In der NOFV-Oberliga Nord haben drei Clubs die Lizenzunterlagen für die Regionalliga Nordost eingereicht. Zwei streiten sich und der dritte hatte es am 22. Spieltag zumindest im sportlichen Vergleich schwer. Tennis Borussia kassierte beim direkten Aufstiegskonkurrenten sehr deutlich auf dem Papier. Hertha 03 Zehlendorf feierte und konzentriert sich weiter auf den Wettstreit um die Meisterschaft mit Lichtenberg 47. Die gewannen übrigens das Bezirksduell gegen Sparta. Ganz große Schritte Richtung Klassenerhalt machten die Mecklenburger Teams FC Anker Wismar und Dynamo Schwerin. Dafür sieht es für den Rostocker FC aktuell nach Abstieg aus. Spannend war es in Neustrelitz, wo der SC Staaken fast noch einen 0:4-Rückstand aufholte.
Dynamo mit ganz wichtigen Punkten im Landesduell
Was des einen Freud ist, ist des anderen Leid. Bei der SG Dynamo Schwerin war man am vergangenen Freitagabend im Landesduell auf der Gewinnerseite. Evgeni Pataman (30.) und Nicklas Klingberg (62.) ebneten den Heimsieg gegen den Rostocker FC mit ihren beiden Toren. Bei den Gästen kam Djibril N Diaye (90.) noch zum Ehrentreffer, zu spät. Vor allem für die Landeshauptstädter war es ein ganz wichtiger 2:1 (1:0)-Erfolg, denn nun hat man im direkten Vergleich zu den Rostockern sechs Punkte in der Tabelle Abstand. Für die wird es nun in den verbleibenden sieben Partien bis zum Saisonende ziemlich eng.
Silvio Schulz (Rostock): „Unter diesen Umständen, kleiner Kader und viele junge Spieler, haben wir es gut gemacht. Gerade erste Halbzeit haben wir wenig zugelassen. Beim Gegentor sind wir nicht eng genug am Spieler, der dann Flanken kann. Zumal wir nach 25 Minuten verletzungsbedingt wechseln mussten. In der zweiten Halbzeit haben wir immer wieder versucht nach vorne zu spielen und hatten dann etwas Glück, da Schwerin die Konter nicht ausgenutzt hat. Beim 0:2 verlieren wir vorne einen Zweikampf, der dann postwendend zum Tor führte. Trotzdem spielten die Jungs weiter nach vorne und durch einen Elfmeter kamen wir nochmal ran. Zum Schluss reichte es leider nicht. Trotzdem bin ich dankbar und stolz, dass die Truppe unter diesen Umständen Woche für Woche alles raushaut.“
Hertha 03 gewinnt Top-Spiel hoch
Über 500 Zuschauer hatten am Freitagabend im Ernst-Reuter-Stadion sechs Tore zwischen dem Tabellenzweiten Hertha 03 Zehlendorf und dem Vierten Tennis Borussia Berlin zu bestaunen. Da legte vor allem in der zweiten Hälfte der Gastgeber richtig los und kam zu vier Treffern. Vor der Pause war Furkan Yildirim (27.) für die Zehlendorfer erfolgreich. Fünf Minuten nach der Pause erzielte Milos Cvjetinovic (50.) den Ausgleich. Danach lief es allerdings nur noch für die “kleine Hertha“ und Abdulkadir Beyazit (55.), Albert Frank Millgramm (68.), George Didoss (77.) und Lenny Stein (88.) schraubten das Ergebnis auf 5:1 (1:0) in die Höhe.
Michael Stüwe-Zimmer (Zehlendorf): „Das war für den neutralen Zuschauer ein tolles Spiel. Da war alles drinnen, was man sich so wünscht. Es waren zwei gute Mannschaften und TeBe hat uns das Leben echt schwer gemacht, das war nicht einfach. Sie hatten gute Szenen und auch die Möglichkeit in Führung zu gehen. Wir haben stattdessen das 1:0 gemacht und es in die Pause mitgenommen. Nach dem schnellen Ausgleich in der zweiten Halbzeit war es ein offenes Spiel, aber wir haben TeBe durch eine gute Abwehrleistung von unserem Strafraum weggehalten. Im Zehn-Minuten-Takt haben wir dann das Ergebnis mit unserer guten Offensive auf 5:1 gestellt. Aus TeBe-Sicht sicherlich ein bis zwei Tore zu hoch, für uns natürlich nicht. Für uns war es ein guter Abend und ein 5:1 gegen Tennis Borussia hatten wir lange nicht mehr und ich weiß gar nicht, ob wir schonmal gegen TeBe in der Höhe gewonnen haben. Für mich war es ein richtiges Schlüsselspiel und wir haben es gewonnen. Jetzt gehen wir gestärkt in den restlichen April, um weiter an Lichtenberg 47 dranzubleiben und uns mit ihnen zu messen.“
René Lorenz (TeBe): „Das Ergebnis ist aus meiner Sicht deutlich zu hoch ausgegangen. Beide Mannschaften waren in der ersten Halbzeit auf Augenhöhe. Hertha Zehlendorf ist durch einen individuellen Fehler unseres Verteidigers in Führung gegangen. Wir machen in einer Phase, in der wir stärker waren, den Ausgleich. Da drohte das Spiel auch zu kippen. Wir waren da näher am 2:1 dran, als Zehlendorf. Wieder ein katastrophaler Fehler unseres Innenverteidigers führte dann zum 1:2 und gleich nochmal der gleiche Spieler, der beim 1:3 beteiligt war. Da war der Bann gebrochen. 1:5 verloren, dabei spiegelt das Ergebnis nicht den Spielverlauf wider. Beide Mannschaften waren sehr spielstark und die Zuschauer haben eine tolle Partie gesehen. Am Ende zählt das nackte Ergebnis und Hertha Zehlendorf hat verdient gewonnen, spielt eine tolle Saison und steht zurecht da oben. Manchmal ist das so, dass man auch mal Haue bekommt. Wir gucken jetzt, dass wir mit neuem Schwung das nächste Berliner Derby gegen Tasmania für uns entscheiden.“
Optiker-Serie hält
Für den FSV Optik Rathenow bleibt die Serie bestehen. Die Brandenburger siegten gegen RSV Eintracht 1949 am Sonnabend mit 3:0 (2:0). Dabei waren es die Gäste, die die Optiker in Führung brachten. Daniel Hemicker (14.) traf ins eigene Netz. Mit dem Pausenpfiff erhöhte Marouan Zghal (45.) auf 2:0 und kurz vor dem Abpfiff der zweiten Hälfte markierte Jerome Leroy (87.) den 3:0-Endstand. Rathenow ist damit seit sechs Spielen ungeschlagen und kletterte in der Tabelle auf Rang zehn.
Stephan mit Doppelpack
Die Reise nach oben in der Tabelle geht auch für den BSV Eintracht Mahlsdorf weiter. Nun steht das Geral-Team schon auf Platz vier schielt auf Bronze. Bei TuS Makkabi Berlin gab es einen klaren 3:0 (1:0)-Auswärtssieg. Julian Moreno (40.) und Kevin Stephan (51., 83.) sorgten für die BSV-Treffer. In der Nachspielzeit sah Dino Fazlic (93.) zwar noch die Rote Karte bei den Gästen, doch am Ergebnis änderte das nichts. Makkabi fiel auf Rang sieben.
Lucio Geral (Mahlsdorf): „Wir konnten den siebten Sieg im achten Spiel in 2024 einfahren und der Sieg geht auch in der Höhe in Ordnung. Es war ein schlechter Rasen, uns fehlten mit Zorn, Pekdemir, Thiel, Gabelmann, Duraku, Köster und Skade mehrere Akteure und wir mussten unser Spiel an die Gegebenheiten anpassen, was uns gerade in der zweiten Hälfte gut gelang. Großes Kompliment an die Mannschaft zur couragierten Leistung, wir freuen uns nun auf das Highlight-Spiel nächste Woche bei Hertha 03.“
4:0-Pausenführung fast verspielt
Richtig spannend machte es die TSG Neustrelitz zuhause gegen SC Staaken. Am Ende gab es zwar einen 4:3 (4:0)-Heimsieg für die Vorpommer, aber zur Pause war die Begegnungen theoretisch schon entschieden. Justin Schulz (5.), Manuel Härtel (18.), Dennis Ladwig (39.) und Maik Frühauf (42.) wiegten ihr Team mit dem 4:0-Pausenstand in Sicherheit. Der Vorsprung schmolz nach dem Seitenwechsel, denn Sebastian Gigold (54., 69.) und David Koschnik (93.) brachten den SCS wieder ran. Es war also am Ende doch noch eine knappe Nummer.
Thomas Franke (Neustrelitz): „Wir haben ein wieder mal gutes Spiel für die Zuschauer gesehen, sieben Tore und Spannung bis zum Schluss. In der ersten Halbzeit waren wir sehr effizient und haben den Gegner wenig Möglichkeiten gegeben und auch verdient 4:0 geführt.
In der zweiten Halbzeit nach zwei guten Möglichkeiten, die wir nicht genutzt haben, dem Gegner das Spiel überlassen und am Ende fast noch hergeschenkt. Wir müssen einfach lernen, besser mit solchen Führungen umzugehen, um den nächsten Stepp in der Entwicklung machen zu können.“
Thorsten Meyer (Staaken): „Es hat leider wieder nicht gereicht. Fünf Stammspieler waren nicht dabei, sehr ärgerlich.“
Hammer-Kulisse im Bezirksderby
2.038 Zuschauer am “Hans Zoschke“ sahen das Lichtenberger Bezirksderby zwischen L47 und SV Sparta. Am Donnerstagabend war den Nachbarclubs bekannt, dass man im Pokal im Halbfinale nicht aufeinandertrifft. Die 47er müssen zu Regionalligist Viktoria Berlin, Sparta empfängt den Liga-Rivalen TuS Makkabi. So könnte es also maximal im Endspiel die Neuauflage vom vergangenen Sonntag geben. Das gewann der Spitzenreiter klar mit 3:0 (2:0) nach Toren von Gabriel Figurski (17., 28.) und Hannes Graf (68.).
Alexander Fischer (Sparta): „Verdiente Niederlage – wir haben die erste Halbzeit nicht gut ins Spiel gefunden, leichte Fehler im Aufbau gemacht und dadurch L47 Chancen erspielen lassen – leichte Fehler bei den Gegentoren. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht alles in die Waagschale zu werfen, ohne nennenswerten Erfolg – 0:3 erneut zu leichter Fehler bei dem langen Ball. Elfmeter noch verschossen – insgesamt war L47 reifer und in den entscheidenden Duellen im Kopf einen Tick schneller als wir.“
Bode für Anker mit Hattrick
Wer glaubt, dass der FC Anker Wismar in seiner Aufstiegssaison etwas mit dem Abstieg zu haben könnte, wurde vor allem am Sonntag im Heimspiel der Nordwestmecklenburger eines Besseren belehrt. Gegen den FSV Union Fürstenwalde gab es einen 6:0 (5:0)-Kantersieg nach Toren von Marco Bode (15., 28., 41.), Lucas Meyer (24., 49.) und Julian Hahnel (32.). Das Fink-Team machte schon vor der Pause alles klar und holte sich den achten Saisonsieg. Der Abstand auf die Abstiegsplätze beträgt nun 13 Punkte.
Matthias Fink (Wismar): „Ein solider und absolut unangefochtener Sieg, den wir aber nicht zu hoch hängen wollen. Fürstenwalde hatte am heutigen Tag nicht das Personal, um wirklich Gegenwehr zu leisten. Aber gerade in der ersten Halbzeit haben wir diszipliniert und oftmals zielstrebig gespielt. Am Ende war dieser Sieg in keiner Phase in Gefahr. Dafür hat die Mannschaft natürlich ein Kompliment verdient.“
Der 22. Spieltag (5.-7.4.2024)
SG Dynamo Schwerin – Rostocker FC 2:1
Hertha 03 Zehlendorf – Tennis Borussia Berlin 5:1
FSV Optik Rathenow – RSV Eintracht 1949 3:0
TuS Makkabi Berlin – BSV Eintracht Mahlsdorf 0:3
TSG Neustrelitz – SC Staaken 4:3
Lichtenberg 47 – Sparta Lichtenberg 3:0
FC Anker Wismar – FSV Union Fürstenwalde 6:0
Tasmania Berlin spielfrei
Die Tabelle
1. | SV Lichtenberg 47 | 20 | 56 : 13 | 49 |
2. | FC Hertha 03 Zehlendorf | 19 | 66 : 19 | 48 |
3. | SV Sparta Lichtenberg | 20 | 53 : 31 | 38 |
4. | Tennis Borussia Berlin | 19 | 37 : 23 | 33 |
5. | BSV Eintracht Mahlsdorf | 19 | 37 : 31 | 32 |
6. | SV Tasmania Berlin | 20 | 33 : 29 | 31 |
7. | TuS Makkabi Berlin | 19 | 36 : 26 | 30 |
8. | TSG Neustrelitz | 19 | 36 : 30 | 28 |
9. | FC Anker Wismar | 20 | 26 : 39 | 24 |
10. | FSV Optik Rathenow | 20 | 31 : 41 | 22 |
11. | SC Staaken | 19 | 27 : 46 | 22 |
12. | RSV Eintracht 1949 | 20 | 33 : 49 | 20 |
13. | SG Dynamo Schwerin | 20 | 27 : 44 | 17 |
14. | Rostocker FC | 20 | 25 : 60 | 14 |
15. | FSV Union Fürstenwalde | 20 | 18 : 60 | 8 |
16. | CFC Hertha 06 zg. | 0 | 0 : 0 | 0 |