Die Verhältnisse an der Spitze sind vorerst wieder geklärt. Weil der SV Lichtenberg 47 schon zum zweiten Mal in einer Woche patzte und nicht über Punkteteilungen hinauskam, entwischte Spitzenreiter und damit offizieller Herbstmeister FC Hertha 03 Zehlendorf wieder auf drei Zähler Vorsprung. In zwei Wochen kommt es schon zum vorgezogenen Endspiel um den Titel in der NOFV-Oberliga Nord. Im Tabellenkeller änderte sich nichts. Die abstiegsbedrohten Clubs verloren allesamt ihre Partien.
4:1-Sieg für nervöse Staakener
Nur der SC Staaken machte einen Schritt nach vorne und gewann bereits am Freitagabend gegen Schlusslicht FSV Union Fürstenwalde klar mit 4:1 (1:0). Sebastian Gigold traf dabei dreifach. SCS-Coach Thorsten Meyer sagte danach zu OBERLIGA.info: „Das war ein kampfbetontes Spiel. Union Fürstenwalde begann wie die Feuerwehr, mit viel Schwung und vielen gewonnen Zweikämpfen. Die ersten 20 bis 25 Minuten war Union das spielbestimmende Team. Beide Mannschaften hatten zu diesem Zeitpunkt die ein oder andere Chance in Führung zu gehen. Wir waren sehr nervös, Step by Step konnten wir unser Spiel durchbringen. Durch ein ansehnliches Freistoß-Tor durch Gigold bekamen wir das Spiel langsam in den Griff. So ging es glücklich mit 1:0 in die Halbzeit. Zweite Halbzeit fing für uns gut an. Durch einen Ballverlust im Mittelfeld von Union spielten wir die Situation top aus und Gigold erzielte im Fallen das 2:0. Union war geschockt. Nun hatten wir die volle Spielkontrolle. Wir hatten einige gute Chancen und erhöhten dann auf 3:0 durch Gakpeto. Gigold erhöhte mit einem Geniestreich auf 4:0, einem Lupfer über den Torwart. Anschließend plätscherte das Spiel vor sich hin. Wir nahmen das Tempo und die Konzentration heraus und dadurch hatte Union wieder die ein oder andere Chance und kam in der 90. Minute zum Anschlusstreffer. Unterm Strich ein verdienter Sieg.“
Torreicher Tag im Werner-Seelenbinder-Sportpark
Tasmania Berlin siegte am Sonnabend mit 4:3 (1:2) über die SG Dynamo Schwerin. Die Mecklenburger führten zur Pause noch, doch die Hausherren drehten das Ergebnis im zweiten Durchgang zu ihren Gunsten. Dazu sagte Tas-Co-Trainer Onur Yesilli: „Wir sind nicht gut reingekommen und sind durch viele Fehler in Rückstand geraten. Durch einen Elfmeter sind wir zurückgekommen, was nicht viel bewirkt hat. Nach dem erneuten Rückstand lief es in der zweiten Halbzeit besser. Die Mannschaft hat Moral gezeigt und wir haben Schwerin immer mehr reingedrückt. Wichtig war nur, dass wir mit einem Sieg ins neue Jahr starten. Darauf lässt sich aufbauen. Wenn wir nicht nachlegen, ist der Sieg nicht so viel wert. Heute bin ich sehr stolz auf die Mannschaft.“ Dynamo-Coach Jano Klempkow meinte: „Bitter, dass wir nach zweimaliger Führung nichts Zählbares mitnehmen. Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht mehr bereit, die Wege zu gehen und dann ist es vielleicht auch verdient für den Gegner, dass er das Spiel gewinnt. Wir hätten sogar mit einem Tor mehr in die Pause gehen, da haben wir ein, zwei, drei Dinger liegengelassen.“
Hertha 03 trifft kurz vor und nach der Pause
Spitzenreiter bleibt Hertha 03 Zehlendorf nach einem 2:0 (1:0). Die Tore gegen FSV Optik Rathenow fielen kurz vor und nach der Pause. In der 42. Minute erzielte Eric Stiller die Führung und zwei Minuten nach dem Seitenwechsel war Abdulkadir Beyazit ebenfalls erfolgreich und machte den Deckel drauf. Auf der Verliererseite war man trotzdem nicht traurig. Auf der Siegerseite war Team-Manager Michael Stüwe-Zimmer „hochzufrieden“. „Nach der Vorbereitung und den drei Testspielen war das schon eine ordentliche Leistung. Wir tun Rathenow auch nicht unrecht, wenn ich sage, dass wir das Spiel über die gesamte Zeit im Griff hatten. Es war eine gefährliche Situation, die wir überstehen mussten. In den letzten 25 Minuten hat bei uns vielleicht so ein bisschen die Konsequenz. Da waren wir unkonzentriert. Das war ganz ordentlich und der Spieltag hat uns auch belohnt. Es sind noch viele Spiele, aber momentan nehmen wir die Tabellenkonstellation so mit.“
Schwerer Untergrund im Mommsenstadion
Schwierige Platzbedingungen gab es im Mommsenstadion für die Teams von TeBe Berlin und Rostocker FC. Ein tiefer, unebener Platz wartete auf beide Mannschaften. Die erste Hälfte war geprägt von mehreren Chancen der Lila-Weißen, aber beide Mannschaften gingen mit einem 0:0 vor 471 Zuschauern in die Kabine. In der zweiten Halbzeit begann Tennis Borussia wieder mit einer leichten Überlegenheit und ging in der 50. und 57. Minute erst durch Nattermann und darauf Liebich nach einem sehenswerten Schlänzer ins rechte obere Eck mit 2:0 in Führung. Danach hatten die Berliner weitere Chancen durch Heydemann, Ramadan und Kleihs die nicht genutzt wurden. „Leider machten wir nach dem 2:0 mit einem weiteren Treffer nicht den Deckel drauf und wir kassierten in der 85. Minute das 1:2 und das Spiel wurde unnötig spannend“, sagte TeBe-Trainer René Lorenz. „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft bei diesen schwierigen Bedingungen sehr zufrieden und denke der 2:1 Sieg ist mehr als verdient.“ Damit hat Tennis Borussia jetzt sieben Siege aus den vergangenen acht Spielen und rückt näher an L47 heran. Sein Gegenüber Silvio Schulz zog folgendes Fazit: „Ärgerlich, da wir auf schwerem Untergrund ein gutes Spiel gemacht haben. Leider geraten wir durch individuelle Fehler in Rückstand und bekommen nach sieben Minuten das zweite Tor, auch wieder durch mehrere Fehler. Trotzdem haben die Jungs bis zum Schluss alles reingehauen und auch den Anschluss gemacht. Leider haben wir den Ausgleich nicht mehr geschafft und die Punkte liegengelassen.“
Nullnummer und Platzverweis in der Nachspielzeit
Nach dem torlosen Unentschieden zwischen TuS Makkabi und FC Anker Wismar sagte Gäste-Trainer Matthias Fink: „Ich möchte meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wir haben als Mannschaft gut verteidigt und vor allem mit dem Ball sehr selbstbewusst agiert und uns immer wieder aus Drucksituationen herausgespielt. In der ersten Halbzeit hatten wir auch die richtig dicke Chance. Um zu gewinnen, muss die natürlich drin sein. In den letzten 20 Minuten des Spiels haben wir auch etwas Glück, spielen aber auch unsere mehr als vielversprechenden Umschaltmomente überhaupt nicht gut aus. Am Ende ist es ein gerechter Punkt für beide.“ In der Nachspielzeit sah Anker-Kapitän Niklas Tille die Ampelkarte. Dazu meinte Fink: „Wenn der Kapitän die Rote Karte bekommt, ist das für die Mannschaft immer schlecht. Es wäre etwas unglücklich und die Situation hätte am Ende nicht entstehen dürfen, aber er hat sich für das Team geopfert und wir hoffen, dass die Mannschaft das im nächsten Spiel zurückzahlt.“
Charlottenburger legen gegen Lichtenberger nach
Nach dem Unentschieden aus der Vorwoche gegen L47 legte der CFC Hertha 06 am Sonntag gegen Sparta Lichtenberg sogar mit einem 2:1 (0:0)-Heimsieg nach. Yunus Solak (58.) und Özer Pekdemir (73.) trafen für die Gastgeber und Etienne Nikol (65.) erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die Spartaner. Der CFC kletterte damit in der Tabelle auf Rang sechs. Das freut vor allem den Sportlichen Leiter Kenan Arayci, der nach dem Spiel sagte: „Heute war es ein sehr intensives Spiel. Viele Zweikämpfe und viele Gelbe Karten auf beide Seiten. Beide Mannschaften hatten gute Torchancen, aber ich denke es war ein verdienter Sieg für uns, da uns sogar ein reguläres Tor nicht anerkannt wurde. Es war aber trotzdem eine gute Leistung von den Schiedsrichtern. Die erste Halbzeit war ausgeglichen, aber zweite Halbzeit hatten wir die besseren Torchancen. Eine sehr gute geschlossene Mannschaftsleistung unseres Teams.“
Kliefoth schießt TSG in der 93. Minute zum Punkt
Bei der TSG Neustrelitz zitterte man bis in die Nachspielzeit und erst dann glich man zum 1:1 (0:1)-Endstand gegen Lichtenberg 47 aus. Während Sebastian Reiniger in der zweiten Minute für die Berliner Führung sorgte, traf Tom Kliefoth in der 93. Minute zum Ausgleich. Dazu sagte Nils Kohlschmidt, Trainer der 47er: „Zum Abschluss der Hinrunde am 15. Spieltag müssen wir uns bei der TSG Neustrelitz mit einem Punkt zufriedengeben. Nach einem Blitzstart und der Führung durch Reiniger in der zweiten Minute nach guter Vorarbeit von Gruber wurde die erste Halbzeit von beiden Teams offen geführt. Doch keines der beiden Teams konnte einen weiteren Treffer erzielen. Kurz vor der Pause musste unser Torwart Niklas Wollert nach einem unglücklichen Zusammenprall ausgewechselt und wurde durch Pepe Hinterschuster ersetzt, der sogleich den Ausgleich verhinderte und auch insgesamt unseren Stammkeeper gut vertrat. In der zweiten Halbzeit wehrte sich die TSG nach Kräften gegen die Heimniederlage und bestimmte das Spiel, ohne sich eine klare Torchance zu erspielen. Auf der anderen Seite konnten wir die Räume auch nicht zu einem vorentscheidenden Konter nutzen. In der Nachspielzeit fand dann eine abgewehrte Ecke im zweiten Versuch Kliefoth, der doch noch zum Ausgleich in letzter Minute traf.“
TSG-Trainer Thomas Franke: „Mit Lichtenberg 47 hat sich heute sicher eine der derzeit besten Oberligamannschaften im Neustrelitzer Parkstadion präsentiert. Aber wie in meiner Vorschau auf dieses Spiel bereits geschildert, wollten wir von Anfang an zeigen, dass wir in der Lage sind, mit diesen Top-Teams mitzuhalten. Und dies ist uns in meinen Augen eindrucksvoll gelungen. Trotz des sehr frühen Rückstandes in der 2. Minute, haben sich meine Jungs davon nicht aus der Ruhe bringen lassen. Auch wenn dieses frühe Tor Lichtenberg in ihrer Ausrichtung aus einer sicheren Abwehr mit langen Bällen über ihre schnellen Außenspieler Gefahrensituationen zu kreieren in die Karten spielte, hat meine Mannschaft es ab diesen Zeitpunkt wirklich sehr, sehr gut gemacht. Von nun an entwickelte sich zumindest in der ersten Hälfte ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Seiten ihre Möglichkeiten hatten. Mit Beginn der zweiten Hälfte haben wir dann das Spielgeschehen fast komplett in die Hälfte von Lichtenberg verlagert. Die Gäste aus Berlin waren nach der Umstellung auf ein defensiv ausgerichtetes 5:4:1 nur noch auf schnelle Konter aus, die aber fast ausnahmslos durch unsere immer sicherer werdende Abwehr unterbunden werden konnten. Der Ausgleich in der 4. Minute der Nachspielzeit war insbesondere nach dem Spielverlauf der 2. Halbzeit mehr als verdient. Auch wenn am Ende vielleicht eine gerechte Punkteteilung steht, waren wir in meinen Augen dem Dreier näher als der Tabellenzweite. Dieses Spiel hat wieder eindrucksvoll gezeigt, dass die Entwicklung der Mannschaft absolut passt und wir, wenn wir alles abrufen, mit jeder Mannschaft in der Liga mithalten können. Für uns gilt es nun diesen Schwung mitzunehmen und am kommenden Wochenende gegen Fürstenwalde den heute vielleicht sogar liegengelassenen Sieg einzufahren.“
Zorn trifft 1949
Richtig Spaß hatte Christoph Zorn von BSV Eintracht Mahlsdorf. Beim 7:1 (6:0)-Heimsieg über RSV Eintracht 1949 erzielte der 37-jährige Oldie gleich vier Tore. Für die Mahlsdorfer war es der zweite Sieg im neuen Jahr und somit eine hundertprozentige Ausbeute. In der Tabelle ging es auf Platz acht rauf. Lucio Geral (Trainer Mahlsdorf): „Es bleibt spannend in Mahlsdorf. Von extremen Höhen 7:1 bis hin zu extremen Tiefen 0:8, es war alles dabei in der Hinrunde. Jedoch die Leistung heute, bestätigt die aktuelle Stimmung im Team und auf dem Platz. Wir geben weiter Gas und wollen den positiven Moment gegen Rostock verlängern und ausbauen.“
Der 15. Spieltag (2.-4.2024)
SC Staaken – Union Fürstenwalde 4:1
Tasmania Berlin – Dynamo Schwerin 4:2
Hertha Zehlendorf – Optik Rathenow 2:0
Tennis Borussia – Rostocker FC 2:1
TuS Makkabi – Anker Wismar 0:0
CFC Hertha – Sparta Lichtenberg 2:1
TSG Neustrelitz – Lichtenberg 47 1:1
BSV Eintracht Mahlsdorf – RSV Eintracht 1949 7:1
Die Tabelle
1. | FC Hertha 03 Zehlendorf | 15 | 49 : 14 | 41 |
2. | SV Lichtenberg 47 | 15 | 48 : 10 | 38 |
3. | Tennis Borussia Berlin | 15 | 30 : 18 | 30 |
4. | SV Sparta Lichtenberg | 15 | 39 : 26 | 26 |
5. | TuS Makkabi Berlin | 15 | 24 : 15 | 23 |
6. | CFC Hertha 06 | 15 | 29 : 26 | 23 |
7. | SV Tasmania Berlin | 15 | 27 : 24 | 23 |
8. | BSV Eintracht Mahlsdorf | 15 | 25 : 25 | 23 |
9. | TSG Neustrelitz | 15 | 26 : 22 | 21 |
10. | SC Staaken | 15 | 25 : 35 | 19 |
11. | FC Anker Wismar | 15 | 16 : 27 | 17 |
12. | Rostocker FC | 15 | 17 : 36 | 16 |
13. | FSV Optik Rathenow | 15 | 22 : 38 | 13 |
14. | RSV Eintracht 1949 | 15 | 22 : 42 | 13 |
15. | SG Dynamo Schwerin | 15 | 20 : 35 | 10 |
16. | FSV Union Fürstenwalde | 15 | 16 : 42 | 8 |