FC Alsterbrüder: Entwicklung und Klassenerhalt

Der FC Alsterbrüder hat eine solide Premieren-Saison in der Oberliga gespielt. (Foto: Lobeca/Niklas Runne)
Der FC Alsterbrüder hat eine solide Premieren-Saison in der Oberliga gespielt. (Foto: Lobeca/Niklas Runne)

Es war so ein typisches Fußballmärchen: der kleine FC Alsterbrüder sorgte erst im Pokal für Furore und schaffte dann den Durchmarsch aus der Bezirksliga in die Oberliga. Und ist zumindest im ersten Jahr gekommen, um zu bleiben. Der Klassenerhalt wurde im ersten Jahr gesichert – nun geht es aber mit einem leichten Umbruch und neuem Trainer ins neue zweite Jahr. Und dies ist ja redensartlich das Schwerste.

Saison 2023/24

Furios startete der FC Alsterbrüder in die Premierenspielzeit in der Oberliga. Zwei Siege und ein Remis zum Auftakt war mehr als sich wohl die kühnsten Optimisten am Walter-Wächter-Platz erträumt hätten. Zwar folgte eine kleine Negativserie, doch bis ins letzte Saisondrittel hinein hielt sich der FCA im gesicherten Mittelfeld. Doch in 2024 ging der von Jörn Großkopf trainierten Mannschaften etwas die Puste aus, nur zwei Siege gab es aus den letzten 15 Spielen. Immerhin: mit dem Sieg beim Düneberger SV (5:0) am 30. Spieltag waren die letzten Zweifel beseitigt. Highlight der Saison dürfte aber der überragende Derby-Sieg gegen den SC Victoria in der Hinrunde gewesen sein: am achten Spieltag überrollte man den Nachbarn mit 7:2!

Routinier Felix Niebuhr (rechts) hat seine Buffer an den berühmten Nagel gehängt. (Foto: Lobeca/Homburg)

Wer kommt? Wer geht?

Sieben Spieler haben den FC Alsterbrüder zum Saisonende verlassen. Winterverpflichtung Davidson Eden schließt sich wieder Teutonia 05 an, Stürmer Lennart Duve geht zum SC Victoria. Gian Luca Verago und Benjamin Lerida bleiben ebenfalls im Stadtteil, spielen nun für den HEBC. Bastian Sticken hat sich Eintracht Lokstedt angeschlossen. Die erfahrenen Janek Bundt und Felix Niebuhr hängen ihre Schuhe an den berühmten Nagel. Ein Sonderfall ist Emilio Schiano: dieser wird bis zum Winter berufsbedingt kürzer treten, soll dann aber zurückkehren.

Dem gegenüber stehen zehn Neuzugänge, viele mit Oberliga-Erfahrung. Die Meiste hat wohl Chris Pfeifer (Bramfelder SV), welcher insgesamt 133mal in Hamburgs Oberhaus zum Einsatz kam. Yassin Ferchichi (AS Rejiche/Tunesien, zuvor HEBC) kam ebenfalls schon in Hamburgs kleiner Bundesliga zum Einsatz, ebenso Marcel Rump (eigene II, zuvor Curslack). Merdan Kaya (Niendorfer TSV II) kam zu ein paar Einsatzminuten in der Oberliga, Verteidiger Jasper Brinkmann (Altona 93 II) sogar zu sechs Minütchen in der Regionalliga. Ohne Erfahrung sind in Hamburgs Oberhaus sind Derrick Frimpong (nach Pause, zuvor Nikola Tesla), Joseph Akpalo (ETV U19), Dominik Limprecht (Eintracht Norderstedt II), Alexander Hartmann (College USA, zuvor SC Sternschanze) sowie Ibrahim Cicek (SC Victoria II).

Moritz Junge soll auch in dieser Saison der verlässliche Rückhalt beim FCA sein. (Foto: Lobeca/Homburg)

Players to watch

Mit Sticken, Niebuhr und Bundt sind drei sehr erfahrene Kräfte weg, mit Verago und Duve zwei Offensivakteure, welche im letzten Jahr zusammen 25 Tore erzielten. All das muss nun ersetzt werden. Im Fokus stehen natürlich die Lahrtz-Brüder und Konrad Janta, die alle drei über mehr Oberliga-Erfahrung verfügen und nicht nur den nächsten Schritt machen sollten – oder können, wie der neue Trainer Benjamin Voß betont-, sondern auch mehr Verantwortung übernehmen sollen. Die jungen Spieler sollen Fortschritte machen und die bestmögliche Unterstützung liefern, da einige wie beschrieben noch über keine Oberliga-Erfahrung verfügen.

Trainer und Ziele

Jörn Großkopf hat den FC Alsterbrüder verlassen, hat mit Oberliga-Aufstieg und -Klassenerhalt große Fußstapfen beim kleinen Club aus Eimsbüttel hinterlassen. Diese soll nun Benjamin Voß füllen. Der ehemalige Co-Trainer vom USC Paloma war zuletzt von 2020 bis 2022 beim SC Sperber aktiv und heuert nun am Walter-Wächter-Platz. Mit Chris Sprick (FC St. Pauli IV), Fynn Labahn und Torwart-Trainer Moritz Kühn (bis letzten Sommer ebenfalls Spieler bei Alsterbrüder) bringt er ein neues Trainerteam mit. Der Respekt vor den Leistungen der letzten Jahre ist da, der Blick geht aber nach vorne.

„Es ist natürlich anders, in der Oberliga zu trainieren“, beschreibt Voß seine ersten Eindrücke und weiß, dass seine beiden Vorgänger einiges an Erfolgen vorzuweisen haben: „Aber wir schauen jetzt voraus und freuen uns auf die Aufgaben die da kommen. Wir alle, Spieler und auch Trainer, wir wollen uns weiter entwickeln und den nächsten Schritt gehen. Und dann sehen wir, was dabei herauskommt.“ Das tabellarische Ziel ist dabei klar: mindestens Platz 15 soll es sein. „Alles andere als das Ziel Klassenerhalt wäre für uns utopisch“, meint Voß: „Und das wird ein hartes Stück Arbeit. Wir sind ja kein großer Verein. Aber schaffen können wir das, die Qualität haben wir.“

Vorbereitung

Die Vorbereitung sah beim FC Alsterbrüder ganz gut aus. Es gab nur eine Niederlage und vor allem das 1:1 beim Vizemeister der Oberliga Schleswig-Holstein, SV Eichede, ließ hierbei aufhorchen. Man ist also gerüstet für die neue Spielzeit, deren Auftakt unangenehm ist. Die Saison beginnt in Dassendorf, im Anschluss warten Halstenbek, der HSV III und der ETSV.

HFC Falke 5:0
Eintracht Lokstedt 3:4
Eintracht Norderstedt U19 1:0
SV Eichede 1:1
FC Voran Ohe 2:1
SC Eilbek 3:2
Hoisbütteler SV (26. Juli/A/Pokal)
Niendorfer TSV U19 (28. Juli/A)
TuS Dassendorf (3. August/A/Liga)

Alle Saisonvorschauen 2024/25 im Überblick

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TSV Sasel
ETSV
TuRa Harksheide
HEBC
Buchholz 08
SC Victoria
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