Anker ist der nächste 47-Schocker – Sparta in Torlaune und für Union wird es immer düsterer

Willi Noack (Lichtenberg 47) hatte mit Marco Bode (Anker Wismar) einen starken Gegenspieler. Foto: Bernhard Knothe

Der 21. Spieltag in der NOFV-Oberliga Nord wird möglicherweise schon das Ende des FSV Union Fürstenwalde einläuten. Das Tabellenschlusslicht kassierte die 16. Niederlage und der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz wird nicht weniger. Die große Chance oben davonzuziehen verpasste Lichtenberg 47. Zwar eroberte man wider die Tabellenführung vom spielfreien F.C. Hertha 03 Zehlendorf zurück, doch der FC Anker Wismar spielte ein bisschen den Schocker am Hans-Zoschke.Der BSV Eintracht Mahlsdorf tauchte am Sonntag plötzlich in den Top 5 auf und bei Tasmania ist der Coach angefressen von der Ausfahrt an die Ostsee.

Optik schießt Union tiefer in die Krise

Die Schlinge um den FSV Union Fürstenwalde zieht sich weiter zu. Im Brandenburg-Duell unterlag das Schlusslicht gegen den FSV Optik Rathenow am vergangenen Freitag mit 1:3 (0:2). Die Gäste machten schon früh klar, was ihr Trainer Kahlisch vorhersagte. Für ihn war es ein erstes Endspiel gegen den Abstieg und so erzielte Shai Neal (2.) die Führung und drei Minuten danach erhöhte Jerome Leroy (5.) auf 2:0 für die Optiker. Den Deckel machte William Kabuy (69.) im zweiten Durchgang mit dem 3:0 drauf. Die Hausherren betrieben durch Umran Saied (88.) noch Ergebniskosmetik.

Ingo Kahlisch (Rathenow): „Wir haben ein wichtiges Spiel in Richtung Klassenerhalt gewonnen. Weitere Kommentare möchte ich momentan nicht abgeben.“

Unentschieden im Spiel um Platz drei

Das Spiel um den dritten Platz endete zwischen Tennis Borussia und TuS Makkabi 1:1 (1:0)-Unentschieden. Tom Nattermann traf in der 7. Minuten zur Führung für TeBe. Kurz nach dem Seitenwechsel glich Maximilian Stahl (50.) für die Gäste aus. Auf dem neuen Nebenplatz am Friedrich-Ludiwg-Jahn-Sportpark war die Kulisse dafür grandios. 376 Zuschauer sahen die Partie. In der Tabelle brachte das Ergebnis allerdings keinen weiter. Makkabi verlor sogar noch einen Rang.

Wieder nur ein Punkt

Beim SV Lichtenberg 47 ist der Wurm drin. Zum vierten Mal in diesem Kalenderjahr trennte man sich nur 1:1 vom Gegner, darunter zum zweiten Mal zuhause. Dieses Mal nahm Aufsteiger FC Anker Wismar einen Zähler mit vom “Hans-Zoschke“. Es begann gut, mit einer Führung, die nicht bis zum Ende hielt. Dennoch übernahm L47 wieder die Tabellenführung und hat nun einen Punkt Vorsprung vor der spielfreien kleinen Hertha aus Zehlendorf. Für Anker war es ein weiterer Erfolg in der Auswärtsstatistik. In der Fremde holten die Nordwestmecklenburger bereits 14 Zähler.

Nils Kohlschmidt (L47): „Im Heimspiel gegen Anker Wismar mussten wir uns mit einem Unentschieden zufriedengeben. Dabei begann die Partie gut und wir konnten nach einem Ballverlust der Gäste im Aufbauspiel bereits in der 14. Minute durch Gabriel Figurski-Vieira nach Vorlage von Christian Gawe in Führung gehen. Bis zur Pause blieb es dabei, wobei die Gäste immer besser in die Partie fanden. Nach dem Seitenwechsel versuchte Wismar weiterhin ins Spiel zurückzufinden. Dabei überstanden die Gäste eine Doppelchance in der 62. Minute, bei der sie gleich zwei Mal auf der Linie klärten. Wenige Minuten später schloss dann Meyer entschlossen vom Strafraum ab und traf zum Ausgleich. Unsere Schlussoffensive mit Chancen von Gawe, Grüneberg, Graf und Reiniger im Anschluss war dann leider nicht mehr erfolgreich.“

Matthias Fink (Wismar): „Erstmal möchte ich sagen, dass ich unfassbar stolz auf die Mannschaft bin. Das war überragend und verdient! Wir haben gekämpft und vor allem haben wir Fußball gespielt. Mit Risiko? Wie immer. Dadurch bekommen wir auch das 0:1. Aber die Mannschaft hat nach dem 0:1 die Kontrolle über das Spiel übernommen und nichts mehr zugelassen. Nach dem 1:1 verlieren wir nach und nach den Faden und Lichtenberg kommt zu einigen hochkarätigen Chancen, welche wir aber mit Willen und einem guten Torwart verteidigt bekommen. Am Ende nehmen wir in der aktuellen Konstellation das Unentschieden gerne mit und bestätigen einmal mehr, dass wir gegen die Spitzenmannschaften der Oberliga definitiv mithalten können und dass wir eigentlich da unten nichts zu suchen haben.“

Tasmania-Coach sauer

Nach sieben Niederlagen in Folge hat der Rostocker FC einen kleinen Erfolg gefeiert. 1:1 (1:0) trennte man sich von Tasmania Berlin am Sonnabend an der Ostsee. Kevin Akogo (18.) brachte die Mecklenburger in Führung, doch nach der Pause glich Bob Okezie-Andicene (50.) für die Hauptstädter aus. Für den RFC waren es, betrachtet über die gesamte Partie, allerdings eher zwei verlorene Punkte. Zum Schluss gab es noch einen kleinen Ausraster auf beiden Seiten. Erst eine Gelb-Rote Karte gegen Tas und dann einen Kopfstoß des Gegenspielers mit anschließender Roten Karte für Rostock. 

Onur Yesilli (Tasmania): „Dieses Ergebnis ist absolut zu wenig. Die vergangenen Wochen haben wir die Tore der Gegner immer durch viel zu leichte eigene Fehler ermöglicht. Dieses Mal legen wir uns das Tor sogar selber rein. So ermöglichen wir es einem schwachen Gegner in Führung zu gehen. Dann wird es eben eklig. Dabei war die erste Halbzeit das Schlechteste, was wir in diesem Jahr gespielt haben. Dazu habe ich auch nicht viel mehr zu sagen. Nach der Pause hatten wir dann wieder Chancen für vier oder fünf Tore und das ist auch ein Thema, was sich durch die ganze Saison zieht, die Chancenverwertung. Am Ende kommen wir noch zu einem Tor, aber das ist absolut zu wenig. Wir hätten mindestens das 2:1 machen können, um das Spiel zu gewinnen. Das haben wir nicht geschafft und so stehen wir am Ende nur mit einem Punkt da. Für unsere Qualität und unseren Anspruch einfach viel zu wenig.“

RSV mit Männerfußball Richtung Klassenerhalt

Sollte die SG Dynamo Schwerin so weitermachen, dann dürfte es mit dem Klassenerhalt etwas werden. Abwechselnd gab es zuletzt zwei Siege und zwei Niederlagen. Beim RSV Eintracht 1949 war wieder eine Pleite angesagt. 0:3 (0:1) unterlagen die Mecklenburger beim direkten Tabellennachbarn. Felix Kausch (24.) und Luca Krüsemann (84., 95.) trafen für die Stahnsdorfer zu Heimsieg, die sich dadurch ein kleines Polster im Abstiegskamp erarbeiteten.

Jano Klempkow (Schwerin): „Die Geschichte lässt sich recht leicht erzählen. Wir waren die erste Viertelstunde die bessere Mannschaft und haben die Dinge gut umgesetzt, die wir uns vorgenommen haben. Es gab zwei oder drei Situationen, wo wir inkonsequent verteidigt haben, dadurch kam der Gegner besser ins Spiel. Ab dann wir verunsichert. In dieser Phase kassieren wir auch das 0:1, Das war ein Fehler, denn wir spielen dem Gegner den Ball in den Fuß und unser Torwart sah zudem nicht ganz so gut aus. Die zweite Halbzeit waren wir weniger gut im Spiel, wie noch zu Beginn des ersten Durchgangs. Viele Eins-gegen-Eins-Duelle und die zweiten Bälle haben wir nicht mehr so gut aufnehmen können. Das war dann wie am Limit für uns gegen den Männerfußball des RSV. Vielleicht hintenraus ein Tor zu hoch, aber verdienter Sieg für Stahnsdorf, weil sie in den entscheidenden Situationen robuster und willensstärker waren als wir.“

Mahlsdorfer springen in Spitzengruppe

Mit einem 4:1 (1:1)-Heimsieg hat sich der BSV Eintracht Mahlsdorf auf Rang fünf in der Tabelle geschoben und somit die bisher beste Platzierung erreicht. Leidtragende waren die Kicker der TSG Neustrelitz. Dabei gingen die Gäste sogar durch Dennis Ladwig (13.) in Front. Mahlsdorf drehte das Resultat, glich schnell über Nils Stettin (20.). Die anderen Tore erzielten Christoph Zorn (65., 81.) und Kevin Stephan (68.).

Lucio Geral (Mahlsdorf): „Neustrelitz stand sehr tief in der ersten Hälfte und besann sich aufs Verteidigen. Wir waren nicht fleißig genug ohne Ball am Fuß und haben es dem Gegner somit einfach gemacht. Beide Tore im ersten Durchgang fielen nach Eckbällen. Zur Halbzeit haben wir doppelt gewechselt und neuen Schwung, sowie neue Lösungen gefunden. Wir hatten mehr Eins-gegen-Eins-Szenen an beiden Flügeln und kamen folgerichtig zu mehr Abschlüssen und Toren. Das Ergebnis passt in der Höhe und jetzt heißt es etwas regenerieren, eher wir vor der Mammutaufgabe Makkabi stehen.“

Thomas Frank (Neustrelitz): „Wir haben unseren Plan Tief stehen und ein paar Nadelstiche setzen sehr ordentlich bis zum 2:1 für Mahlsdorf gespielt. Ich weiß, dass uns dann aufgrund der vielen körperlich angeschlagenen Spieler am Ende die Kraft gefehlt hat, um dann noch was Zählbares mitzunehmen. Jetzt heißt es erholen und dann geht es ins Pokalwochenende.“

Spartaner schießen Staakener ab

An der Fischerstraße gab es am Sonntag ein wahres Schützenfest. Was in der 3. Minute für den SC Staaken nach dem 1:0 durch Sebastian Gigold begann, endete mit einem Feuerwerk auf Seiten von Sparta Lichtenberg. Die drehten nach dem Rückstand auf und waren wie entfesselt. Marian Polster (14.), Etienne Nikol (45., 66.), Gojko Karupovic (63.), Süleman Durmus (77.) und Hakan Günaydin (91.) sorgten beim 6:1 (2:1) der Spartaner für den neunten Heimsieg. Damit steht man in dieser Wertung ganz oben. Weil die Konkurrenz um Rang drei sich gegenseitig die Punkte abnahm, wuchs der Vorsprung auf fünf Punkte an.

Alexander Fischer (Sparta): „Das war auch in der Höhe ein absolut verdienter Sieg. Hätten wir unsere vorhandenen Chancen besser ausgespielt, wären es noch zwei oder drei mehr geworden. Die ersten fünf bis zehn Minuten haben wir etwas zu fahrig gespielt, do dass Staaken das 1:0 gemacht haben. Danach sind wir ins Spiel gekommen und Staaken hat sich nach dem 3:1 mehr oder weniger ergeben, so dass ein nie gefährdeter Sieg gewesen ist.“

Pokal und Nachholspiel voraus

In der kommenden Woche sind Pokalspiele in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin. Nur ein Nachholspiel zwischen Optik Rathenow und Dynamo Schwerin steht in der Oberliga an. Bei OBERLIGA.info erfahrt ihr im Laufe der kommenden Tage, wer gegen wen welche Chancen hat.

Der 21. Spieltag (15. – 17.3.2024)

FSV Union Fürstenwalde – FSV Optik Rathenow 1:3
Tennis Borussia Berlin – TuS Makkabi Berlin 1:1
SV Lichtenberg 47 – FC Anker Wismar 1:1
Rostocker FC – SV Tasmania Berlin 1:1
RSV Eintracht 1949 – SG Dynamo Schwerin 3:0
BSV Eintracht Mahlsdorf – TSG Neustrelitz 4:1
Sparta Lichtenberg – SC Staaken 6:1
Hertha Zehlensdorf spielfrei

Die Tabelle

1.SV Lichtenberg 472056 : 1349
2.FC Hertha 03 Zehlendorf1966 : 1948
3.SV Sparta Lichtenberg2053 : 3138
4.Tennis Borussia Berlin1937 : 2333
5.BSV Eintracht Mahlsdorf1937 : 3132
6.SV Tasmania Berlin2033 : 2931
7.TuS Makkabi Berlin1936 : 2630
8.TSG Neustrelitz1936 : 3028
9.FC Anker Wismar2026 : 3924
10.SC Staaken1927 : 4622
11.FSV Optik Rathenow1930 : 4021
12.RSV Eintracht 19492033 : 4920
13.SG Dynamo Schwerin1926 : 4316
14.Rostocker FC2025 : 6014
15.FSV Union Fürstenwalde2018 : 608
16.CFC Hertha 06 zg.00 : 00