Am Sonntagmittag kam es im Sportzentrum Bönningstedt zum Abstiegskrimi zwischen dem SV Rugenbergen und dem Düneberger SV. Die Gastgeber gingen als Tabellensechzehnter ins Spiel und somit einen Platz hinter dem Gegner auf einem Abstiegsrang. Nach einem Sieg und einer Niederlage zum Auftakt wollten die Bönningstedter das wichtige, direkte Duell gewinnen, doch auch der Aufsteiger startete gut ins neue Jahr. Gegen den HEBC gab es einen 3:2-Sieg, trotz 0:2-Pausenrückstand.
Eine Woche später verloren sie allerdings gegen den FC Süderelbe mit 2:5. Beide Spiele wurden am heimischen Silberberg bestritten, doch in der Fremde hakt es noch für die Mannschaft aus Geesthacht.
Mit nur einem Sieg aus acht Gastspielen reiste man zum SVR. Trainer Andre Wengorra veränderte seine Startaufstellung um vier Positionen. Mark Brudler, Marvin Möller, Tjark Hänsch und Adrian Zodel rückten ins Team. Sein Gegenüber Nils Hachmann veränderte sein Team im Vergleich zur 0:4-Pleite gegen den TuRa Harksheide um eine Position.
Klares Chancenplus
Die Gäste kamen besser in die Partie. Bereits nach drei Minuten schnappte sich Tom Muhlack den Ball, bedient Tarik Cosgun auf dem rechten Flügel, doch Tolga Celikten scheiterte aus kurzer Distanz an SVR-Schlussmann Patrick Hartmann. Es war nur eine von zahlreichen Chancen der Gäste, doch sie waren vor dem Tor meist zu ungenau. Doch auch die Hausherren wurden gefährlich durch einen langen Ball aus dem Mittelfeld und Mark Zimmermann mit dem Heber übers Tor. Wenige Minuten später kamen sie erneut nach vorne, eine Hereingabe nahm Patrick Hoppe direkt, doch der Ball ging deutlich rüber.
Auf beiden Seiten ließ die Chancenverwertung zu wünschen übrig. Nach einer Einzelaktion von Florian Klein kommt der Ball zu Marvin Möller, doch ein Rugenbergener-Bein war im letzten Moment noch dazwischen. Düneberg hatte ein klares Chancenplus, doch der Treffer sollte einfach nicht fallen.
Adrian Apau versuchte es aus der Distanz, doch der Torhüter hielt glänzend. Doch die letzten beiden Torchancen hatten die Platzherren. Zunächst scheiterte Tom Burmeister aus der Distanz und mit Pausenpfiff war es wieder Hoppe, der den Ball knapp vorbeischoss. So ging es torlos in die Pause.
Haase entscheidet Sechspunktespiel
Nach dem Seitenwechsel kamen die Bönningstedter besser aus der Kabine. Ein Freistoß rutscht durch und geht knapp am Tor vorbei. Wenige Momente später spielt Burmeister einen langen Diagonalball hinter die Kette, anschließend ein schöner Laufweg und am Ende schiebt Pascal Haase (65.) zu seinem elften Saisontor ein. Düneberg reagierte und erhöhte den Druck. Celikten legte ab und Paul Jürß zog knapp vorbei. Es boten sich nun Räume und dementsprechend Konterchancen für die Gastgeber. Joe-Robert Sherboune bedient Marcel Schöttke, welcher in einer Vier-gegen-Drei Überzahlsituation an DSV-Torwart Arne Hantusch scheiterte. Doch der Aufsteiger war am Drücker. Celikten zog den Turbo an und setzte sich gegen alle durch, doch der Torhüter hielt mühelos. Es war die letzte Chance der Gäste, sodass es beim 1:0 für die Bönningstedter blieb. So gewannen sie das Sechspunktespiel und sprangen über den Strich. Die Gäste aus Geesthacht dagegen rutschten ab auf den Abstiegsplatz.
„Das hat uns heute leider den Sieg gekostet!“
Bei Sport Direkt wirkte Gästetrainer Andre Wengorra nach dem Spiel ziemlich sprachlos: „Mir fehlen die Worte, wenn ich das ganze Spiel Revue passieren lasse. Wir haben viel gearbeitet und haben in der dritten Minute die Chance früh ein Zeichen zu setzen. Rugenbergen verteidigte mit Mann und Maus und wir bekamen es über 90 Minuten nicht geregelt in der Box präsenter zu sein. Wir hatten 70–80 % Spielanteile, was für uns im Verhältnis ziemlich viel ist. Normalerweise sind wir eine Mannschaft, die eher ins Verteidigen kommt, haben heute aber mal das Zepter in die Hand genommen, haben mutig nach vorne gespielt, doch bekommen das Ding einfach vorne nicht rein. Das hat uns heute leider den Sieg gekostet.“ Zum Gegentor sagte Wengorra weiter: „Eigentlich haben wir Rugenbergen komplett im Griff, doch einmal waren wir einen Schritt zu spät und haben nicht richtig gegen den Ball gearbeitet und schon war der Ball drin.“ Lob gab es allerdings für die Moral: „Wir haben nicht zurückgesteckt und sind noch weiter nach vorne gegangen. Das einzige, was ich den Jungs da vorwerfen muss, ist, dass wir zu wenig Präsenz in der Box mit dem Ball gehabt haben. Wir haben zu oft versucht den Ball ins Tor zu tragen, doch am Ende des Tages muss man aufs Tor schießen, um ein Tor zu machen.“
„Das war heute nicht Oberligareif!“
Der Trainer der Siegermannschaft Nils Hachmann sagte nach dem Spiel: „Drei Punkte und nächste Woche ist es eigentlich egal, wie die zustande gekommen sind. Wir hatten in der zweiten Hälfte eine Phase, wo wir Situationen hatten und das 1:0 schön herausgespielt haben. Trotzdem bekommen wir es nicht hin, die von Düneberg geöffneten Räume auszuspielen. Das muss man sagen, ist dann eine Katastrophe. Normal müsste so ein Spiel dann 2:0 oder 3:0 ausgehen, so können wir froh sein, dass wir nicht den Ausgleich kriegen.“ Hachmann fand für seine Mannschaft weitere kritische Worte: „Die Mannschaft muss es jetzt auch mal bestätigen. Sie wollen alle Oberliga spielen, dann sollen sie es auch machen.
Das war heute nicht Oberligareif. Entweder müssen wir im Trainingsbetrieb mal andere Dinge ansetzen oder es muss auch mal was bei der Mannschaft im Kopf passieren, dass auf dem Platz Entlastung entsteht, sodass wir auch mal ein 2:0 und 3:0 schießen.“