Hamburg: Die stärkste Oberliga aller Zeiten?

Auftakt in die neue Saison: der FC Türkiye und Altona 93 eröffnen die neue Spielzeit. (Foto: Niklas Runne)
Auftakt in die neue Saison: der FC Türkiye und Altona 93 eröffnen die neue Spielzeit. (Foto: Niklas Runne)

Am heutigen Freitag ist es endlich soweit: die Oberliga Hamburg 2024/25 öffnet ihre Pforten, es geht los mit der neuen Spielzeit. Mit dem Eröffnungsspiel beginnt eine neue, hoffentlich spannende Serie mit noch ungewissem Ausgang. Durch die Bank sind sich die Trainer einig: die Saison wird hart und auf Augenhöhe geführt werden. Wird es die beste Oberliga aller Zeiten?

Türkiye und Altona 93 eröffnen

An der Landesgrenze wird die neue Spielzeit eröffnet, der FC Türkiye und Altona 93 dürfen das Spiel bestreiten. Bei den Wilhelmsburgern ist man voller Freude auf das Spiel. „Wir haben Hebel in die Bewegung gesetzt, um einen guten Rahmen zu bieten. Da bin ich sehr stolz auf den ganzen Verein“, so Türkiye-Ligamanager Benjamin Hübbe: „Wir sind gerüstet, bereit und freuen uns auf Altona und seine Fans.“ Sportlich möchte Türkiye ein erstes Achtungszeichen setzen.

Auch beim Gegner freut man sich auf das Spiel. „Wir haben richtig Bock“, so AFC-Coach Andreas Bergmann: „Wir freuen uns auf einen tollen Rahmen und hoffentlich viel Unterstützung unserer Fans.“ Sportlich müsse man sehen, wie weit man schon sei. Angesichts der Altonaer Ambitionen darf man davon ausgehen, dass Altona die Punkte nicht freiwillig herschenken wird.

TuS Dassendorf will endlich wieder über Titel jubeln, hat aber harte Konkurrenz. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
TuS Dassendorf will endlich wieder über Titel jubeln, hat aber harte Konkurrenz. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Die großen Vier – und wer noch?

Denn im Kampf um die absoluten Spitzpositionen in der Liga wäre ein Punktverlust direkt zu Saisonbeginn ärgerlich und bitter. Wenn man die Liga fragt, dann gibt es vier Teams, die um den Titel spielen. Als große Favoriten werden Vizemeister TuS Dassendorf (startet gegen den FC Alsterbrüder) und der ETSV (gegen den HEBC) genannt, dahinter Altona. Alle drei haben ihre eigenen Ambitionen nachdrücklich bekräftigt. Als Vierter im Bunde wird immer wieder Absteiger Eimsbütteler TV (bei Süderelbe gefordert) genannt, auch wenn man am Loki selbst eher vorsichtig zu Werke gehen wird.

Dass sich die vier Teams frühzeitig absetzen können, glaubt aber niemand. Vor allem dem Niendorfer TSV, Vizemeister von 2022, und dem TSV Sasel, Meister 2023, trauen viele in der Liga zu, wieder ein kräftiges Wort ganz oben mitzureden. Allerdings haben beide keinen einfachen Auftakt: der NTSV (beginnt beim HSV III) kreuzt in den ersten Spielen mit dem ETSV, Altona und dem HEBC die Klingen. Sasel hat zum Auftakt Victoria, Süderelbe und Paloma – einfach ist anders.

Mit dem FC Süderelbe, dem USC Paloma (bestreitet den Auftakt gegen Buchholz) und dem HEBC sind noch drei weitere Teams in der Verlosung, die hochgehandelt werden. Süderelbe ist seit mehreren Saisons immer ein Geheimfavorit, die Tauben als Pokalfinalist und den HEBC als Vorjahresfünften hat auch so mancher auf der Rechnung. Ebenso den SC Victoria.

Auf dem Zettel: die Aufsteiger

Dass die Liga nochmal ausgeglichener und stärker geworden ist, sieht man auch an den Aufsteigern. Vorwärts-Wacker Billstedt kommt mit viel Selbstvertrauen, einer starken Jugendarbeit und hat selbst die Ambition, frühzeitig nichts mehr dem Klassenerhalt zu tun zu haben. Der HSV III ist eine Wundertüte, aber immer für eine Überraschung gut.

Die breite, zweite Hälfte

Spricht man mit den Trainern der vermeintlich „kleinen Teams“ ist eins klar: vorhersehbar ist die Liga nicht. Von einer breiten Masse sprechen die Meisten, die den Blick auch nach unten werfen müsse. Genannt sind der FC Alsterbrüder, Buchholz 08, der SV Halstenbek-Rellingen, TuRa Harksheide (die letzten beiden beginnen im direkten Duell), Concordia (beginnt gegen Billstedt) und die beiden Aufsteiger. Mindestens sieben Teams sollen oder wollen also als erstes 40 Punkt ergattern. Oder um es mit HR-Coach Heiko Barthel zu sagen: „Es wird ein hartes Battle!“ Und Julian Kühn, Teammanager bei Buchholz 08, ist sich sicher: „Mindestens eine Mannschaft wird unten rein rutschen, die das für sich vielleicht gar nicht auf dem Zettel hat.“

Und auch bei den Spitzenteams weiß man, dass man sich nicht nur im Titelkampf mächtig strecken muss. „Du kannst kein Spiel mit halber Kraft spielen“, betont beispielsweise NTSV-Coach Ali Farhadi und sein Kollege Andreas Bergmann bekräftigt: „Die Liga ist in der Spitze und in der Breite nochmal besser geworden. Das kann Hamburg nur gut tun, auch wenn es für uns die Aufgabe nicht einfacher macht.“

Ja oder nein?

Bleibt also die Frage: ist es die beste Oberliga Hamburger aller Zeiten? Der Verdacht liegt nahe, auf den ersten Blick sieht es nicht danach aus, dass es Mannschaften gibt, die keine Oberliga-Tauglichkeit haben. „Teams wie Düneberg oder davor Osdorf oder Meiendorf wird es dieses Jahr nicht geben“, sagte uns ein Übungsleiter – ganz ohne Häme gegen über den genannten Clubs. Ob die Liga das große Versprechen halten wird, wird man sehen – spätestens am 18.05.2024. Bis dahin erwarten uns 306 (hoffentlich) spannende Spiele.

Spieltag eins in der Übersicht

Freitag, 2. August
FC Türkiye – Altona 93 (19 Uhr, Landesgrenze)

Samstag, 3. August
TuS Dassendorf – FC Alsterbrüder (13 Uhr, Wendelweg)
SC Victoria – TSV Sasel (14 Uhr, Stadion Hoheluft)
FC Süderelbe – Eimsbütteler TV (18 Uhr, Kiesbarg)

Sonntag, 4. August
USC Paloma – Buchholz 08 (10.45 Uhr, Brucknerstraße)
ETSV – HEBC (14 Uhr, Mittlerer Landweg)
SV Halstenbek-Rellingen – TuRa Harksheide (14 Uhr, Jacob-Thode-Platz)
HSV III – Niendorfer TSV (15 Uhr, Paul-Hauenschild-Platz)
WTSV Concordia – Vorwärts-Wacker Billstedt (15 Uhr, Bekkamp)