Die Endphase in der NOFV-Oberliga Nord ist eingeläutet und der 24. Spieltag brachte bereits die erste Entscheidung mit sich. Der FSV Union Fürstendwalde steht nach dem aufgelösten CFC Hertha 06 als zweiter Absteiger fest. Beim Rostocker herrscht nur noch theoretische Hoffnung, denn die Ostseestädter kassierten die 17. Niederlage. Oben ist auch was passiert, denn der F.C. Hertha 03 Zehlendorf übernahm wieder die Tabellenführung, weil Lichtenberg 47 überraschend verlor.
Tolle erste Halbzeit von Dynamo
Für Dynamo Schwerin ging das Wochenende gut los. 3:1 (3:0) siegten die Mecklenburger über Tennis Borussia, die nach dem Trainerrücktritt aktuell nicht in die Spur finden. Runge und Klingberg besorgten die Tore für die SGD schon vor der Pause. Liebich erzielte den Ehrentreffer. Für die Hausherren war es das dritte Spiel in Folge ohne Niederlage, darunter zwei Siege.
Jano Klempkow (Schwerin): „Der Sieg war nicht zu erwarten. Es war das letzte Freitagabendspiel vor heimischer Kulisse und besonders in der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht. Wir haben viel von dem gezeigt, was man von uns in dieser Liga erwarten kann. Schauen wir mal, ob wir in den nächsten Spielen ähnlich performen und unser großes Ziel, den Klassenerhalt, zu erreichen.“
Benjamin Both (TeBe): „Wir haben es nicht geschafft, den Bock umzustoßen und haben so weiter gemacht, wie in den vergangenen zwei Wochen. Wir haben dieselben Fehler wiederholt und sie nicht abstellen können. Unser Spiel haben wir nicht durchgedrückt. Man merkt, dass die Mannschaft verunsichert ist. Sie bringt wenig bis gar nichts auf den Platz. In der zweiten Halbzeit waren wir griffiger und kamen besser zurecht, hätten noch ein bis zwei Tore mehr schießen können. Es wäre aber nicht verdient. Wir müssen im Training arbeiten und dann bei Optik leistungstechnisch besser auftreten. Es gilt wieder zurückzukommen. Wir waren nach der Hinrunde auf Platz drei und so muss die Mannschaft ja was können.“
Rettungsanker an der Ostsee: Wismar ergreift ihn, beim RFC schwinden die Hoffnungen
Einen ganz wichtigen Schritt zum Klassenerhalt hat der FC Anker Wismar im Landesduell gegen den Rostocker FC gemacht. Am Ende gewann das Fink-Team mit 6:2 (3:1), wobei Julian Hahnel drei Treffer markierte, Marco Bode drei vorbereitete und Nikita Bondarenko ebenfalls zweifach traf. Eric Martin (10.) brachte die Gäste in Führung, doch Niklas Tille (17.) glich für Anker aus. Djibril N’Diaye war für das zwischenzeitliche 2:4 beim RFC verantwortlich, der mit Spielern aus der Landesklasse und Kreisoberliga antrat. Die Hoffnungen auf eine Rettung schwinden allerdings trotzdem.
Matthias Fink (Wismar): „Es war ein solider Sieg unserer Mannschaft und sechs Tore muss man auch erstmal schießen. Natürlich wissen wir das Spiel und die aktuelle Situation beim RFC auch einzuschätzen. Dennoch hat meine Mannschaft gerade nach dem unerwarteten Nackenschlag (0:1) gut gemacht und verdient gewonnen. Jetzt genießen wir das spielfreie Wochenende und dann geht es gegen TeBe.“
Silvio Schulz (Rostock): „Gute erste Halbzeit, in Führung gegangen und leider durch individuelle Fehler die Tore bekommen. Zweite Halbzeit ähnliches Bild. Bemerkenswert, schön zu sehen, wie sich die Spieler von der zweiten und dritten Mannschaft reingehauen haben, die uns an diesem Tag unterstützt haben.“
Stahnsdorfer schocken L47
Damit hat wohl kaum einer gerechnet. Lichtenberg 47 unterlag dem RSV Eintracht 1949 mit 1:2 (0:1) und gab am Sonntag damit die Tabellenführung ab. Emes Matjaz (21.) brachte die Stahnsdorfer in Front. Es dauere, bis die 47er den Ausgleich durch Willi Noack (71.) markierten, doch Luca Krüsemann (84.) verdarb dem bisherigen Spitzenreiter die gute Laune mit seinem Siegtreffer. Für L47 war es die zweite Saisonniederlage überhaupt.
Özcin trifft zum Sieg
Lange sah es in der Begegnung zwischen TuS Makkabi Berlin und TSG Neustrelitz nach einem torlosen Unentschieden aus, bis Caner Özcin in der 70. Minute den Treffer des Tages zu Gunsten der Hausherren erzielte. Nach zwei Niederlagen in Folge ging es für Makkabi damit wieder aufwärts. Die Serie haben nun die Neustrelitzer inne.
Tas-Coach aufgeregt, aber glücklich – Mahlsdorfer verzweifeln
Es war ein bisschen das Top-Spiel der Runde und am Ende teilten sich Tasmania Berlin und BSV Eintracht Mahlsdorf mit einem 1:1 (1:1)-Unentschieden die Zähler. Nils Stettin (14.) sorgte für die Gästeführung, doch noch vor dem Pausenpfiff glich Neil-Nigel Bier (37.) aus. Kurz danach gab es noch eine Gelb-Rote Karte wegen wiederholtem Foulspiel für die Hausherren, die in Unterzahl einen Punkt sicherten.
Onur Yesilli (Tasmania): „Wir sind schwer ins Spiel gekommen und hatten kaum Zugriff. Da war ein bisschen viel Abstand zu den Stürmern und so fällt auch das 0:1. Die Gelb-Rote Karte war die größte Frechheit und größte Fehlentscheidung, die ich jemals gesehen habe. Unser Innenverteidiger grätscht den Ball überragend ab. Es war sogar ein sehr gutes Tackling. Ich weiß nicht, was der Schiri da gesehen hat. Der Assistent sagte mir, dass unser Spieler den Stürmer mit dem zweiten Fuß noch an der Achillessehne getroffen hat. Das ist von außen unmöglich zu sehen und es hat auch keiner außer dem Schiedsrichter gesehen. Wir mussten das so hinnehmen und damit leben. Der Platzverweis gab dem Spiel natürlich eine andere Richtung und wir mussten viel verteidigen. Wir kamen trotzdem noch zu guten Aktionen und mit ein bisschen Glück treffen wir sogar nochmal. Aber man muss auch sagen, dass der Punkt etwas glücklich war, denn Mahlsdorf hatte viele Chancen und viel Druck aufgebaut hat. Aufgrund des Platzverweises und dem Spielverlauf danach müssen wir mit dem 1:1 zufrieden sein. Die Mannschaft hat das sehr gut gelöst und über die Zeit gebracht.“
Lucio Geral (Mahlsdorf): „Wir hätten heute auch neun Stunden spielen können und hätten den Siegtreffer wahrscheinlich nicht erzielt. Pfosten, Latte, ein reguläres Tor nicht gegeben, zahlreiche Hochrozenter, es sollte heute einfach nicht sein.“
FSV Union verabschiedet sich
Der SV Sparta Lichtenberg hat den Pflichtsieg gegen FSV Union Fürstenwalde eingefahren, der den Brandenburgern den sicheren Abstieg bescherte. 15 Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz und eine Tordifferenz, die nur noch theoretisch aufzuholen ist, bedeuten in der kommenden Saison Verbandsliga. Dabei schürte Julian Mätzke (23.) mit dem 1:0 noch für eine kleine Hoffnung. Bei Sparta lief es danach an und Yves Brinkmann (35., 66.) und Gojko Karupovic (42.) sorgten für drei Zähler.
Alexander Fischer (Sparta): „Unterm Strich war es ein absolut verdienter Sieg, wobei dieser auch höher ausfallen hätte können. Da hat der Keeper Soraru aber eine gute Leistung zeigte. Es war ein schweres Spiel, weil wir wussten, dass Fürstenwalde die letzte Chance war. Die haben sich gut verkauft, aber am Ende hat sich die Qualität durchgesetzt.“
Krachend an die Tabellenspitze
Eine ganz klare Angelegenheit war das Aufeinandertreffen von Hertha 03 Zehlendorf gegen SC Staaken. Beflügelt durch die Niederlage von Lichtenberg 47 waren Serhat Polat (10., 57.), George Didoss (30.), Lenny Stein (34., 45.), Abdulkadir Beyazit (69.) und Furkan Yildirim (72.) die Torschützen beim 7:1-Sieg. Für die Gäste machte es Avni Kablan (85.) mit dem Ehrentreffer nur bedingt erträglicher. Die “kleine“ Hertha ist dadurch neuer Spitzenreiter, hat zwei Punkte Vorsprung und ein Spiel weniger auf dem Konto. Der Ball liegt also in Zehlendorf.
Michael Stüwe-Zimmer (Hertha): „Durch die Niederlage von Lichtenberg stand das Spiel schon unter einem besonderen Stern, wobei wir wussten, dass wir dadurch nicht schulfrei haben und unsere Hausaufgaben machen mussten. Am Ende war es ein überzeugender Sieg, der auch höher ausfallen hätte können. Staaken war wohl ersatzgeschwächt und hat uns nie gefordert. Die erste Hürde konnten wir in Ruhe nehmen. Jetzt geht es weiter und wir werden in den nächsten Spielen vom Papier her namhafte Gegner haben, angefangen mit Neustrelitz. Wir schauen von Spieltag zu Spieltag, um unsere Position zu verteidigen und unsere Position zu verteidigen. Es ist noch nichts entschieden.“
Thorsten Meyer (Staaken): „Es gibt nicht viel zu sagen. Individuell war Zehlendorf auf jeder Position stärker und in allen Belangen besser. Bei uns fehlten fünf bis sieben Spieler. Die Dämme waren schnell nach dem 0:3 gebrochen.“
Der 24. Spieltag (19.-21.4.2024)
SG Dynamo Dresden – Tennis Borussia Berlin 3:1
FC Anker Wismar – Rostocker FC 6:2
SV Lichtenberg 47 – RSV Eintracht 1949 1:2
TuS Makkabi Berlin – TSG Neustrelitz 1:0
SV Tasmania Berlin – BSV Eintracht Mahlsdorf 1:1
FSV Union Fürstenwalde – SV Sparta Lichtenberg 1:3
F.C. Hertha 03 Zehlendorf – SC Staaken 7:1
FSV Optik Rathenow spielfrei
Die Tabelle
1. | Hertha 03 Zehlendorf | 22 | 82 : 22 | 57 |
2. | Lichtenberg 47 | 23 | 64 : 15 | 55 |
3. | Sparta Lichtenberg | 23 | 62 : 36 | 44 |
4. | BSV Eintracht Mahlsdorf | 22 | 42 : 36 | 36 |
5. | SV Tasmania Berlin | 22 | 39 : 30 | 35 |
6. | TuS Makkabi Berlin | 22 | 37 : 31 | 33 |
7. | Tennis Borussia Berlin | 22 | 39 : 36 | 33 |
8. | TSG Neustrelitz | 22 | 41 : 40 | 31 |
9. | FC Anker Wismar | 23 | 40 : 43 | 31 |
10. | FSV Optik Rathenow | 22 | 38 : 42 | 28 |
11. | SC Staaken | 22 | 33 : 57 | 25 |
12. | RSV Eintracht 1949 | 23 | 37 : 55 | 24 |
13. | SG Dynamo Schwerin | 22 | 32 : 46 | 23 |
14. | Rostocker FC | 23 | 29 : 72 | 14 |
15. | FSV Union Fürstenwalde | 23 | 19 : 73 | 8 |
16. | CFC Hertha 06 zg. | 0 | 0 : 0 | 0 |