Erst überlegen, dann schwimmend: Paloma rettet Sieg gegen Rugenbergen

Moritz Niemann, neuer Kapitän an der Brucknerstraße, brachte Paloma mit seinem 1:0 auf die Siegerstraße. (Archivfoto: Lobeca/Gettschat)
Moritz Niemann, neuer Kapitän an der Brucknerstraße, brachte Paloma mit seinem 1:0 auf die Siegerstraße. (Archivfoto: Lobeca/Gettschat)

Im zweiten Spiel des ersten Spieltags der Oberliga Hamburg gelang dem USC Paloma gleich der erste Heimsieg. Gegen den SV Rugenbergen gewann die Nitsch-Elf mit 2:1 (2:0). Allerdings verpasste die Heimelf zu Beginn der zweiten Halbzeit die Entscheidung, so dass es hinten heraus noch einmal richtig spannend wurde.

Hartmann hilft mit

Zu Beginn der Partie war Geduld gefragt. Paloma war optisch überlegen und hatte deutlich mehr Ballbesitz, kam gegen eine gut gestaffelte Rugenbergener Defensive aber nicht entscheidend zum Zug. Dies änderte sich in der 23. Minute. Nach einem Freistoß von Topcu kam Kapitän Moritz Niemann an den Ball und bugsierte den Ball Richtung Tor. SVR-Keeper Hartmann griff am Ball vorbei und die Murmel trudelte zum 1:0 ins Netz, sehr zur Freude der 180 Zuschauer an der Brucknerstraße. Die Freude wäre aber nur drei Minuten später fast vergangen, als Collins Baafi auf die Reise geschickt wurde, dann aber an Höfs scheiterte.

Sahnekonter zum 2:0

Paloma blieb aber spielbestimmend und hatte nun auch Chancen. Niemann schickte Wohlers gleich zweimal auf die Reise. Einmal verzog der Tauben-Mittelstürmer knapp über das Tor (30.), ein anderes Mal war Hartmann gerade vor ihm am Ball (42.). Doch keine 30 Sekunden später zappelte der Ball dann doch im Netz: Blumauer mit dem den Ball hinten raus, Wohlers legte mit der Hacke auf Topcu ab und der hatte die Übersicht für Soleiman Kazizada. Der Paloma-Torjäger zog von der Strafraumgrenze und platzierte den Ball genau im langen Eck zum 2:0 (42.). Der Konter trug das Prädikat „absolut sehenswert“. Noch vor der Pause hätte es sogar ein drittes Mal im Rugenbergener Tor klingeln können: nach Kazizada-Flanke war Blunck zunächst zu uneigennützig und wollte ablegen, was der SVR klären konnte. Doch nach dem zweiten Ball nahm Topcu maß und zirkelte den Ball knapp am Pfosten vorbei.

Palomas Chancenwucher

Nach dem Seitenwechsel vergab der USC gleich mehrfach die Chance, alles klar zu machen. Ein Kazizada-Flanke köpfte Urdin fast in das eigene Tor (49.), dann traf Topcu per Frestoß das Außennetz (54.). Der glücklose Tom Wohlers hätte gleich drei für die Entscheidung sorgen können: erst scheiterte er frei an Hartmann (56.), dann verpasste er eine Blunck-Hereingabe nur um Stollenlänge und schließlich schoss er links am Tor vorbei, erneut freistehend nach einem Niemann-Pass.

Hoppe macht das Spiel spannend

Und so kam es, wie es kommen musste. Nach tollem Pass von Neumann war Patrick Hoppe durch und schob den Ball sicher an Höfs vorbei zum 1:2 ein (71.). Nun bekam Rugenbergen die berühmte zweite Luft. Güvenirs Schuss von der 16er kannte wird abgefälscht – knapp drüber (82.). Hoppe scheitert an Höfs (88.), im Anschluss kläreren Blumauer und Wallner jeweils auf der Linie. Auf der Gegenseite konnte sich Paloma nur selten freischwimmen. Dennoch hatte Kevin Lohrke zweimal die Chance alles klar zu machen (88./90.+1), verpasste aber teils kläglich. Am rettete Paloma den Sieg über die Zeit.

Stimmen zum Spiel

Heiko Klemme, der heute den privat abwesenden Trainer Michael Fischer an der Rugenbergener Seitenlinie vertrat, beglückwünschte Paloma zum verdienten Heimsieg und gab sich selbstkritisch: „Wir haben es leider in der ersten Halbzeit vermissen lassen, so aufzutreten, wie wir uns das vorgenommen haben. Ich lege aber komplett die Hand über die Truppe. Wir haben ein anderes System gespielt als es vorher geplant war. Wir hatten uns Paloma in der Vorbereitung gegen Oststeinbek angeschaut und ich war mit „Fischi“ der Meinung, dass wir mit der Taktik, die wir hier vorgegeben haben, die Richtige haben. Das war nicht so, daher nehme ich das auf meine Kappe. Zweite Halbzeit fand ich ganz hervorragend von uns. Wir haben gekämpft, gefightet, wir wollten nochmal, dass es hier an der Brucknerstraße brennt.“

Paloma-Coach Marius Nitsch meinte: „Ich bin extrem froh, dass wir so reingestartet sind. Rugenbergen ist eine Mannschaft, eine Einheit. Dies in den ersten Spielen zu bespielen ist eine große Herausforderung, gerade nach der Fluktuation im Führungsspielerbereich. Die Mannschaft hat das hervorragend umgesetzt. Es war nicht 100%ig zu erwarten, was man heute kriegt von uns, weil ein Drittel der Mannschaft gefehlt hat. Wie wir das aber umgesetzt haben und in der ersten Halbzeit gespielt haben, fand ich aber richtig gut.“

Für beide Teams geht es am Dienstag im Pokal weiter. Paloma muss zum HFC Falke, Rugenbergen zum Rissener SV.