Mika Jöhnck: nicht nur der Wasserträger!

Lippert (VfB II), Jöhnck (Bordesholm)
Mika Jöhnck verlässt den TSV Bordesholm. Foto: Lobeca/Raasch

Beim TSV Bordesholm ist Mika Jöhnck inzwischen zu einer wichtigen Persönlichkeit geworden – und das mit 22 Jahren. OBERLIGA.info führte ein Interview mit ihm.

OBERLIGA.info: Moin Mika, wie viele Menschen um dich herum beneiden dich? Du hast fast täglich mit Sport zu tun? Auf dem Platz beim TSV Bordesholm, in der Freizeit und sogar im Studium. Wann gibt es eine Minute, die sich nicht um den Sport dreht bei dir?

Mika Jöhnck: Moin, ich persönlich verspüre kein Neid um mich herum. Ja, das stimmt, ich habe sehr viel mit Sport zu tun. Selbst mit der Familie und mit Freunden wird entweder Sport geschaut oder auch selbst gemacht. Trotzdem denke ich, dass es auch genug Momente gibt, in denen ich das Leben auch ohne Sport genießen kann.

OBERLIGA.info: Du hast beim TSV die Rückennummer 13. Warum ist es gerade diese Zahl? Hat sie eine Bedeutung oder ist dir das völlig egal?

Mika Jöhnck: Ich hatte immer verschiedene Rückennummer in meiner bisherigen Karriere. Bei dem Wechsel zu Bordesholm war die Nummer 13 dann frei und ich habe sie gewählt, weil einer meiner Lieblingsfootballer Odell Beckham Junior auch diese Nummer hat. Eine besondere Bedeutung hat sie aber nicht.

OBERLIGA.info: Wir sprachen ja schon über „dein täglich Sport gibst du dir heute“… Du studierst Sport- und Wirtschaftswissenschaften in Kiel. Was kann man damit später anfangen und in welche Richtung möchtest du gerne damit?

Mika Jöhnck: Mit diesem Studiengang kann man sehr vieles machen. Ob man Lehrer wird, bei einer Versicherung arbeitet oder in die freie Wirtschaft geht, es stehen einem sehr viele Berufe offen. Ich persönlich könnte mir vorstellen, dass ich in der Unternehmensberatung meine Berufung finde.

OBERLIGA.info: Deine Laufbahn verlief bisher recht zielstrebig. Über die Eidertaler Jugend bist du zu Holstein Kiel gewechselt. Was hast du da für dich so mitgenommen?

Mika Jöhnck: Bei Holstein habe ich viele technische und taktische Dinge mitgenommen. So etwas wie Videoanalyse kannte ich zum Beispiel bei Eidertal vorher nicht. Außerdem habe ich natürlich viele Erfahrung sammeln und auch eine Menge Menschen kennen lernen dürfen, die mich in meiner fußballerischen, aber natürlich auch in meiner persönlichen Entwicklung geprägt haben.

OBERLIGA.info: Dann ging es nach der U17 wieder zurück nach Molfsee. Was hat nicht gepasst bei Holstein?

Mika Jöhnck: Ich war bei Holstein eine lange Zeit verletzt und wäre dort dann als junger Jahrgang in die U19 gekommen. Dort konnte man mir jedoch nicht die gewünschte Spielzeit garantieren, die ich nach der Verletzung gebraucht hätte. Also ging es zurück nach Molfsee, um Spielpraxis zu sammeln.

OBERLIGA.info: Nun Bordesholm und Oberliga. Und dort gehörst du mit 22 Jahren schon zu den Führungsspielern. Wie würdest du dich selbst auf dem Platz als Charakter beschreiben?

Mika Jöhnck: Ich denke, dass ich durch mein Spiel recht präsent auf dem Platz bin und der Mannschaft durch meine Ballsicherheit helfen kann.

OBERLIGA.info: Man sagt über dich, dass du dir nicht zu schade bist, anzupacken. Wie macht sich das bemerkbar?

Mika Jöhnck: Ich denke jeder aus der Mannschaft sollte bereit sein etwas für den Anderen und für die Mannschaft zu tun. Ich zum Beispiel bin dafür zuständig, dass immer genug Wasser bereit steht beim Training und beim Spiel.

OBERLIGA.info: Dabei bist du auch manchmal viel zu selbstkritisch (hört man). Wie kommt das?

Mika Jöhnck: Ich erwarte oftmals mehr von mir und meinem Spiel, als die Trainer von mir. Aber ich denke auch, dass man lieber zu selbstkritisch ist, als zufrieden, um immer das Maximum aus sich herauszuholen.

OBERLIGA.info: Aktuell steht ihr im Mittelfeld der Oberliga. Jetzt hattet ihr Phönix Lübeck zu Gast und es kommen andere namhafte Gegner auf euch zu. Wie schätzt du die Saison aus eurer Sicht bisher ein und wo siehst du euch am Ende?

Mika Jöhnck: Das 0:3 gegen Phönix schmerzt natürlich. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir nicht das auf den Platz gebracht, was wir abrufen können. In den kommenden Spielen müssen wir im letzten Drittel einfach konsequenter sein und uns mehr 100-prozentige Chancen herausspielen, die wir dann auch in Tore ummünzen. Es ist immer schwierig einzuschätzen, wo man am Ende der Saison landet, dafür ist die Liga einfach zu ausgeglichen. Bisher können wir aber ganz zufrieden mit der Saison sein, bis auf die unnötigen Punktverluste gegen Eckernförde zu Hause oder auch die 0:1-Niederlage in Lindholm war ein schlechtes Spiel von uns. Ich finde wir haben am Anfang der Saison etwas gieriger und mit mehr Spielwitz gespielt, diese beiden Komponenten müssen wir wieder auf den Platz bringen und dann sollte es eine erfolgreiche Saison für uns werden.

OBERLIGA.info: Wo siehst du dich in fünf Jahren? Liga, Job oder doch beim Super Bowl als Fan der Seatle Seahawks?

Mika Jöhnck: Beim Superbowl zu sein wäre natürlich ein Traum. Ich hoffe natürlich, dass ich bis dahin mein Studium abgeschlossen und einen guten Job für mich gefunden habe. Im Fußball möchte ich die nächsten Jahre erstmal verletzungsfrei bleiben und mich natürlich weiterentwickle. Mit 27 ist man als Fußballer schließlich in der Blüte seiner Karriere.

OBERLIGA.info: Dankeschön für das Interview und weiterhin viel Erfolg.