FC Türkiye: „Das zweite Jahr ist das Schwerste“

Die 15. Saisonniederlage war eine zuviel: Daniel Sager muss beim FC Türkiye gehen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Die 15. Saisonniederlage war eine zuviel: Daniel Sager muss beim FC Türkiye gehen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Eine überaus starke Premieren-Saison spielte der FC Türkiye und hat sich nach dem Aufstieg in der Oberliga behauptet. Auch wenn mehr drin gewesen wäre, war das wichtigste Ziel der Klassenerhalt. Und der war eigentlich nie gefährdet. Nun steht das zweite Jahr an und dies ist bekanntlich das Schwerste nach einem Aufstieg.

Saison 2022/23

Von Beginn an stellte Türkiye unter Beweis, dass man in der Liga bestehen kann. Schon früh stellte man die Weichen in Richtung Klassenerhalt, stand nur an Spieltag 16 kurz auf Platz 14. Die Hinrunde beendete man mit komfortablem Vorsprung auf Platz zehn der Tabelle. Die Rückrunde geriet vor allem spielerisch nicht so stark und dennoch sammelte der FCT fleißig Punkte – vor allem, weil am Ende rangierte man deutliche acht Punkte vor dem ersten Absteiger. „Wir waren eigentlich nie gefährdet“, war Trainer Daniel Sager mit der Rückkehr-Spielzeit zufrieden. Alles rund lief aber nicht: „Gerade die vielen Spielausfälle zu Jahresbeginn haben uns aus dem Rhythmus gebracht. Aber die Mannschaft hat das gut gelöst.“

Wer kommt? Wer geht?

Überschaubar sind die Veränderungen, lediglich vier Abgänge hat der FC Türkiye zu verkraften. Routinier Andreas Metzler kehrt zum VfL Lohbrügge zurück und Baran Kocuk schließt sich dem WTSV Concordia an. Philip Petersson und Demian-Coray Wicke gingen zum ASV Hamburg.

Folglich haben die Wilhelmsburger bisher auch nur drei Neuzugänge verpflichtet. In der Defensive schließt sich Kaan Bilgin (HFC Falke) dem Team an, im Mittelfeld ergänzen Luis Hacker (ASV Hamburg) und Ahmed Ak (VfL Lohbrügge) den Kader. Dass der FC Türkiye noch einmal nachlegt, liegt aber im Bereich des Möglichen. Denn Torjäger Michel Netzbandt fällt wohl bis November aus und auch sein kongenialer Partner Albin Bektesi hat weite Teile der Vorbereitung verpasst und steht wohl auch zum Start nicht zur Verfügung.

Michel Netzbandt wird dem FC Türkiye wohl bis November fehlen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Michel Netzbandt wird dem FC Türkiye wohl bis November fehlen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Trainer und Ziele

Für Daniel Sager wiegt der Verlust seines Toptorschützen nicht nur sportlich schwer: „Michel ist menschlich top. Da ist sein Fehlen doppelt bitter.“ Für Sager selbst geht es in sein zweites Jahr an der Landesgrenze. Während Manager Klaus Klock hofft, dass die Mannschaft noch einen Zahn zulegen kann und weniger Gegentore frisst, dafür mehr Punkte holt, tritt der 44-Jährige etwas auf die Euphoriebremse.

„Das zweite Jahr ist das Schwerste“, bemüht Sager eine altbekannte Wahrheit: „Für uns ist es wichtig, dass wir uns weiterentwickeln und dass wir, wie in der letzten Saison, schnell Abstand nach unten gewinnen.“ Mit Blick auf die Liga weiß der FCT-Dompteur aber um die Schwere der Aufgabe: „Ich glaube nicht, dass wir in dieser Spielzeit diese großen Ausreißer nach unten haben werden. Entsprechend eng wird es zu gehen. Und für uns wird es dann ein Erfolg, wenn wir mindestens drei Mannschaften hinter uns lassen!“

Vorbereitung

Die Vorbereitung war aus Türkiye-Sicht ein bunter Gemischtwarenladen. Gute Auftritte wie in Billstedt oder gegen den ETV stehen ebenso in den Büchern wie herbe Pleiten gegen den HSV III und den LSK. Aber es ist halt auch „nur“ Vorbereitung. Eigentlich wollte der FCT heute nochmal testen, doch das Spiel gegen den ASV Hamburg fällt aus.

TBS Pinneberg 0:0
Vorwärts Wacker 4:3
FC Süderelbe 1:1
HSV III 1:6
Lüneburger SK 0:5
Nikola Tesla 1:3
SV Wilhelmsburg 7:0
Eimsbütteler TV 0:1
Eintracht Lokstedt 2:0

Dersimspor (A/23. Juli/Pokal)
TSV Sasel (H/29. Juli/Meisterschaft)