Im Tabellenkeller kämpfen derzeit vier Teams um den 15. Platz. Dieser könnte den Klassenerhalt bedeuten, sollte kein Team aus dem HFV aus der Regionalliga Nord in die Oberliga Hamburg absteigen. Die vier Kandidaten trennen derzeit noch sechs Punkte, doch die letzten beiden haben noch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Oberliga.Info nimmt die vier Kellerkinder genau unter die Lupe und analysiert die Pro,- und Kontraargumente.
Die besten Karten
Tabellarisch die besten Karten hat derzeit der SV Rugenbergen. Sie stehen mit 22 Punkten auf dem erwähnten Rang 15 und gewannen mit sieben Spielen in 28 Partien, die meisten der letzten vier.
Auch das Torverhältnis spricht für die Bönningstedter. 36 erzielte Treffer, stehen 72 Gegentreffer gegenüber. Im neuen holte das Team von Trainer Nils Hachmann bereits 13 Zähler. In den vergangenen fünf Partien verloren sie nur zwei, allerdings die letzten beiden. Vor allem gegen die direkten Konkurrenten Düneberger SV (1:0) und FC Türkiye (2:1) gingen sie als Sieger vom Platz. In der Rückrundentabelle stehen sie mit einem Punkteschnitt von 1,2 auf dem elften Rang. Einen großen Anteil daran hat Torjäger Pascal Haase. Der Mittelstürmer traf im neuen Jahr bereits fünfmal und erzielte ins gesamt 14 Saisontore. Das Restprogramm hat noch einige schwere Gegner im Gepäck, wie Tabellenführer Altona 93 oder dem HEBC zum Abschluss. Wichtig wird sein, dass sie das einzige verbliebene direkte Duell gegen den FC Union Tornesch (21.4) für sich entscheiden.
Plötzlich wieder da!
Schaut man auf die vergangenen Spiele, darf man beim FC Union Tornesch wieder hoffen. Lange Zeit waren sie das Tabellenschlusslicht mit nur zehn Punkten. Auch das neue Jahr startete enttäuschend für Union. Drei Niederlagen, darunter eine derbe Klatsche gegen Altona 93, setzten den Negativtrend von vor der Winterpause fort. Vor allem die verspielten Führungen taten extrem weh. Gegen den HEBC führten sie mit 2:0, doch machten es sich mehr oder weniger selbst wieder kaputt. Zwei Rote Karten vor der Pause kosteten ihnen die drei Punkte, sodass mit 2:3 verloren wurde. Doch dann folgte plötzlich ein Aufwärtstrend. Zunächst der Heimsieg gegen den FC Süderelbe (2:1) und anschließend der 5:2 Auswärtssieg am Silberberg beim direkten Konkurrenten Düneberg. Zwar gab es einen Dämpfer gegen den SV Halstenbek-Rellingen (0:2), doch gegen den USC Paloma (1:0) folgte der überraschende Sieg.
Spätestens jetzt wusste jeder, dass diese Mannschaft wieder leben würde. Doch es folgte ein Auswärtsspiel beim formstarken ETSV Hamburg. Nach einem 0:2-Pausenrückstand, meldete sich das Kellerkind zurück und glich aus. Auch der späte dritte Gegentreffer, brach ihnen nicht das Genick, sodass sie in der 95. Minute zum 3:3-Endstand trafen. Ein brutal wichtiger Punkt. Vor allem einer blüht zurzeit beim Team vom Torneum auf. Piet Scobel traf in den vergangenen fünf Spielen, sechsmal. Das Restprogramm bringt mit den Duellen gegen den SV Rugenbergen (21.4) und FC Türkiye (17.5) zwei „Sechs-Punkte-Spiele“. Zudem wartet kein Team aus der Top-Fünf auf den FC Union Tornesch.
Unruhe bei Türkiye
Auch beim FC Türkiye Wilhelmsburg ging es in den vergangenen Wochen bergauf. Aufstiegstrainer Daniel Sager musste gehen und es kam mit Erhan Albayrak ein alter Bekannter. Dieser holte aus sieben Spielen, acht Punkte. Ein Aufwärtstrend war trotz zuletzt drei sieglosen Partien zu erkennen. Doch nun kam Unruhe dazu. Trainer Albayrak warf nach 45 Tagen das Handtuch. Der Verein soll bereits für die Landesliga planen und einen neuen Trainer haben. Dies passte dem 46-Jährigen überhaupt nicht, sodass er sein Amt niederlegte. Nun stellt sich also zunächst die Frage, wer das Team betreuen soll. Höchstwahrscheinlich bringen es Albayraks Assistenten zu Ende, bevor im Sommer der neue Trainer übernimmt. Die Leistungen in den vergangenen Wochen stimmten und machten durchaus Mut. Vorne treffen sie endlich, sodass sie nach 18 Toren aus den ersten 17 Spielen, in den vergangenen sechs Spielen, 13 mal trafen. Einen großen Anteil daran hat Torjäger Michel Netzbandt, welcher nach seiner langen Verletzungspause zurückkehrte. Alleine er durfte fünfmal in den erwähnten sechs Spielen jubeln. Sportlich ist also definitiv noch Hoffnung für die Wilhelmburger da. Denn das Restprogramm bringt einige „Sechs-Punkte-Spiele“ mit. So hat man zum einen noch ein Nachholspiel am Dienstagabend in der Hinterhand, doch auch Duelle gegen den Düneberger SV (13.4) und Union Tornesch (17.5). Beide Partien sind Heimspiele, doch vor allem da tun sie sich enorm schwer. Aus 13 Heimspielen holten sie erst zwei Siege. Beide allerdings im neuen Jahr.
Kaum noch Hoffnung
Für den Düneberger SV sieht es derzeit ziemlich aussichtslos aus. Mit nur 16 Punkten stehen sie am Tabellenende und holten erst fünf Siege. Vor allem die Defensive erwies sich zuletzt als nicht Oberliga tauglich. 101 Gegentreffer mussten sie in 27 Spielen hinnehmen. Somit kassieren sie im Schnitt alle 24 Minuten einen Gegentreffer. Im Vergleich zu den direkten Konkurrenten stellen sie die anfälligste Hintermannschaft. Auch die Formkurve zeigt ganz steil nach unten. Aus den vergangenen acht Spielen holten sie nur drei Punkte. Zudem kassierten sie in den vergangenen fünf Spielen, 25 Gegentreffer.
Die Stimmung beim DSV ist alles andere als positiv und die Hoffnung wird immer weniger. In den kommenden Wochen warten vier wichtige Duelle gegen Kellerkinder oder formschwache Teams.
Doch die letzten drei Spiele der Saison steigen gegen die TuS Dassendorf (2.), Niendorfer TSV (5.) und den ETSV Hamburg (4.). Der 15. Platz liegt schon jetzt in weiter Ferne und die aktuelle Situation macht wenig Mut.