiel war auf Augenhöhe und Makkabi war sehr kampfstark, dass wir angenommen haben. Das Ergebnis ist okay, auch wenn wir eine lange Zeit mit einem Mann mehr gespielt haben. Für uns war der Platz trotzdem eine Galopprennbahn. Wir haben gegen einen Mitkonkurrenten nicht verloren. Damit fahren wir zufrieden nach Hause.“
Gegen den Ex gewonnen
Wenn man gegen Ex-Clubs gewinnt, darf die Laune immer gut sein. Aber bei Thomas Franke war es ein ganz normales Spiel gegen seinen früheren Verein Tasmania Berlin. Sein TSG Neustrelitz machte ihm trotzdem eine Freude, behielt die drei Punkte nach einem 3:1 (1:1)-Erfolg im Parkstadion. Der 35-Jährige meinte danach: „Wir haben die Anfangszeit verschlafen und dann verdient das 0:1 kassiert. Nach unserer taktischen Umstellung haben wir dann mehr Kontrolle reinbekommen und unser Spiel deutlich besser vortragen können. Am Ende ein verdienter Sieg.“
Dabei geriet sein Team in der neunten Minute zuerst in Rückstand, weil Glodi Zingu für Tas die Führung erzielte. Tom Klefoth (28.) und der Doppelpack von Manuel Hartel (56., 75.) drehten das Ergebnis zu Gunsten der Vorpommern. Tasmanias Co-Trainer Tobias Göth hatte eine Erklärung für die Niederlage des eigenen Teams: „Nach einer sehr guten Anfangsphase und der damit verbundenen Führung, haben wir leider den Faden verloren und den Gegner durch einfache Ballverluste zu guten Umschaltmomenten bzw. guten Torchancen eingeladen. Die Ballsicherheit aus der letzten Woche konnten wir leider nicht mit nach Neustrelitz nehmen. Außerdem waren wir ungewöhnlich konteranfällig. In der zweiten Halbzeit bestrafte uns Neustrelitz nach eigenem Ballverlust zweimal eiskalt. Nach dem 1:3 fehlte uns im Endeffekt die nötige Disziplin und Mentalität, um Neustrelitz nochmal gefährlich zu werden.“
Sparta macht zur Pause alle klar
Die meisten Tore des Spieltags gab es in der Berliner Fischerstraße zu sehen. Sparta Lichtenberg bezwang RSV Eintracht 1949 mit 4:1 (4:0). Alexander Fischer (Spartas Sportlicher Leiter) meinte danach: „Auch in der Höhe war es verdient. Wir haben in der ersten Halbzeit überragend gespielt und hatten eine sehr gute Positionierung im Mittelfeld, sodass Eintracht Teltow gar nicht ins Spiel gefunden hat. Wir haben unsere Chancen und Räume dann genutzt und sind verdient mit 4:0 in die Pause gegangen. Dabei hätten wir sogar noch das eine oder andere Tor mehr machen können, da waren wir ein bisschen fahrig und haben die Kontersituationen nicht gut ausgespielt. Das 4:1 war in der zweiten Hälfte ein Schönheitsfehler.“
Die Partie war schon zur Pause entschieden, denn Goiko Kaupovic (15., 41.), Mohamed Saloun Toure (39.) und Omid Saberdest in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts stellten die Weichen für die Lichtenberger Sieg. Da machte der Ehrentreffer von Justin Neumann (69.) keinen Unterschied.
RFC vergibt Heimsieg
Das Kellerduell an der Ostsee zwischen dem Rostocker FC und FSV Union Fürstenwalde endete 1:1 (1:0)-Unentschieden. Ein Ergebnis, dass keinen nach vorne bringt. Tom Weiß (11.) brachte die Hansestädter in Front, doch Christian Mlynarczyk (55.) glich für Union aus. Trotzdem war es irgendwie auch für die Kontrahenten ein Teilerfolg. Sie holten nach jeweils sechs Liga-Pleiten wieder etwas Zählbares. Wobei…
RFC-Trainer Silvio Schulz war angefasst: „Das Unentschieden ist sehr ärgerlich. Leider bekommen wir nach vier Minuten keinen Elfmeter, wo dann noch positiver im Spiel bist. Wir machen nach einer Ecke verdient das Tor und gehen 1:0 in die Halbzeit. Da nehmen wir uns vor so weiterzumachen und den Druck zu erhöhen. Wir brauchen zirka 10 bis 15 Minuten dazu und haben noch vier bis sechs gute Möglichkeiten und einen verschossenen Elfmeter, was wir nicht nutzen. Ärgerlich, da die Truppe 90 Minuten Vollgas gegeben hat. Hast du Scheiße an den Schuhen, hast du Scheiße an den Schuhen.“
Dynamo gewinnt in Staaken – Meyer spricht von „Werbung für den Fußball“
Den Bock umgestoßen hat die SG Dynamo Schwerin mit einem 3:1 (1:0)-Auswärtsdreier beim SC Staaken. Die Tore für die Gäste erzielten Mohand Almansori (13., 88.) und Pepe Krause (74.). Die Berliner verbuchten durch Sebastian Gigold (76.) den zwischenzeitlichen Anschluss. Dynamo-Coach Jano Klempkow war happy: „So ein Sieg tut gut. Das war schon ein kleines Finale, um den Anschluss nicht ganz zu verlieren. Alles in allem haben wir viel gearbeitet, sind viel gelaufen und investiert. Dafür wurden wir belohnt. Wir hatten ein deutliches Chancenplus auf unserer Seite. Nach der Pause haben wir für etwa 20 Minuten ein bisschen den Faden verloren, weil der Gegner umgestellt hat und wir das zu spät erkannten. Da waren im Stellungsspiel nicht so geordnet, wie wir das hätten tun sollen. Dadurch kamen wir etwas ins Schwimmen. Leider haben wir nach dem 2:0 noch schnell den Anschluss kassiert, sodass noch einmal fünf Minuten Unruhe drinnen war. In der zweiten Hälfte hatten wir wieder alles Im Griff und haben effektiv Konter gesetzt. Das ist dann so ein Zeichen, dass man kontrollierter im Spiel ist. Ich denke, es war ein verdienter Sieg für uns.“
Beim SCS resümierte Thorsten Meyer danach: „In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel auf beiden Seiten, wobei ein bisschen wir das Spiel bestimmen. Wir hatten mehr Ballbesitz, Dynamo trotzdem mit sehr, sehr guten Spielzügen und auch gute Kontermöglichkeiten. Der “Mo“ von Dynamo hat dann ein irres Ding in unser Tor gescheppert, das hab‘ ich noch nicht gesehen. Wir dagegen vergessen, dass man gewinnt, wenn man aufs Tor schießt. Dynamo hat sich aber auch in jeden Ball geschmissen. Wir haben dann nach der Pause umgestellt und damit kam Schwerin erst nicht so gut klar. Dennoch verpassen wir einfach die Abschlüsse, spielen Tiki-Taka im gegnerischen Strafraum. Meine Güte, kann eigentlich nicht sein. Innenpfosten rein und wieder raus, da bekommst du echt eine Krise. Für die Zuschauer war es ein geiles Spiel und richtig Entertainment. Auch die Dynamo-Fans waren super und fair. Auch wenn wir nicht gewonnen haben, war es Werbung für den Fußball.“
Der 11. Spieltag (27. – 29.10.)
Tennis Borussia Berlin – FC Anker Wismar 3:1
CFC Hertha 06 – SV Lichtenberg 47 ausgefallen
BSV Eintracht Mahlsdorf – FSV Optik Rathenow 2:0
TuS Makkabi Berlin – Hertha 03 Zehlendorf 1:1
TSG Neustrelitz – SV Tasmania Berlin 3:1
SV Sparta Lichtenberg – RSV Eintracht 1949 4:1
Rostocker FC – FSV Union Fürstenwalde 1:1
SC Staaken – SG Dynamo Schwerin 1:3
Die Tabelle
1. | FC Hertha 03 Zehlendorf | 11 | 37 : 10 | 31 |
2. | SV Lichtenberg 47 | 10 | 35 : 6 | 27 |
3. | Tennis Borussia Berlin | 11 | 23 : 15 | 21 |
4. | SV Sparta Lichtenberg | 11 | 30 : 19 | 19 |
5. | SV Tasmania Berlin | 11 | 20 : 13 | 17 |
6. | TuS Makkabi Berlin | 10 | 18 : 11 | 17 |
7. | BSV Eintracht Mahlsdorf | 10 | 13 : 18 | 14 |
8. | TSG Neustrelitz | 10 | 18 : 19 | 13 |
9. | CFC Hertha 06 | 10 | 18 : 20 | 13 |
10. | RSV Eintracht 1949 | 11 | 19 : 26 | 13 |
11. | FC Anker Wismar | 11 | 15 : 22 | 13 |
12. | SC Staaken | 11 | 17 : 26 | 13 |
13. | FSV Optik Rathenow | 11 | 17 : 26 | 10 |
14. | Rostocker FC | 11 | 11 : 31 | 10 |
15. | SG Dynamo Schwerin | 10 | 14 : 23 | 9 |
16. | FSV Union Fürstenwalde | 11 | 12 : 32 | 5 |