
Die ersten vier Spiele steigen heute Abend (ausführliche Vorschau hier), vier weitere Spiele am Samstag und Sonntag. Einzig in Halstenbek wird nicht gespielt – der Jacob-Thode-Platz ist nicht bespielbar und das Heimspiel gegen Buchholz muss verlegt werden. Der Fokus der anderen Spiele liegt vor allem auf zwei absoluten Topspielen.
Kracher zum Auftakt
Der Samstag beginnt gleich mit einem absoluten Kracher: der Tabellendritte empfängt den Zweiten, der Vizemeister 2024 den Regionalliga-Absteiger. Oder anders: TuS Dassendorf spielt gegen dem Eimsbütteler TV. Unter Interimstrainer Martin Harnik hat sich „Dasse“ vor der Winterpause gefangen, gewann die letzten drei Spiele. Der Rückstand ist bei vier Punkten auf den ETV, wobei ein Spiel mehr absolviert wurde. Mit einem Sieg würde man zumindest im Kampf um Platz zwei wieder Druck aufbauen können. Helfen sollen dabei die Neuzugänge Erjanik Ghubasaryan (SC Wentorf) und Aaron Brüning (Weiche Flensburg). Hamajak Bojadgian steht hingegen nicht mehr zur Verfügung. Die Vorbereitung war gemischt: einem klaren Sieg bei Vier- und Marschlande folgten ein Remis gegen Heeslingen sowie eine Niederlage gegen Drochtersen.
Der Gast hingegen schwamm vor dem Winter auf einer Erfolgswelle. Seit Anfang Oktober ist der ETV in der Liga ungeschlagen, gewann alle acht Spiele. Und auch die Vorbereitung kann sich sehen lassen. Es gab Siege gegen Teutonia 05 und Concordia, dazu zwei Remis bei Paloma und St. Pauli II. Spannend wird allerdings, wie Eimsbüttel den Abgang von Topscorer Piet Scobel (1. FC Nürnberg) verkraftet. Immerhin war der Mittelstürmer fast an der Hälfte der ETV-Tore beteiligt. Mit Raif Adam (SC Victoria/11 Tore) und Andre Fricke (Buchholz 08/12) sind zwar gleich zwei sehr torgefährliche Spieler an den „Loki“ gewechselt, beide sind aber etwas andere Spielertypen.
Dennoch: die ETV-Brust ist breit und dürfte fast zerreißen. Daher geht der Tabellenzweite als leichter Favorit in das Spiel. Doch Dassendorf ist heiß auf den ersten Sieg gegen eines der Top vier-Teams
Wieder ein Remis?
Für die zweite Tabellenhälfte wird das zweite Spiel wichtig, denn der FC Türkiye möchte mit einem Heimsieg gegen TuRa Harksheide den Vorsprung auf die Abstiegsränge zumindest halten. Ruhig war es bei den Wilhelmsburgern, Kaderveränderungen sind nicht bekannt. Und die Vorbereitung dürfte man unter okay verbuchen – nach einem klaren 0:5 bei Altona 93 gelangen ein Sieg (6:3 beim Harburger SC) und ein Remis (2:2 in Lohbrügge). Form ist also da – nun soll gegen Harksheide zählbares her.
Für die TuRa kam die Winterpause wohl zur Unzeit – drei Siege (darunter 5:2 gegen Dassendorf) und ein Remis gegen den ETSV stehen vor Weihnachten zu Buche. Da wird man am Exerzierplatz hoffen, dass man die Form konservieren konnte. Die Vorbereitung dürfte man unter „Durchwachsen“ verbuchen – ein Remis (4:4 gegen TBS) und eine Niederlage (1:3 gegen Eintracht Norderstedt) stehen da. Drei Neue konnte Trainer Jörg Schwarzer begrüßen. Von der U23 des Niendorfer TSV wechseln Damian Bair und Ramis Amedon zu Harksheide, dazu ist Felix Möller bis zum Sommer von Regionalligst SV Todesfelde ausgeliehen. Mit einem Sieg könnte man den Vorsprung auf die hinteren Ränge weiter vergrößern und einen ernsthaften Angriff auf Rang sechs starten.
Kuriose Statistik am Rande: die letzten drei Spiele endeten Remis. Und seit 2022 und der gemeinsamen Oberliga-Rückkehr konnte Türkiye kein direktes Duell mehr gewinnen.
Wer kann die Serie fortsetzen?
Eine Statistik zum Vergessen hat der Niendorfer TSV gegen Altona 93. Seit Altonas Abstieg in die Oberliga vor zweieinhalb Jahren ist der NTSV gegen den AFC sieglos, verlor vier von fünf Pflichtspielen zu null. Immerhin stimmt bei beiden die Form.
Tabellenführer Altona verlor im gesamten zweiten Halbjahr 2024 nur ein Ligaspiel, ist als Spitzenreiter das gejagte Team. Und hat sich kurz Pflichtspielbeginn nochmal verstärkt: Yannick Petzschke ist nach einem halben Jahr Auszeit wieder zurück, soll den verletzten Michael Ambrosius als Abwehrchef vertreten. Dazu kehrt Andre Trulsen als Co-Trainer zum AFC zurück. Die Vorbereitung war sehr gut: in drei Tests behielten die Bergmänner die Oberhand, nur gegen Regionalligist Drochtersen.
Auch Niendorf ist gut drauf – zehn Punkte holte die Farhadi-Elf aus den letzten vier Pflichtspielen vor Weihnachten. Und in der Vorbereitung behielt man eine weiße Weste, fertigte unter anderem den ETSV mit 4:0 ab und gewann drei von drei Spielen. Am Kader wird sich nichts verändern, lediglich Daniel Schkarlat hat den Club mit Ziel Halstenbek verlassen. Dafür wird der NTSV wieder auf seine starke Jugendarbeit zurückgreifen können.
Favorit ist aber klar Altona 93 – und der Tabellenführer möchte seine starke Bilanz weiter ausbauen. Aber man darf gespannt sein, ob es Niendorf nicht doch gelingt, seine Serie fortzusetzen.
Formstarkes Paloma gegen Süderelbe
Der 21. Spieltag endet am Sonntag mit der Partie zwischen dem USC Paloma und dem FC Süderelbe. Die Tauben haben sich als absolutes Topteam in der Liga etabliert. Als Fünfter ist man in absoluter Schlagdistanz zu den „großen Vier“ und mittlerweile seit fünf Ligaspielen ungeschlagen. In der Vorbereitung hinterließ die Nitsch-Elf einen guten Eindruck, spielte gegen Todesfelde und den ETV remis, gewann die restlichen drei Begegnungen. Und schlechter geworden ist der Kader sicherlich nicht – immerhin ist Moritz Niemann nach einem halben Jahr bei Eintracht Norderstedt wieder zurück. Die Abgänge von Lohrke, Amini, Wohlers und Kramer dürften hingegen wenig Einfluss haben. Auch aus Verletzungsgründen kommen die vier Spieler auf 16 (Teilzeit-) Einsätze, von denen 13 auf Amini entfallen.
Mal wieder, möchte man sagen, hat der FC Süderelbe den Saisonstart verschlafen. Und dass die Fischbeker noch nicht abgeschrieben sind, liegt tatsächlich an den letzten Spielen vor der Winterpause. In den letzten sechs Partien holte der FCS zehn Punkte, bleibt so an Concordia dran. Doch der Druck ist weiter da, entsprechend aktiv war man am Kiesbarg mal wieder in der Transferperiode. Niklas Kiene, Stoyan Manolski (beide Nikola Tesla) und Tom Sethmacher (eigene II.) sowie Anton von Westerholt (Pause) stehen nicht mehr im Kader. Mit Rückkehrer Erolind Krasniqi (KF Skenderbeu) gibt es aber einen hochkarätigen Neuzugang, dazu konnte mit Felix Burdzik (zuletzt Balga SC, Australien) ein oberligaerfahrener Keeper verpflichtet. Luis Müller (FV Regensburg II) rundet die Neuzugänge ab. Die Vorbereitung war auch bei Süderelbe stark: Siege gegen den Harburger SC, SC Condor, TBS Pinneberg und zuletzt ein 5:0 bei Victoria stehen auf der Habenseite. Lediglich gegen Nikola Tesla wurde verloren.
Dennoch werden die Tauben als großer Favorit in die Partie gehen. Dafür präsentierte sich Paloma zu stark und stabil. Allerdings war Süderelbe in den letzten Jahren oft das Team der zweiten Jahreshälfte und mit Krasniqi wird die Offensive nochmal auf ein anderes Level gehoben
Alle Spiele vom Samstag und Sonntag in der Übersicht
Samstag, 1. Februar
TuS Dassendorf – Eimsbütteler TV (13 Uhr, Wendelweg, Hinspiel 0:0)
FC Türkiye – TuRa Harksheide (13.30 Uhr, Dratelnstraße, Hinspiel 2:2)
Altona 93 – Niendorfer TSV (15.30 Uhr, Adolf-Jäger-Kampfbahn, Hinspiel 1:0)
SV Halstenbek-Rellingen – Buchholz 08 abgesagt
Sonntag, 2. Februar
USC Paloma – FC Süderelbe (10.45 Uhr, Brucknerstraße, Hinspiel 3:2)