Torjäger weg – Was nun?

Stefan Arlt war mit der letzten Saison seiner Mannschaft nicht zufrieden. (Foto: Lobeca/Schlikis)
Stefan Arlt war mit der letzten Saison seiner Mannschaft nicht zufrieden. (Foto: Lobeca/Schlikis)

Der FC Süderelbe zählte in der Hinserie zu den Tormaschinen der Oberliga Hamburg. In den ersten 18 Spielen erzielte der FCS 54 Treffer und damit in diesem Zeitraum die zweitmeisten hinter dem TuS Dassendorf (58). Pro Spiel erzielt die Mannschaft vom Süden der Elbe im Schnitt drei eigene Tore. Einen großen Anteil an den vielen Toren hatte in der Hinrunde Osman Güraltunkeser. Im Sommer kam der Stürmer erst vom FTSV Altenwerder, wo er vergangene Saison in der Landesliga in 28 Spielen auf 30 Scorerpunkte kam (26 Tore, vier Vorlagen). Viel Zeit sich einzufinden brauchte der 23-jährige beim Oberligisten nicht. Im ersten Spiel gegen Victoria Hamburg (5:6-Verloren) erziele er zwei Tore und bereitete drei weitere vor. Damit war der gebürtige Hamburger an allen fünf Toren seiner Mannschaft beteiligt. Eine Woche später folgte beim 6:1-Sieg gegen HEBC ein Dreierpack. Güraltunkeser setzte direkt erste Ausrufezeichen. Nun verlässt der Top-Torjäger den FC Süderelbe mit 16 Toren und neun Vorlagen im Gepäck in Richtung Türkei.

Wie geht es nun weiter?

In der Rückrunde wird der Deutsch-Türke das Trikot des türkischen Viertligisten Nevşehir Belediyespor tragen. Den Türken soll er helfen, den Klassenerhalt zu sichern. Bereits am vergangenen Sonntag gab er sein Debüt für den neuen Klub. Eine knappe halbe Stunde durfte er spielen und leitete sogar in der 93.Minute mit seinem ersten Tor die Wende ein. Am Ende gab es noch einen wichtigen 2:1-Sieg gegen einen direkten Konkurrenten. Auf diese Torjäger-Qualitäten muss der FC Süderelbe in der Rückrunde verzichten. Doch wer erzielt nun die Tore beim FCS? Im ersten Spiel ohne den Knipser musste man sich zu Hause gegen den SV Halstenbek-Rellingen geschlagen geben. Hinten stand man nicht stabil, dabei nahm sich die Mannschaft von Stefan Arlt einiges für die Defensivarbeit vor. Zu dieser sagte der Trainer bei Fussifreunde.de: „Das wurde komplett negiert und überhaupt nicht umgesetzt.“ Auch für die enttäuschende Offensive fand der 59-jährige klare Worte: „Die Zielstrebigkeit und Entschlossenheit haben heute komplett gefehlt.“ Der erste Auftritt im neuen Jahr bereitet Sorge und es könnte durchaus nochmal gefährlich werden. Zu den Abstiegsplätzen sind es für den Tabellenzwölften derzeit noch 13 Punkte Vorsprung. Bereits am kommenden Sonnabend wartet das nächste Duell gegen ein Team, welches hinter ihnen steht. Am Silberberg gastiert man beim Düneberger SV, welche zuletzt erfolgreich ins neue Jahr gestartet sind.

Wer wird der neue Knipser?

Nun stellt sich die Frage, wer die Rolle des Knipsers übernehmen wird. Vergangenen Freitag gab es große Probleme in der Offensive, doch in der Hinserie bewiesen auch andere Spieler, als Güraltunkeser ihre Torjägerqualitäten. Der heißeste Kandidat ist Can Kömürcü. Mit elf Saisontoren ist er der zweitbeste Knipser des FC Süderelbe. Zudem bereitete der 23-Jährige vier weitere Tore vor. Zweimal legten der FCS in diesem Winter schon nach. Mit Abdulrahman Hamann verpflichteten sie einen jungen Mittelfeldspieler vom Niendorfer TSV II aus der Landesliga Hammonia. Zudem sicherte man sich die Dienste des 23-jährigen Erolind Krasniqi. Der gebürtige Lübecker besitzt trotz seines jungen Alters schon einiges an Erfahrung. Er durchlief die Jugend beim Hamburger SV und wechselte zu Rot-Weiß Essen in die Regionalliga West. Dort kam er nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus, sodass er sich zum BFC Dynamo und FC Teutonia 05 ausleihen ließ. In Berlin gehörte er zu den Jokern, doch bei Teutonia entwickelte er sich zum Stammspieler. Vergangene Saison bestritt er in der Rückrunde 15 Spiele in der Regionalliga Nord, in denen er sechs Scorerpunkte erzielte (zwei Tore, vier Vorlagen). Im Sommer lief sein Vertrag bei RWE aus, sodass er die Hinrunde vereinslos blieb. Nun möchte der offensive Mittelfeldspieler beim FC Süderelbe wieder Fuß fassen. Bereits am vergangenen Freitag gegen den SV Halstenbek-Rellingen stand er 90 Minuten auf dem Platz.

Erolind Krasniqi, hier in gelb fürTeutonia 05, heuert am Kiesbarg an. (Foto: Lobeca/Seidel)
Erolind Krasniqi, hier in gelb fürTeutonia 05, heuert am Kiesbarg an. (Foto: Lobeca/Seidel)