Battle of Eimsbüttel, Keller- und Krisenduelle

Thomas Runge und Concordia empfangen heute TuRa Harksheide, können den Gast mit in den Abstiegsstrudel ziehen. (Archivfoto: Lobeca/Rohlfs)
Thomas Runge und Concordia empfangen heute TuRa Harksheide, können den Gast mit in den Abstiegsstrudel ziehen. (Archivfoto: Lobeca/Rohlfs)

Die Hinrunde steht kurz vor ihrem Ende, bereits der 16. Spieltag wird an diesem Wochenende angepfiffen. Und der hat einiges zu bieten: ein Derby in Eimsbüttel, das Duell zweier Teams in der Krise, zwei Interimscoaches und ein Kellerduell.

„Cordi“ kann TuRa in den Keller ziehen

Und das Spiel gibt es direkt zum Auftakt heute Abend, wenn Concordia TuRa Harksheide empfängt. Mit einem Sieg könnte „Cordi“ die Gäste also wieder weiter in den Keller ziehen. Allerdings ist das Zwischenhoch der Runge-Elf schon wieder vorbei. In den letzten drei Spielen gab es nur einen Punkt, zuletzt geriet Concordia mit 1:7 in Niendorf unter die Räder. Aber auch TuRa kommt aktuell nicht vom Fleck. Nur ein Sieg in den letzten fünf Spielen, die leicht ansteigende Form nach dem Sieg in Süderelbe, war schon eine Woche später wieder vergessen. Andererseits: mit einem Erfolg am Bekkamp könnte Harksheide einen großen Vorsprung auf die Abstiegsränge aufbauen.

Battle of Eimsbüttel

Parallel kommt es heute Abend zum mit Spannung erwarteten Nachbarschaftsduell zwischen dem SC Victoria und dem Eimsbütteler TV. Und Nachbarschaft ist bekanntlich wörtlich zu nehmen. Aber nicht nur daraus nimmt das Spiel seine Spannung, sondern auch aus der Tatsche, dass beide Mannschaften gut drauf sind. „Vicky“ hat von den letzten acht Partien in der Liga nur eine verloren, besiegte zuletzt den ETSV sowie Dassendorf im Pokal und trotzte „Dasse“ einen Zähler ab. Die Victoria hat eine starke Entwicklung genommen und steht völlig zurecht unter den ersten Sechs. Der ETV ist noch stärker in Form, gewann zuletzt viermal in Serie. Über die Saison gesehen konnte man den direkten Konkurrenten AFC, Dassendorf und ETSV sieben Punkte abknöpfen. Einzig das Pokal-Aus gegen Halstenbek trübt den Eindruck. Dennoch: der ETV ist leicht favorisiert, aber das „Battle of Eimsbüttel“ dürfte lange nicht mehr so auf Augenhöhe stattgefunden haben.

Torjäger, Kapitän und nun Trainer: Martin Harnik soll im Verbund mit Rinik Carolus und Mirko Petersen Dassendorf in ruhigere Fahrwasser führe. (Foto: Lobeca/Seidel)
Torjäger, Kapitän und nun Trainer: Martin Harnik soll im Verbund mit Rinik Carolus und Mirko Petersen Dassendorf in ruhigere Fahrwasser führe. (Foto: Lobeca/Seidel)

Neue Besen und alter Trainerfuchs

Im einzigen Samstagsspiel treffen TuS Dassendorf und der Niendorfer TSV aufeinander. Es ist noch nicht lange her, da trafen hier Meister und Vizemeister aufeinander. Aktuell hinken beide Teams den Ansprüchen aber hinter her, „Dasse“ mehr als der NTSV. Am Wendelweg hat man unter der Woche die Reißleine gezogen, Trainer Thomas Seeliger freigestellt. Nun sind die Spieler in der Pflicht: Kapitän Martin Harnik und Routinier Rinik Carolus sollen mit dem bisherigen Co-Trainer Mirko Petersen den Ex-Meister in ruhige Fahrwasser bringen und vor allem stabilisieren. Angesichts von neun Zählern Rückstand auf Altona ist auch nicht viel anderes möglich. Auf der Gegenseite steht der dienstälteste Trainer der Oberliga Hamburg. Seit 10 Jahren und zwei Tagen führt Ali Farhadi die Geschicke am Sachsenweg, hat aus der einzigen grauen Maus ein Spitzenteam geformt. In dieser Saison wackelt Niendorf allerdings, es kommt keine Stabilität rein. Aber vielleicht war das 7:1 gegen Concordia letzte Woche die Initialzündung für einen starken Jahresendspurt.

Sportchef Jassi Huremovic hat beim ETSV erstmal das Traineramt übernommen. (Foto: Niklas Runne)
Sportchef Jassi Huremovic hat beim ETSV erstmal das Traineramt übernommen. (Foto: Niklas Runne)

Zwei Teams in der Krise

Mit dem ETSV und dem FC Türkiye treffen am Sonntag zwei Teams aufeinander, die in der Krise stecken – wobei Krise hier sehr unterschiedlich gesehen werden muss. Die Eisenbahner sind zwar Vierter, haben von den letzten zehn Liga-Spielen aber fünf verloren und den Kontakt zur Spitze verloren. Das Thema Meisterschaft und Aufstieg kann man am Mittleren landweg getrost zu den Akten legen. Die Konsequenz: Berkan Algan musste letztes Wochenende gehen, der Nachfolger steht aber noch nicht fest. Vielleicht kommt es da ganz gelegen, dass mit dem FC Türkiye eine Mannschaft zu Gast ist, die aktuell zu den formschwächsten in der Liga zählt. Der letzte Sieg der Wilhelmsburger datiert von Anfang September, seit dem gab es sechs Niederlagen in acht Spielen bei zwei mickrigen Pünktchen. Mit Mühe und Not gelang letzte Woche ein Remis bei Schlusslicht HSV III. Dazu kommt das peinliche 1:6 im Pokal bei Nikola Tesla. Noch ist Vorsprung da, doch bei Türkiye ist man gewarnt, um nicht wieder so zu zittern wie in den letzten beiden Jahren.

Spiele in der Übersicht

Freitag, 8. November
Concordia – TuRa Harksheide (19 Uhr, Bekkamp)
SC Victoria – Eimsbütteler TV (19.30 Uhr, Hoheluft)
FC Süderelbe – Vorwärts-Wacker Billstedt (19.30 Uhr, Kiesbarg)
HSV III – Altona 93 (20 Uhr, Paul-Hauenschild-Plätze)

Samstag, 9. November
TuS Dassendorf – Niendorfer TSV (13 Uhr, Wendelweg)

Sonntag, 10. November
USC Paloma – FC Alsterbrüder (10.45 Uhr, Brucknerstraße)
ETSV – FC Türkiye (14 Uhr, Mittlerer Landweg)
SV Halstenbek-Rellingen – HEBC (14 Uhr, Jacob-Thode-Platz)
TSV Sasel – Buchholz 08 (15 Uhr, Parkweg)