FC Anker Wismar und SC Staaken stehlen den Top-4 die Show

L47-Torwart Niklas Wollert und Zehlendorfs Serhat Polat. Foto: Kerstin Kellner

Mit zwei Ausfällen ging es in den 17. Spieltag der NOFV-Oberliga Nord. Die Partie zwischen CFC Hertha 06 und BSV Eintracht Mahlsdorf wurde vom Verband abgesetzt (OBERLIGA.info berichtete) und das Spiel Optik Rathenow gegen Dynamo Schwerin fiel dem Wetter zum Opfer. Dafür waren die ersten vier Clubs der Tabelle unter sich. Sieger gab es hier allerdings jeweils keine. Der FC Anker Wismar sowie der SC Staaken haben bisher als einzige Mannschaften alle beiden Spiele der Rückrunde gewonnen. Den Mahlsdorfern blieb das durch den Ausfall vorerst verwehrt.

Zehlendorf moniert Platzverhältnisse

So trennten sich Spitzenreiter Lichtenberg 47 und Hertha 03 Zehlendorf 1:1 (1:1). Die Gäste gingen durch Serhat Polat in der 24. Minute in Führung, doch noch vor der Pause glich Kevin Owczarek (43.) für die Hausherren aus. Herthas Carl Hopprich (54.) sah die Ampelkarte und der 47er Christian Gawe (88.) flog mit glatt-rot vom Feld.
Zehlendorfs Trainer Robert Schröder sagte danach zu OBERLIGA.info: „Schade, dass der Platz in einem sehr schlechten Zustand war und da war ein vernünftiges Fußballspiel gar nicht möglich. Bei den Gelben Karten stand es zwischenzeitlich 0:7 gegen uns, das halte ich für schwierig. Die Gelb-Rote musste aus meiner Sicht auch nicht sein, denke ich. Da fehlte aus meiner Sicht etwas das Fingerspitzengefühl. Mit dem Auftritt unserer Mannschaft waren wir sehr zufrieden. Dinge, die wir vorab besprochen haben, wurden überwiegend umgesetzt. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir zwei Punkte verloren haben. Wir haben gegen Lichtenberg 47 vier Punkte geholt und sollte es nun doch zur Insolvenz von Hertha 06 kommen, zieht L47 an uns vorbei. Wir würden dann drei Punkte aus dem Sieg gegen Charlottenburg drei Punkte abgezogen bekommen und das sportlich sehr ungerecht. Da stellt sich die Frage, warum der Verband nicht so flexibel ist und nur die gesamte Hinrunde wertet? Jedes Team spielte gegen Hertha 06, das nur als Nebennotiz.“

Getrübte Stimmung bei Spartanern

Im anderen Top-Spiel trennten sich Sparta Lichtenberg und Tennis Borussia ebenfalls 1:1 (1:0)-Unentschieden. Tarik Hadzuadvic (26.) erzielte die Sparta-Führung, doch die hielt nicht bis zum Schluss, weil Tom Nattermann zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleichstreffer markierte.
Da war Lichtenbergs Sportlicher Leiter Alexander Fischer im Anschluss nicht ganz glücklich und meinte: „Leider nur 1:1, weil für uns aufgrund des Spielgeschehens ein Sieg klar verdient gewesen wäre. In der ersten Halbzeit hatten wir die bessere Anzahl an Chancen, haben diese aber nicht gut ausgespielt oder vergeben. TeBe hatte da nur eine Möglichkeit, die sie über das Tor gelupft haben. Nach der Pause war es ähnlich. TeBe mit mehr Ballanteilen und wir haben auf Konter gewartet, die wir wieder nicht nutzten. Und dann ist es, wie es im Fußball so ist: Wenn du vorne die Bälle nicht reinmachst, kriegst du sie hinten rein. Für uns waren es zwei verschenkte Punkte und für TeBe ein gewonnener und aus meiner Sicht unverdienter Punkt. So ist es leider und darum ist die Stimmung etwas getrübt.“

Makkabi klettert auf Platz fünf

Für TuS Makkabi ging es nach einem 2:1 (2:0)-Erfolg bei Schlusslicht FSV Union Fürstenwalde aufwärts in der Tabelle. Der Berliner Pokalsieger steht nun auf Rang fünf. Tore: 0:1 Kanto Voahariniaina (34.), 0:2 Niklas Körber (45.), 1:2 Markus Goerlitz (71.).

Serien haben Bestand

Der SC Staaken fuhr den dritten Sieg in Folge ein und bleibt nach einem 1:0 (0:0)-Auswärtserfolg beim Rostocker FC im aktuellen Kalenderjahr ohne Gegentor. Den goldenen Treffer an der Ostsee erzielte Gino Hofmeister (79.) für die Berliner, die damit auf Platz acht vorrückten. Für den RFC war es dagegen die dritte Pleite in Serie. Für die Mecklenburger ging es runter auf Platz 13.
Zum Spiel sagte Rostocks Coach Silvio Schulz: „Ärgerlich die Niederlage. Wir haben 25 Minuten von Beginn an glücklich verteidigt. Wichtig war, ohne Gegentor in die Halbzeit zu gehen. Das haben wir geschafft. Zweite Halbzeit haben wir gut nach vorne gespielt und müssen aus den guten Möglichkeiten ein Tor machen. Leider bekommen wir relativ spät das Gegentor und haben, ohne Erfolg, alles nach vorne geworfen. Leider haben wir uns nicht für ein couragierten Auftritt nicht mit mindestens einem Punkt belohnt.“
SCS-Trainer Thorsten Meyer: „In der ersten Hälfte waren wir absolut spielbestimmend mit vielen sehr guten Chancen ab Minute eins. Rostock war immer gefährlich mit Kontern. So ging es mit 0:0 in die Pause. Danach kam Rostock besser aus der Kabine und hatte einige gute Chancen. Durch unseren hellwachen Torwart gingen wir nicht in Rückstand. Ab der 60. Minute wurde es ein offener Schlagabtausch. Wer hier das Tor macht, gewinnt, so der Spielverlauf der zweiten Halbzeit. Gino Hofmeister konnte dann in der 79. Minute einer der Chancen nutzen. Rostock wechselte dann und brachte neue frische Offensivkräfte. Sie spielten dann mit vier Stürmern. Wir hielten gut dagegen, hatten dann noch die ein oder andere gute Chance. Die weiteren Chancen von Rostock vereitelte unser Torwart. Unterm Strich ein verdienter Sieg, wenn man die Chancenverhältnisse aus beiden Halbzeiten addiert.“

Nur fünf Minuten…

Vorbei zog dafür der RSV Eintracht 1949 nach einem 3:1 (2:1)-Heimsieg gegen die TSG Neustrelitz. Bei den Gästen sah Tobias Teetz (44.) kurz vor dem Seitenwechsel die Rote Karte. Da lag sein Team bereits zurück. Alexander Mohl (1.) und Lennard Quanz (6.) waren für die Hausherren erfolgreich, zudem traf Dominik Kruska (94.) zum Endstand. Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer erzielte Dennis Ladwig (18.). TSG-Coach Thomas Franke: „Fünf Minuten haben uns das Spiel gekostet, 0:2 lagen wir zu diesem Zeitpunkt schon zurück. Danach haben die Jungs eine tolle Moral gezeigt, den Anschluss geschafft. Kurz vor der Pause gab es eine Rote Karte gegen uns und somit mussten wir die komplette zweite Halbzeit in Unterzahl spielen. Wir waren die klar Spielbestimmende Mannschaft und haben unsere Möglichkeiten nicht zum Ausgleich nutzen können. Am Ende bekommst du mit der letzten Aktion einen Konter zum 1:3.“

„Nur ein Schönheitsfleck“

Die Mannschaft der Rückrunde stellt der FC Anker Wismar. Sechs Punkte aus zwei Spielen und dabei 5:2-Tore. Platz eins für den Aufsteiger von der Ostseeküste. Am Sonntag wurde Tasmania Berlin mit 2:0 (2:0) nach Toren von Niklas Tille (7.) und Lucas Meyer (33.) besiegt. Dazu sagte Coach Matthias Fink: „Wir haben heute ein extrem reifes Spiel hingelegt und uns damit den nächsten Erfolg gesichert. Die frühe Führung hat uns natürlich mehr als geholfen und das 2:0 konnten wir in einer sehr starken Phase des Gegners erzielen, was uns dann wieder Sicherheit gegeben hat. Zum Ende des Spieles müssen wir das Ergebnis noch in die Höhe schrauben, scheitern aber teilweise kläglich. Aber das ist dann nur ein Schönheitsfleck. Man muss aber dazu sagen, dass Tasmania einen echt guten Ball gespielt hat, aber wir in der Defensive immer auf der Höhe waren und spätestens auf der Torwart-Position der finale Sieger waren.“

Der 17. Spieltag (16.-18.2.2024)

FSV Optik Rathenow – SG Dynamo Schwerin ausgefallen
SV Lichtenberg 47 – F.C. Hertha 03 Zehlendorf 1:1
RSV Eintracht 1949 – TSG Neustrelitz 3:1
Rostocker FC – SC Staaken 0:1
FC Anker Wismar – SV Tasmania Berlin 2:0
FSV Union Fürstenwalde – TuS Makkabi Berlin 1:2
CFC Hertha 06 – BSV Eintracht Mahlsdorf abgesetzt
SV Sparta Lichtenberg – Tennis Borussia Berlin 1:1

Die Tabelle

1.SV Lichtenberg 471752 : 1342
2.FC Hertha 03 Zehlendorf1752 : 1842
3.Tennis Borussia Berlin1631 : 1931
4.SV Sparta Lichtenberg1743 : 2830
5.TuS Makkabi Berlin1728 : 1926
6.BSV Eintracht Mahlsdorf1632 : 2726
7.SV Tasmania Berlin1730 : 2726
8.SC Staaken1728 : 3525
9.TSG Neustrelitz1731 : 2524
10.FC Anker Wismar1721 : 2923
11.RSV Eintracht 19491725 : 4516
12.Rostocker FC1719 : 4416
13.FSV Optik Rathenow1623 : 4113
14.SG Dynamo Schwerin1621 : 3810
15.FSV Union Fürstenwalde1717 : 488
16.CFC Hertha 06 zg.150 : 00