Wenn man bedenkt, dass der F.C. Hertha 03 Zehlendorf mit Ausfällen zu kämpfen hatte, war man im Vorweg nicht ganz sicher, wie das Heimspiel gegen TuS Makkabi Berlin ausgehen würde. Nun ist man schlauer, denn es gab ein Unentschieden. Das sorgte beim SV Lichtenberg 47, der spielfrei war, für Erleichterung. Die “kleine“ Hertha hat nun drei Punkte Vorsprung und liegt in der Tordifferenz vier Treffer besser als L47. Der Kampf um die Meisterschaft in der NOFV-Oberliga Nord ist also weiter spannend. Erfreuliches gab es für den Rostocker FC, denn nach einer langen Durststrecke weiß man, dass man doch noch gewinnen kann.
Härtel trifft doppelt
Mit dem Pokalfinaleinzig im Rücken lief es für die TSG Neustrelitz bei Tasmania Berlin am vergangenen Freitag super. Die Gäste nahmen einen 2:0-Auswärtssieg mit, weil Manuel Härtel (57., 93.) seine Saisontore zehn und elf erzielte. Dabei kam er erst in der zweiten Halbzeit als Joker in die Begegnung. Für Tas war es die zweite Niederlage in Folge. Luft raus?
Onur Yesilli (Tasmania): „Dass die Luft raus ist, würde ich nicht sagen, weil die Jungs alles gegeben haben, aber wenn du die Tore nicht machst, kassierst du sie, so ist es immer. Wir hatten ein paar Riesenchancen, die wir nicht genutzt haben. Auf der Gegenseite hat unser Torwart zwei Unaufmerksamkeiten von uns super entschärft und am Ende waren wir einfach nicht abgezockt vor dem Tor. Die erste Halbzeit war spielerisch wieder sehr gut. Die Zweite haben wir zwar abgebaut, sind aber dennoch zu vielen Gelegenheiten gekommen. Den Ausgleich haben wir eigentlich auch erzielt. Meiner Meinung nach war es im Leben kein Foul, aber der Schiri hat es so gesehen. Und ausschlaggebend waren einfach die Chancen, die wir vorher nicht genutzt haben. Es ist sehr ärgerlich, wenn man sieht wie viele Punkte wir schon verschenkt haben, aber ich hoffe die Jungs ziehen daraus ihre Lehren für die kommende Saison.“
Thomas Franke (Neustrelitz): „Gut regeneriert und mit der gewissen Lockerheit haben wir gut verteidigt und die Tore gemacht. In der ersten Halbzeit hatte Tas den Ball und hat das ordentlich gemacht, aber schon da hatten wir zwei, drei gute Möglichkeiten. In der zweiten Halbzeit haben wir es besser gegen den Ball gemacht und dann am Ende verdient gewonnen.“
„Punkt auch nicht ganz ungerecht für beide Seiten“
Der FC Anker Wismar bleibt weiter in Form und bleibt nach dem 1:1 (1:0)-Unentschieden gegen Tennis Borussia Berlin seit sechs Spielen ungeschlagen. Luca Meyer brachte die Nordwestmecklenburger in der 12. Minute in Führung. Für den Ausgleich war Björn Heydemann (63.) verantwortlich. Dementsprechend ist TeBe auch im siebten Spiel in Folge ohne Sieg.
Matthias Fink (Wismar): „Am Ende war die Enttäuschung der Spieler im abschließenden Kreis nach dem Spiel klar anzusehen. Es war mehr drin und mit mehr Cleverness behalten wir die drei Punkte in Wismar. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir mit dem Ball ein super Spiel gemacht und einige überragende Spielzüge abgeliefert. Darauf bin ich sehr stolz.
Schlussfolgernd ist der Punkt auch nicht ganz ungerecht für beide Seiten, da wir gerade in der zweiten Halbzeit nicht mehr so dominant unterwegs waren. Somit sind wir weiterhin über mehrere Spiele ungeschlagen und wollen in den letzten Spielen weiter gute Spiele abliefern und Punkte sammeln.“
Benjamin Borth (TeBe): „Wir können damit leben. In der ersten Halbzeit waren wir nicht so gut, änderten taktisch ein bisschen was. Nach der Pause wurde es deutlich besser und haben gut ins Spiel gefunden. Mit ein bisschen Glück hätten wir das Spiel am Ende noch für uns ziehen können. Andersherum aber auch mit ein bisschen Pech hätten wir es aber auch verlieren können. Unentschieden ist in Ordnung, auch wenn wir mehr Ballbesitz vom Spiel hatten.“
Schwerin und Staaken teilen sich zufrieden Punkte
Das gleiche Ergebnis wie in Wismar gab es zwischen SG Dynamo Schwerin und SC Staaken. Nach einer Pausenführung von Efraim Gakpeto (27.) traf Gästespieler Kevin Flemming (85.) ins eigene Tor, so dass hier kein Sieger ermittelt wurde.
Jano Klempkow (Schwerin): „Wir können mit dem Unentschieden leben, denn wir haben gegen kampfstarke Staakener Jungs gespielt. Sie waren zwar personell etwas angeschlagen, aber nichtsdestotrotz sind sie mit ihrer Stärke, Mentalität und Kampfgeist aufgetreten. Insbesondere in der ersten Halbzeit haben sie uns das Leben schwer gemacht. Da waren wir etwas zu passiv oder nicht passiv genug. Der Punkt war wichtig für den Klassenerhalt und ich hoffe, dass wir für uns das große Ziel erreichen können.“
Thorsten Meyer (Staaken): „Mit dem Punkt kann man leben. Es waren zwei unterschiedliche Halbzeiten. Erste Halbzeit hatten wir mehr vom Spiel, konnten uns aber wenige Chancen herausspielen. Hier nutzen wir eine davon, so ging es auch in die Pause. Zweite Halbzeit war es eine reine Abwehrschlacht, da konnten wir lange das Ergebnis halten, kamen aber zu keiner richtig guten Torchance. So ist es wie es kommen musste, kurz vor Schluss kassierten wir durch eine scharfe Hereingabe, welche wir unglücklich verteidigten und diese dann selbst ins eigene Tor bugsierten. Unterm Strich ist das Ergebnis gerecht, wenn man sich beide Halbzeiten anschaut.“
Nach einer halben Stunde einigte man sich
Ein Blitzstart des FSV Optik Rathenow gab es beim 2:2 (2:2)-Remis gegen BSV Eintracht Mahlsdorf. Nach bereits einer halben Stunde trugen sich alle Torschützen in die Statistik ein. Optik legte innerhalb von zwei Minuten vor, weil Jerome Lange (8.) und Marouan Zghal (10.) für einen doppelten Vorsprung sorgten. Nils Stettin (20.) und Kevin Stephan (26.) glichen aus.
Ingo Kahlisch (Rathenow): „Gegen einen spielstarken Gegner haben wir sehr gut angefangen. Unser Spiel nach vorne war da so, wie wir uns das für die Zukunft vorstellen. Die Gegentore waren erst Pech, dann unnötig. In der zweiten Hälfte haben wir mit uns den Punkt mit Leidenschaft und Willen regelrecht erkämpft. Neunmal in Folge ungeschlagen – heute darf man mal sagen, alles in Ordnung.“
Lucio Geral (Mahlsdorf): „Es ist jetzt das dritte Spiel infolge, in dem wir eine Vielzahl an Chancen herausspielen und viel zu wenig Ertrag erzielen. Deutliches Chancenplus, Eckenplus, Ballbesitzplus, Torschussplus, aber wie schon gegen Tasmania, nur einen Punkt mitgenommen. Selbstkritisch muss man neben der Vielzahl an Verletzten auch sagen, dass uns aktuell die letzten vier bis fünf Prozent an Willen und Intensität, sowohl im Training als auch im Spiel, fehlen und das ärgert uns enorm. Ich möchte jedes Spiel gewinnen und mit dieser Einstellung auch die Saison zu Ende bringen. Es liegt einiges an Arbeit vor uns bis zur Sommerpause.“
Sparta Lichtenberg auf dem Weg zu Bronze
Die Pokal-Schlappe hat Sparta Lichtenberg gut weggesteckt. Mit einem 3:1 (1:1)-Erfolg bei RSV Eintracht 1949 fuhr der Tabellendritte wieder nach Hause. Nikol (32.), Durmus (81.) und Toure (90.) trafen für die Gäste, Nwatu (45.) war bei den Stahnsdorfern erfolgreich. Vor allem hat sich das Team von Dragan Kostich mit diesem Sieg so gut wie sicher Bronze in der Oberliga gesichert. Man dürfte in den verbleibenden drei Spielen die fehlenden Punkte holen, denn der Vorsprung auf Mahlsdorf beträgt nun zehn Zähler. Der Verfolger hat zwar noch vier Spiele, müsste allerdings alles gewinnen und 23 Tore aufholen.
Alexander Fischer (Sparta): „Untern Strich war es ein verdienter Sieg. Aufgrund der ersten Halbzeit haben wir es verdient. RSV hatte die bessere zweite Halbzeit und es dort verdient. Da hatten wir nicht so den Zugriff. Arbeitssieg, mehr kann dazu nicht sagen.“
Rostocker FC kann doch noch gewinnen
Nach einem Dutzend Niederlagen hat der Rostocker FC wieder einen Sieg eingefahren. Am Sonntag gewann das Schulz-Team mit 4:0 (3:0) beim FSV Union Fürstenwalde. Tom Weiß (8.), Samuel Scharf (22., 27.) und Kevin Akogo (68.) jubelten bei den Mecklenburgern. Rein sportlich dürfte das den Abstieg zwar nicht verhindern, aber für die Moral des gesamten Vereins war das wichtig. Für Union war es die 21 Saisonniederlage.
Silvio Schulz (Rostock): „Wir freuen uns, dass wir was mitnehmen und das war auch zurecht. Wenn man brutal ist, müssen sogar noch vier Tore für uns fallen. Die Jungs haben das sehr gut umgesetzt, waren von Anfang an konzentriert und den Gegner bespielt. Gerade in der ersten Halbzeit bekamen wir noch eine Rote Karte und haben in Unterzahl gespielt. Da waren wir taktisch diszipliniert und haben das Ding mit nach Hause genommen. Wir sind erstmal erleichtert und genießen, dass wir noch gewinnen können.
Junge Zehlendorfer bestehen gegen Pokalfinalist
Junge Zehlendorfer bestehen gegen Pokalfinalist
Es war für F.C. Hertha Zehlendorf das erwartet schwere Spiel gegen TuS Makkabi Berlin, das nach 90 Minuten 1:1 (1:0) ausging. George Didoss (28.) war auf Seiten von Hertha und Tim Häußler (59.) für Makkabi die Torschützen. Wie viel dieser Punkt für den Spitzenreiter am Ende wert ist, wird sich zeigen.
Michael Stüwe-Zimmer (Zehlendorf): „Makkabi hat uns nichts geschenkt und hat volle Pulle geschenkt. Wir waren durch Sperren und Verletzungen schon ganz schön gerupft, aber man muss sagen, dass die Jungs, die im Schnitt 21 Jahre alt waren, das ganz ordentlich gemacht haben. Eigentlich müssen wir 2:0 führen und mit ein bisschen Wohlwollen sogar 3:0, dann wäre die Partie entschieden gewesen. Nach der Pause kamen wir aber nicht so richtig in Tritt, da haben wir die ersten 20 Minuten etwas verschlafen. Da kam das 1:1 durch einen Fernschuss. Dann war es ein Aufbäumen und hin und her. Wir nehmen den Punkt mit. In den vergangenen Jahren waren die Partien gegen Makkabi immer etwas Besonderes, so auch heute. Da muss man Makkabi auch Respekt zollen, dass sie nach dem Erreichen des Finals nicht auf Sommerfußball gemacht haben, sondern uns stark gefordert haben. Unserer jungen Mannschaft muss ein Lob aussprechen, wie sie sich da reingekniet hat. Jetzt haben wir drei Punkte vor und schauen wir mal, wie wir das gegen Sparta Lichtenberg anstellen.“
Der 26. Spieltag (3.-5.5.2024)
Tasmania Berlin – TSG Neustrelitz 0:2
FC Anker Wismar – Tennis Borussia Berlin 1:1
SG Dynamo Schwerin – SC Staaken 1:1
FSV Optik Rathenow – BSV Eintracht Mahlsdorf 2:2
RSV Eintracht 1949 – Sparta Lichtenberg 1:3
FSV Union Fürstenwalde – Rostocker FC 0:4
F.C. Hertha 03 Zehlendorf – TuS Makkabi Berlin 1:1
Die Tabelle
1. | FC Hertha 03 Zehlendorf | 24 | 84 : 23 | 61 |
2. | SV Lichtenberg 47 | 24 | 72 : 15 | 58 |
3. | SV Sparta Lichtenberg | 25 | 68 : 38 | 50 |
4. | BSV Eintracht Mahlsdorf | 24 | 47 : 40 | 40 |
5. | SV Tasmania Berlin | 24 | 42 : 36 | 35 |
6. | Tennis Borussia Berlin | 24 | 41 : 38 | 35 |
7. | TuS Makkabi Berlin | 24 | 39 : 35 | 34 |
8. | TSG Neustrelitz | 24 | 43 : 41 | 34 |
9. | FC Anker Wismar | 24 | 41 : 44 | 32 |
10. | FSV Optik Rathenow | 24 | 41 : 45 | 30 |
11. | SC Staaken | 24 | 38 : 61 | 29 |
12. | RSV Eintracht 1949 | 25 | 40 : 59 | 27 |
13. | SG Dynamo Schwerin | 24 | 35 : 50 | 24 |
14. | Rostocker FC | 25 | 33 : 80 | 17 |
15. | FSV Union Fürstenwalde | 25 | 20 : 79 | 8 |
16. | CFC Hertha 06 zg. | 0 | 0 : 0 | 0 |