Im ersten Spiel des siebten Spieltags hat TuS Dassendorf im Kampf um die Tabellenspitze vorgelegt. Der Vizemeister gewann sein Heimspiel gegen den USC Paloma mit 3:1 (2:1) und übernimmt so vorläufig die Spitze. Wirklich gut gespielt hat „Dasse“ aber nicht, dafür verkauften sich die Tauben über weite Strecken gut.
Werner nutzt Dassendorfer Tiefschlaf
Paloma wartete sehr tief auf den Gegner, lauerte von Beginn auf Konter. Und hatte direkt nach vier Minuten die erste Chance, als Haron Sabah auf die Reise geschickt wurde. Am Ende fehlte etwas die Kraft, um Gruhne im Dassendorfer Kasten zu bezwingen, wobei der Schlussmann einen starken Reflex zeigte (4.). Im direkten Gegenzug kombinierte sich „Dasse“ gut über die rechte Seite durch. Schlussendlich kam Julian von Haacke zum Abschluss, forderte Tjark Grundmann, der im Paloma-Tor stand.
Wer jetzt dachte, dass sich ein Offensiv-Feuerwerk entwickelt würde, sah sich enttäuscht. Die Tauben standen weiter tief, Dassendorf suchte nach dem Schlüssel. Mehr als Kopfbälle von Harnik (9./11.) und Möller (14.), welche das gegnerische Tor weit verfehlten, sprang nicht heraus. Dafür klingelte es auf der Gegenseite: Einen Eckball von Albrecht bekam „Dasse“ nicht geklärt und sieben Meter vor dem Tor stand Martin Werner völlig frei und drosch den Ball zum 1:0 in die Maschen (16.). „Da haben wir den Gegner zum Toreschießen eingeladen“, fasste TuS-Sportchef Jan Schönteich diese Szene in der Halbzeit zusammen.
Harnik dreht das Spiel
Danach war das Spiel klar: Paloma zog sich weit zurück, Dassendorf war auf der Suche nach der Lücke. „Mehr Tempo“, forderte Trainer Thomas Seeliger von seinen Mannen, doch lange passierte nichts.
Erst gütige Hilfe seitens des USC Paloma brachte TuS Dassendorf den Erfolg. Nach einem Foul im Mittelfeld schaltete Okan Kurt schnell, führte den Freistoß schnell aus und fand Martin Harnik, der zentral gestartet war. Der Stürmerstar schob den Ball mit Links an Grundmann vorbei zum 1:1 (32.). „Da haben wir uns nicht clever angestellt“, haderte Tauben-Coach und der neue Trainer des Jahres in Hamburg, Marius Nitsch, mit dieser Szene: „Da müssen wir uns davor stellen und vor allem die Mitte zwischen den beiden Innenverteidigern zu machen.“
Nur zwei Minuten später war die Partie gekippt. Harnik übernahm auf rechts den Ball, spielte erst einen Doppelpass mit Graudenz, dann einen Möller und schloss dann aus halbrechter Position zur 2:1-Führung ab (34.). Tjark Grundmann verhinderte vor der Pause sogar einen höheren Rückstand, rettete stark gegen einen Möller-Kopfball (42.).
Paloma verbessert, Dassendorf ohne Ideen
Nitsch reagierte, wechselte zur Pause dreimal – und einer seiner Joker hatte gleich eine dicke Chance auf den Ausgleich. Paul Treichel scheiterte nach einem tollen Pass von Adjei freistehend und sehr kläglich an Gruhne (49.). Auf der Gegenseite ging es aber auch Harnik nicht anders: nach Pass von Kurt hätte Harnik seinen Dreierpack schnüren müssen, aber auch Grundmann blieb im Eins gegen Eins der Sieger. (56.).
Fortan verlagerte sich das Spiel zumeist ins Mittelfeld, Paloma verteidigte höher als in Halbzeit eins, ohne zu viel zuzulassen. Treichel hätte per Kopf sogar ausgleichen können (58.). Und Dassendorf? Es fehlte an Zug, es fehlte an Tempo und Ideen. Mehrfach sah und hörte man Trainer Seeliger an der Seite schimpfen. Graudenz per Direktabnahme (60.), Möller nach schöner Vorarbeit von Dettmann (68.) – mehr war lange nicht.
Kurczynski macht den Deckel drauf
Auch in der Schlussphase tat sich der Tabellenzweite schwer. Einzig Kurt per Freistoß, den Grundmann stark aus dem Eck kratzte (79.) brachte mal einen Schuss auf das Tor. Aber Paloma war, bei aller Verbesserung in der zweiten Halbzeit, nicht in der Lage das Dassendorfer Tor nochmal in Gefahr zu bringen.
Schließlich machte Kristof Kurczynski den Deckel drauf. Weil Treichel im Mittelfeld nicht nachging, konnte Lam auf recht Büyüksakarya freispielen. Dessen Flanke landete maßgenau auf dem linken Schlappen von Joker Kurczynski und der schloss volley trocken zum 3:1 ab (87.) Im Anschluss hatte Harnik noch zwei Chancen, traf aber weder per Flugkopfball (90.), noch im Alleingang (90.+5).
„Dasse“ krönt starken Saisonstart
Mit dem sechsten Sieg im siebten Spiel krönt TuS Dassendorf einen guten Saisonstart, übernimmt zumindest bis 17.20 Uhr die Tabellenführung in der Oberliga Hamburg. „Wir sind so gestartet, wie wir uns das erhofft hatten“, so Sportchef Schönteich und war mit den drei Punkten zufrieden. Aber: „Wir haben heute den Gegner immer wieder stark gemacht.“
Marius Nitsch hingegen war mit der Leistung seiner Mannschaft einverstanden: „Wir haben das speziell in der zweiten Halbzeit sehr gut gemacht, vor allem im Mittelfeld sehr gut agiert. Ärgerlich ist natürlich, dass die knapp zehn Minuten vor der Pause direkt bestraft werden. Damit muss man in Dassendorf aber rechnen.“
Für „Dasse“ geht es am kommenden Donnerstag zu Concordia, Paloma erwartet den SV Halstenbek-Rellingen. „Da haben wir noch etwas gut zu machen“, so Nitsch zum Abschluss.