Ob die 13 ab dem heutigen Freitag (10.11.) wild wird, kann man nur erahnen. Der Spitzenreiter in der NOFV-Oberliga Nord ist genauso im Einsatz, wie das Schlusslicht. Das breite Mittelfeld trifft sich ebenfalls.
Licht an
Der Spieltag startet mit drei Flutlicht-Partien. Dabei kommt es im Parkstadion der TSG Neustrelitz zum Sechs-Punkte-Spiel gegen FSV Optik Rathenow. Die Gäste haben ihre Pleitenserie zuletzt wieder durchbrochen und wollen weiter nach oben klettern. Trainer Ingo Kahlisch rief bereits den Abstiegskampf aus, doch mit einem weiteren Erfolg in der Residenzstadt könnte er diese Idee eher wieder in die Schublade packen. Verzichten muss der 67-Jährige allerdings für zehn Tage auf Abdulkadir Beyazit (familiäre Gründe). Bei den Hausherren hat sich die Personalsituation entspannt. Die Angeschlagenen und Kranken kehren wieder zurück. „Wir treffen auf eine Mannschaft, die sich immer besser zurechtfindet und über ihre schnellen Umschaltspieler zum Torerfolg kommen möchte. Dies gilt es mit einer guten Restverteidigung weg zu verteidigen und selber eine gute Qualität im Ballbesitz zu haben, um den Gegner nicht in die Umschaltmomente kommen zu lassen“, sagt TSG-Coach Thomas Franke zu OBERLIGA.info. Nach den Siegen gegen Tas und Schwerin könnten die Vorpommer eine Serie starten.
Nur nicht auf die leichte Schulter nehmen?
Im Mommsenstadion sieht alles ganz einfach aus. TeBe empfängt als Dritter das Schlusslicht der Liga, das auswärts noch keinen Sieg landete. Und genau davor warnt Rene Lorenz seine Mannschaft, die zwischen den Welten von Liga und Pokal steht. „Wir hatten vergangene Woche unser Spitzenspiel gegen Lichtenberg 47 und nächste Woche haben wir Lichtenberg 47 wieder im Pokal vor der Brust. Da ist in Anführungsstrichen ein “vermeintlich leichter Gegner“ natürlich eine große Gefahr, wenn man sich die Tabelle anschaut. Da dürfen die Spieler nicht denken, dass das ein Selbstläufer wird. Hinzukommt, dass wir viele Verletzte und eine Rote Karte haben. Da wird uns Konstantinos auf der zentralen Position fehlen, somit seine Kreativität und Torgefahr. Es wird also nicht einfach, aber wir hoffen, dass wir die Spielfreude und Leistungen der vergangenen zwei Wochen abrufen können, wie gegen Anker Wismar“, so der Interimscoach von Tennis Borussia vor dem Heimspiel gegen FSV Union Fürstenwalde.
Der 45-Jährige ist zusammen mit Sercan Kara aktuell Interimstrainer der Charlottenburger, kann sich aber vorstellen, zukünftig die Rolle auf dem Chefsessel langfristig auszuüben. „Das hatte ich schon zuletzt in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Lichtenberg 47 bestätigt“, so Lorenz. Dabei ist es derzeit sein erster Posten in erster Reihe außerhalb des Jugendbereichs. „Im Männerfußball ist es schon etwas anderes, aber es ist weiterhin Leistungsfußball. Man muss sich auf andere Dinge einstellen, aber das klappt sehr gut. Es ist jetzt meine erste Cheftrainerposition, aber ich war schon damals beim Aufstieg in die Oberliga Co-Trainer und da hatte ich schon mit vielen erfahrenen Spielern zu tun. Und mit Sercan Kara, den ich auf jeden Fall erwähnen möchte, habe ich einen Alt-Borussen an meiner Seite, den ich auch schon lange kenne und der selbst hochspielte. Definitiv kann ich mir das langfristig vorstellen und Tennis Borussia ist mein Heimatverein. Hier habe ich selbst als Jugendlicher gespielt und die ersten Schritte als Jugendtrainer gemacht. Ich bin seit 30 Jahren Mitglied. Das ist eine Option für mich und ob es auch eine für den Verein ist, wird die Zeit zeigen, wie erfolgreich wir im Trainerteam in den kommenden Wochen und Monaten sind.“
Zweimal nicht gewonnen
Der Spitzenreiter F.C. Hertha 03 Zehlendorf hat es zuhause mit SV Tasmania Berlin zu tun. Die Gastgeber verteidigen allerdings nicht nur Platz eins, sondern dazu die Serie der Unbesiegbarkeit. Zehnmal hintereinander gewonnen, doch die vergangenen beiden Begegnungen gab es jeweils Unentschieden und gerade in der Vorwoche ärgerte man sich darüber, dass man einen 2:0-Vorsprung nicht über die Zeit rettete. Bei Tas ist man sehr guter Laune und Co-Trainer Tobias Göth meint: „In das Spiel gegen Zehlendorf wollen wir den Schwung aus dem letzten Heimspiel mitnehmen. Die Stimmung in der Mannschaft ist sehr gut, so dass wir den Tabellenführer fordern werden. Wir wissen, dass Zehlendorf noch ungeschlagen ist. Die Qualität in unserer Mannschaft ist aber auf jeden Fall vorhanden, um Zehlendorf die erste Saison-Niederlage zuzufügen. Wichtig wird sein, mutig aufzutreten und die defensive Stabilität aus dem letzten Heimspiel auch mit nach Zehlendorf zu nehmen. Personell können wir aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Steinhauer, der im letzten Spiel Gelb-Rot gesehen hat, sind alle an Bord.“
„Das wird wieder ein Spiel auf Augenhöhe sein“
Die einzige Begegnung am Sonnabend trifft auf SC Staaken gegen FC Anker Wismar. „Das wird wieder ein Spiel auf Augenhöhe sein. Beide Teams haben 13 Punkte. Wir müssen unsere Tugenden und Mentalität sprechen lassen und kleine Brötchen backen. Die Defensive muss abliefern und vorne konzentriert der Abschluss gesucht werden, auf ein Neues“, beschreibt SCS-Trainer Thorsten Meyer die Marschroute. Und er weiß, dass es gerne wieder ein Erfolgserlebnis sein darf. Doch weiß das auch seine Mannschaft? Fünf Spiele in Folge gab es nun Niederlagen. Auf Wismarer Seite sieht es ähnlich aus. Aus den vergangenen vier Auftritten holte man nur ein Unentschieden, sonst drei Pleiten. Anker-Coach Matthias Fink: „Wir müssen also endlich wieder einen Sieg einfahren. Und nach dieser Trainingswoche bin ich sehr optimistisch, dass uns das auch gelingt. Wir haben bisher unsere besten Spiele gemacht und auf fremden Plätzen drei Siege eingefahren. Wir gingen in Rathenow, Fürstenwalde und beim Rostocker FC als Sieger vom Platz. Diese Bilanz wollen wir nun am Stadtrand von Berlin fortsetzen.“
Nachbarschaftstreffen in Charlottenburg
Ebenfalls ein Treffen der Tabellennachbarn gibt es zwischen CFC Hertha 06 und RSV Eintracht 1949. Die Charlottenburger reisen von Erfolg zu Erfolg und sind seit fünf Spielen ungeschlagen, holten dabei vier Siege. Bei den Stahnsdorfern gab es zuletzt eine Niederlage gegen den Rostocker FC. Hertha und Eintracht haben jeweils 13 Zähler auf ihren Konten und dieses Spiel dürfte richtungsweisend sein.
Wer bekommt die Konstanz in die Saison oder die „besondere Überschrift“?
So ein bisschen “raus-rein“ agieren derzeit TuS Makkabi Berlin und SG Dynamo Schwerin. Man könnte denken, wenn beide gerade auf dem aufsteigenden Ast sind, geht es wieder runter vom Baum. Das bringt SGD-Chefcoach Jano Klempkow direkt auf den Punkt: „Wir wollen natürlich mal ein ganzes Spiel komplett abliefern und nicht immer nur 45 Minuten. Die zweite Halbzeit gegen Neustrelitz waren wir die bessere Mannschaft, davor haben wir aber komplett verschlafen. Das muss dieses Mal definitiv besser werden. Wie wahrscheinlich alle in dieser Jahreszeit haben wir einige Kranke und Verletzte. Deswegen steht das Spiel unter der Überschrift, dass sie die Jungs aus der zweiten Reihe sich zeigen und beweisen können. Makkabi hat uns gerade im vergangenen Jahr in Berlin beherrscht und das versuchen wir dieses Mal besser zu machen.“
Brust oder Keule?
Weiter Spaß macht Sparta Lichtenberg. In der Vorwoche noch mit einem Schlussspurt beim Tabellenführer zu einem Punkt gekommen, bewegt man sich im Konzert der Großen oben mit. Es geht für den Aufsteiger darum die Verfolgerrolle aufrechtzuhalten. Mit dem Rostocker FC kommt einer der “13er-Clubs“ an die Fischerstraße und deren Coach Silvio Schulz meint: „Oh man, schwere Aufgabe gegen Sparta, da das eine ausgeglichene und abgezockte Truppe ist. Wir wollen an unseren positiven Erlebnissen anknüpfen und eine gute Partie machen. Personal kann ich noch nichts sagen, es gibt noch Fragezeichen.“ Auf Sparta-Seite sagt Alexander Fischer: „Rostock muss wissen, dass wir zuhause sind und nichts anbrennen lassen wollen. Wir wollen gewinnen. Personell sind bei uns alle an Bord. Wir wissen, dass es gegen Rostock keine leichte Aufgabe wird, zumal sie das letzte Spiel auswärts gewannen. Da werden sie mit breiter Brust nach Berlin zu uns auf die Fischerstraße kommen. Nichtsdestotrotz wollen wir unsere Heimserie fortsetzen – nur mit einer Niederlage gegen L47 – und unser Spiel weiter durchdrücken, was wir gegen Hertha 03 auch geschafft und aus einem 0:2 ein 2:2 gemacht haben. Auch wir haben eine breite Brust, aufgrund der positiven Saison bisher. Drei Punkte sind das Ziel.“
L47 muss sich etwas umstellen und Mahlsdorf will den „Leckerbissen“ für sich entscheiden
Sehr interessant an diesem Wochenende ist das Spiel von BSV Eintracht Mahlsdorf gegen Lichtenberg 47. Mit dem Pokalerfolg (3:0 gegen Berlin-Liga-Spitzenreiter BFC Preußen) hat das Team von Lucio Geral die vergangenen drei Partien alle zu null gewonnen. Da wird sich zeigen, wie die beste Abwehr der Oberliga Nord darauf reagiert. L47 könnte bei einem Zehlendorfer Ausrutscher die Spitzenposition übernehmen. Trainer Nils Kohlschmidt sagt: „Am Sonntag bei Eintracht Mahlsdorf steht uns die nächste schwere Aufgabe bevor. Die Gastgeber haben einen hochkarätig besetzten Kader mit viel Erfahrung und Qualität. Nach den drei Erfolgen zuletzt im Pokal und in der Liga scheinen sie sich nun richtig gefunden zu haben. Auf dem kleinen Kunstrasenplatz erwarten uns dazu ganz andere Bedingungen als am letzten Freitag bei uns im Zoschke. Wir freuen uns auf das nächste Berliner Duell und wollen auch diese Herausforderung erfolgreich meistern.“
Eintracht-Coach Lucio Geral: „Derbytime! Charakter- und Prestigefrage, wir wollen über den eigenen Mut und mit Spielfreude in die Partie. Wichtig wird sein, welche Lösungen wir gegen den Ball gegen eine sehr reife und erwachsene 47er Truppe finden und wie gut wir die Körperlichkeit annehmen können. Als klarer Außenseiter liegt der Druck nicht ganz so sehr bei uns und vielleicht überrascht uns meine Mannschaft ja und zaubert ein Derbysieg aus dem Hut. Wir freuen uns auf die Partie, sie wird auf Kunstrasen ausgetragen und verspricht ein echter Leckerbissen am Sonntag zu werden.“
Der 13. Spieltag (10.-12.11.)
TSG Neustrelitz – Optik Rathenow (Fr., 19 Uhr)
Tennis Borussia – Union Fürstenwalde
Hertha Zehlendorf – SV Tasmania (19.30 Uhr)
SC Staaken – Anker Wismar (Sa., 14 Uhr)
TuS Makkabi – Dynamo Schwerin (So., 12 Uhr)
Eintracht Mahlsdorf – Lichtenberg 47 (13.30 Uhr)
CFC Hertha – RSV Eintracht
Sparta Lichtenberg – Rostocker FC (14 Uhr)
Die Tabelle
1. | FC Hertha 03 Zehlendorf | 12 | 39 : 12 | 32 |
2. | SV Lichtenberg 47 | 11 | 37 : 7 | 30 |
3. | Tennis Borussia Berlin | 12 | 24 : 17 | 21 |
4. | SV Sparta Lichtenberg | 12 | 32 : 21 | 20 |
5. | SV Tasmania Berlin | 12 | 21 : 13 | 20 |
6. | TUS Makkabi Berlin | 11 | 18 : 12 | 17 |
7. | BSV Eintracht Mahlsdorf | 11 | 16 : 18 | 17 |
8. | TSG Neustrelitz | 11 | 20 : 19 | 16 |
9. | CFC Hertha 06 | 11 | 21 : 21 | 16 |
10. | FSV Optik Rathenow | 12 | 21 : 28 | 13 |
11. | RSV Eintracht 1949 | 12 | 20 : 29 | 13 |
12. | FC Anker Wismar | 12 | 15 : 25 | 13 |
13. | SC Staaken | 12 | 19 : 30 | 13 |
14. | Rostocker FC | 12 | 14 : 32 | 13 |
15. | SG Dynamo Schwerin | 11 | 14 : 25 | 9 |
16. | FSV Union Fürstenwalde | 12 | 13 : 35 | 5 |