HEBC: „Wir haben die Messlatte unfassbar hochgelegt“

Zufrieden mit der Saison: HEBC-Coach Özden Kocadal kann seiner Mannschaft nur ein Kompliment machen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Zufrieden mit der Saison: HEBC-Coach Özden Kocadal kann seiner Mannschaft nur ein Kompliment machen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Egal wie die Saison endet: der HEBC ist die Überraschungsmannschaft der Oberliga Hamburg. Im schlechtesten Fall landen die Veilchen auf Platz sechs, realistischer ist Rang vier oder fünf. Es ist die beste Platzierung der Vereinsgeschichte, der eigene Punkterekord pulverisiert. Kurz gesagt: der Hamburg-Eimsbütteler Ballspiel-Club hat eine Spielzeit für die Geschichtsbücher hingelegt, sehr zur Zufriedenheit von Trainer Özden Kocadal.

Bisher 57 Punkte und 71 Tore

„Uns scheint die Sonne aus dem Allerwertesten“, meint der Trainer im Gespräch mit Oberliga.info lachend: „Das ist einfach eine geile Spielzeit.“ Und das im wahrsten Sinne des Wortes: 57 Zähler, so viele wie noch nie und die eigene Torstatistik verbessert – der HEBC schoss jetzt schon 13 Treffer mehr als in der gesamten letzten Saison. Und das, obwohl der ganz große Knipser fehlt: lediglich Johann Buttler (13 Tore) und Tjorven Köhler (zehn) trafen in dieser Spielzeit zweistellig. Gleichzeitig blieb die Defensive auf gutem Niveau – mit aktuell 49 Gegentreffern stellen die Veilchen die viertbeste Abwehr der Oberliga.

Mit 13 Treffern ist Johann Buttler bester HEBC-Torjäger. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Mit 13 Treffern ist Johann Buttler bester HEBC-Torjäger. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

(Fast) Auf Augenhöhe

Logischerweise ist der Übungsleiter völlig zufrieden: „Wir wollten in dieser Spielzeit besser sein als letztes Jahr, uns Stück für Stück steigern. Das haben wir diese Saison natürlich weit übertroffen.“ Dass man gegen die Top drei der Liga lediglich zwei Punkte holte, tut dem positiven Fazit am Reinmüller keinen Abbruch, gerade weil es spielerisch passt. „Wir haben auch gegen Dassendorf, Altona oder den ETSV richtig guten Fußball gespielt“, so Kocadal und zollt den Top drei seinen Respekt: „Aber die drei da oben machen halt aus wenigen Chancen ganz viel. Das ist eine Qualität, die man anerkennen muss und die wir noch nicht haben.“ Ärgerlicher findet der HEBC-Coach, dass man zu Hause gegen Teams aus der unteren Hälfte Punkte liegen ließ: „Nichts gegen die Mannschaften, aber ein 3:3 gegen Tornesch oder ein 2:2 gegen Buchholz sind in unserer Position verlorene Punkte.“ Aber diese Schönheitsflecken auf der ansonsten starken Saisonweste will der 40-Jährige nicht überbewerten.

Kein Umbruch im Sommer, den HEBC-Weg weitergehen

Wie sieht also in der neuen Saison eine Steigerung beim HEBC aus? Soweit will Kocadal noch nicht vorausblicken, weiß aber: „Wir haben die Messlatte unfassbar hochgelegt! So ein Erfolg muss erst einmal bestätigt werden, das wird schwer genug.“ Vielleicht ist da von Vorteil, dass seiner Mannschaft diesmal ein Umbruch erspart bleibt. „Fast alle aus der aktuellen Mannschaft haben ihre Zusage für die nächste Saison gegeben“, freut sich „Özy“, dass sein Team um Kapitän Janek Wrede in Takt bleibt. Gleichzeitig sucht man aber nach punktuellen Verstärkungen. Ein Stürmer soll kommen, verrät Kocadal, kann aber keinen Vollzug melden und will auch keine Namen nennen. Zumal weiterhin gilt: „Das Geld hängt nicht auf den Bäumen, wir können finanziell mit vielen Clubs nicht mithalten. Aber wir wollen unseren HEBC-Weg weitergehen.“

Angeführt von Kapitän Janek Wrede bleibt die Mannschaft zusammen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)
Angeführt von Kapitän Janek Wrede bleibt die Mannschaft zusammen. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Platz fünf absichern

Aber noch sind ja zwei Spiele und da will der HEBC Platz fünf absichern. Mit einem Heimspiel gegen den Lokalrivalen SC Victoria und einem Auswärtsspiel beim SV Rugenbergen ist das Restprogramm machbar. „Sasel ist gerade richtig gut drauf, da werden wir wohl den Dreier noch brauchen, um Platz fünf zu sichern“, blickt der Trainer auf den formstarken Verfolger. Und wenn es am Ende doch noch einen oder zwei Plätze hochgeht, dann wird gerade Özden Kocadal nicht böse sein.