Damit hat man in der NOFV-Oberliga Nord vermutlich nicht gerechnet. Der SV Lichtenberg 47 führte am 20. Spieltag beim FSV Optik Rathenow bis kurz vor Schluss und brachte den Sieg nicht über die Ziellinie. Dadurch hat Hertha Zehlendorf wieder die Tabellenführung übernommen. Im Kellerduell verschaffte sich die SG Dynamo Schwerin einen Vorteil.
Trainer einig am Frauentag
Zum Feiertag am vergangenen Freitag ließ sich der SC Staaken zuhause die Butter vom Brot nehmen und unterlag dem BSV Eintracht Mahlsdorf mit 1:3 (1:1). Fabian Fritsche (28.) brachte die Gäste in Führung, doch Sebastian Gigold (35.) glich kurz danach aus. In der zweiten Hälfte waren für Mahlsdorf weiterhin Jason Rupp (78.) sowie Özer Pekdemir (87.). Kurz davor sah Staakens Maurice Engst (85.) die Ampelkarte.
SCS-Trainer Thorsten Meyer danach zu OBERLIGA.info: „Also, was soll man sagen, ähnlich wie letzte Woche. Die Spielanteile lagen auf Mahlsdorfer Seite. Wir haben es gut verteidigt und sehr gut im Umschaltspiel gespielt. Wir hatten das 1:0 auf dem Fuß, konnten daraus nichts Zählbares machen und bekamen das 0:1. Im direkten Angriff hatten wir mal wieder eine 1.000-Prozentige liegen gelassen und waren immer wieder gefährlich vor dem Tor von Mahlsdorf bis Gigold eine Ecke verwandeln konnte. So der Halbzeit stand – 1:1. Bis zur 78. Minute war es ein ausgeglichenes Spiel und wir hatten mal wieder ein Chancenplus bis zum 1:2. Danach spielten wir in Unterzahl weiter. Mahlsdorf war dann besser im Ballbesitz und machte dann noch 3:1. So auch der Endstand. Mal wieder Chancen ausgelassen und wie es im Fußball so ist: Wer vorne nicht trifft, darf sich hinten nicht beschweren.“
Mahlsdorf-Coach Lucio Geral: „Es war ein schweres Auswärtsspiel, Staaken hat sehr diszipliniert in allen Mannschaftsteilen agiert und es gab wenig Durchbrüche im Zentrum, lediglich über die Außen konnten wir Bälle in die gefährlichen Bereiche einspielen, die Qualität unserer Flanken war jedoch nicht oberligatauglich. So fielen das erste und zweite Tor durch Standardsituationen und im Anschluss hatten beide Teams ein bis zwe sehr klare Abschlusschancen, die kläglich vergeben wurden. Staaken kommt mit etwas mehr Frische aus der Kabine, unser Spiel hat sich jedoch zumindest im Aufbau durch Umstellungen stabilisiert und es sah gerade über rechts gefälliger aus, was wir aufs Tablett brachten. Ein Konter zum 2:1, die Rote Karte für Staaken und ein schön rausgespieltes Tor zum 3:1 erzählen den Ausgang der zweiten Halbzeit schnell. Auf 90 Minuten gesehen fand ich unsere Leistung gegen Sparta letzte Woche besser, dort jedoch ohne Punkte. Nun ist es diese Woche andersherum und wir nehmen die drei Punkte natürlich gern mit an den Rosenhag.“
Hitziges Spiel im Parkstadion
396 Zuschauer im Parkstadion von sahen eine starke TSG Neustrelitz die ihre Heimstärke auch gegen TeBe beweisen wollte. Von der 1. Minute an zeigten die Hausherren, wer Herr im Haus ist und überrollte förmlich die Borussen aus Berlin. Eine Vielzahl an Torchancen wurden von der Heimmannschaft nicht genutzt, bis ein fragwürdiger Elfmeter dann aber zum 1:0 durch Ladwig (40.) verwandelt wurde. Zwei Minuten später erhöhte die Mannschaft von Trainer Thomas Franke auf 2:0 durch einen sehenswerten Lupfer von Härtel (42.) nach einem Konter. Wachgerüttelt und mit einigen Umstellungen kamen die Berliner aus der Pause. So erzielte der eingewechselte Reichstein in der 47. Minute den Anschlusstreffer für die Veilchen. TeBe Berlin war nun die spielbestimmende Mannschaft und ging volles Risiko. Und das Risiko wurde belohnt, mit einer weiteren offensiven Einwechslung von Björn Heydemann, der in der 93. Minute das 2:2 erzielte.
Thomas Franke (Neustrelitz): „Wir waren die Mannschaft mit den vielen Chancen, um das Ergebnis schon vor der Pause deutlich höher zu gestalten. Man weiß wie gefährlich eine Halbzeitführung mit 2:0 sein kann und wer den Sack nicht zu macht und die vielen Möglichkeiten nicht nutzt, bekommt am Ende eben noch einen rein. Dennoch haben wir ein super Spiel gemacht und sollten die positiven Dinge mitnehmen.“
Tennis Borussia-Trainer René Lorenz nach dem Spiel: „Das war eine sehr enttäuschende erste Hälfte, die wir spielten, wir waren zwar körperlich anwesend, aber geistig im Mannschaftsbus. Die TSG hielt uns am Leben, da sie ihre vielen Torchancen in der ersten Hälfte nicht nutzten. Durch zwei Wechsel und kleinen Umstellungen in der Pause, kamen wir in unser Spiel und konnten noch ein Punkt mitnehmen und auch so unseren 100 mitgereisten Fans nicht ganz die Auswärtsfahrt vermiesen.“
Dynamo kommt ins Laufen
Feiertag auch in Schwerin. Die SG Dynamo gewann gegen den FSV Union Fürstenwalde mit 3:1 (1:1) und setzte sich leicht von den Abstiegsrängen ab. Dreifacher Torschütze am Freitagabend war für die Mecklenburger vor 355 Zuschauern Nicklas Klingberg (33., 60., 96.). Dessen Teamkamerad Ibrahim Suaib markierte Union-Treffer in der elften Minute.
SGD-Trainer Jano Klempkow: „Das war richtig guter Fußball, den wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, außer vielleicht die erste Viertelstunde. Ich habe fünf oder sechs Großchancen gezählt, die wir uns erspielt haben. Da müssen wir zur Pause führen und an der Chancenverwertung werden wir weiterarbeiten. Im zweiten Durchgang müssen wir es auch noch besser wegverteidigen, da waren die Abstände in der Vertikalen noch zu groß. Da versuchen wir in den nächsten Spielen ansetzen und wir müssen uns deutlich steigern, wenn wir bei RSV Eintracht holen wollen. Das ist eine gute Truppe, die sehr robust und mit schnellem Fußball agiert.“
Tabellenführung futsch
Ganz bitter für Lichtenberg 47, mega für Optik Rathenow. Der Oberliga-Spitzenreiter führte nach einem Tor von Willi Noack (4.) bis zwei Minuten vor Schluss. Shai Neal (88.) sorgte für den Ausgleich der Gastgeber. Die Berliner verloren dadurch Platz eins in der Tabelle.
Rudy Raab (L47): „Wir haben die Chancen der ersten Hälfte nicht genutzt. Nach hinten raus wird dann jede Situation gefährlich. Optik hatte ja nichts mehr zu verlieren, aber doch eigentlich auch keine hundertprozentigen klaren Chancen. Und dann kommt eben diese eine Situation, die zum Elfmeter führt. Insgesamt müssen wir uns vorwerfen, dass in der ersten Halbzeit nicht mehr Ertrag für uns heraussprang.“
Ingo Kahlisch (Rathenow): „Nach einer enormen Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte war es für mich ein verdienter Punktgewinn. Alles andere macht heute Jerome.“
Anker trotzt Sparta einen Punkt ab
Zwei Tore, ein verschossener Elfmeter und etwas Glück am Ende. So kann man das Auswärtsspiel von Sparta Lichtenberg beim FC Anker Wismar vielleicht wiedergeben. Gojko Karaupovic (8., 26.) traf für die Berliner, doch die Ostseestädter antworteten jeweils durch Julian Hahnel (21.) und Marco Bode (57.). Für Wismar nach zuletzt zwei Niederlagen wieder ein Schritt nach vorne, das 2:2 (1:2)-Unentschieden gegen den Tabellendritten.
Alexander Fischer (Sparta): „Aus unserer Sucht zwei verlorene Punkte. Wir sind gut ins Spiel gekommen. Wir sind in Führung gegangen und haben durch einen Fehler im Zentrum das 1:1 kassiert. Schnell und kurz vor der Pause haben wir das 2:1 gemacht und hatten die Chance durch einen Elfmeter in der zweiten Halbzeit durch Dujkovic zu machen, der leider gegen den Pfosten ging. Wismar hat kurz daraufhin das 2:2 gemacht. Wir hatten noch gute Chancen, die entweder die Latte oder der Keeper gehalten haben. Aus meiner Sicht hätten wir den Sieg mitnehmen müssen. Auf der anderen Seite hatte Wismar noch einen sehr guten Konter in der letzten Minute, den unser eingewechselter Torwart parierte. Unterm Strich ein lachendes und ein tränendes Auge. Wir hoffen, dass wir gegen den SC Staaken die drei Punkte wieder holen.“
Führung nicht ins Ziel gebracht
Wer die Chancen selbst nicht nutzt, muss sich nicht wundern. Das hatte schon ein weiterer Trainer nach seinem Spiel gesagt. Für Tasmania Berlin war es ähnlich. Eine frühe Führung von Bob Okezie-Andicene (5.) und ein klares Übergewicht nutzte man nicht, kassierte stattdessen zehn Minuten vor dem Ende den Ausgleich zum 1:1 (1:0)-Endstand gegen RSV Eintracht durch Dominik Kuska (80.).
Onur Yesilli (Tasmania): „Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und das hat ganz gut geklappt, was wir uns vorgenommen haben, dass wir dem Gegner von Anfang an unser Spiel aufdrücken wollen. Den Gegner weg zu verteidigen ist uns ebenfalls gut gelungen und er hat auch nicht viel für das Spiel getan. Es ging hauptsächlich um lange Bälle und Kopfballduelle, um die zweiten Bälle zu gewinnen, Kampf und Zweikampfführung. Die zweite Halbzeit gab es ein ähnliches Bild und wir haben es einfach verpasst das 2:0 zu machen, die Chancen dazu hatten wir. Und dann kostet uns wieder einmal eine Unaufmerksamkeit ein ganzes Spiel und so spielen wir am Ende nur 1:1, statt 2:0 zu gewinnen oder zumindest das 1:0 über die Zeit zu bringen. Meiner Meinung hätten wir den Sieg verdient.“
Nächstes Hertha-Schützenfest
Es war schon wieder ein Schlachtfest am Ernst-Reuter-Sportfeld. Dieses Mal war der Rostocker FC das Opfer des F.C. Hertha 03 Zehlendorf. Am Ende hieß es, wie vor zwei Wochen 7:0 (2:0). Die Torschützen waren Lenny Stein (9., 33., 81.), Abdulkadir Beyazit (50.), George Didoss (62.), Marius Ihbe (67.) und Eric Stiller (92.). Zwei Platzverweise gab es ebenfalls. Einmal für Serhat Folat (47., Hertha) und Karim Cadi (80., RFC). Beide sahen Gelb-Rot. Die Berliner eroberten sich dadurch die Tabellenführung zurück.
Michael Stüwe-Zimmer (Zehlendorf): „Das Ergebnis war aus meiner Sicht völlig okay. Rostock hat aber auch eine schwere Saison und war in diesem Spiel einfach nicht konkurrenzfähig, das muss man schon so sagen. Schon in der ersten Halbzeit war ein 2:0 durch zwei Elfmeter auf einem schwer zu bespielenden Platz, der nach dem Winter noch nicht in bester Verfassung ist, schon zu wenig. Das zeigt auch, dass der RFC nach unserer Gelb-Roten Karte gar nicht davon profitieren konnte, sondern eher im Gegenteil und wir haben mit einem Mann weniger das Ergebnis auf 7:0 stellen können. Unserer Mannschaft muss man eine gute Leistung attestieren. Wir sind auch froh, dass wir die Tabelle nach dem Unentschieden von Lichtenberg ein bisschen begradigen konnten, wo uns ja drei Punkte von Hertha 06 verlorengegangen sind. Es ist jetzt wieder ein richtiger Zweikampf auf Augenhöhe. Wir gehen jetzt in eine Pause, weil wir kommende Woche gegen Hertha 06 spielen hätten sollen. Die werden wir zur Erholung nutzen. Danach fängt für uns die heiße Phase an mit dem Pokalspiel gegen Lichtenberg und TeBe, Mahlsdorf, Tasmania sowie Sparta. Da freuen wir uns drauf.“
Silvio Schulz (Rostock): „Das war eine verdiente Niederlage. Durch einen fragwürdigen Elfmeter bekommen wir in der 7. Minute das erste Tor und rennen wieder einmal einem Rückstand hinterher. Der Plan war dadurch hinüber. Es gab viele gute Ansätze, doch durch Unerfahrenheit von jungen Spielern bekommen wir noch weitere Tore. Wenn du mit 13 Leuten losfährst, wird es halt schwierig gegen Zehlendorf zu bestehen.“
Der 20. Spieltag (8.-10.3.2024)
SC Staaken – BSV Eintracht Mahlsdorf 1:3
TSG Neustrelitz – Tennis Borussia Berlin 2:2
SG Dynamo Schwerin – FSV Union Fürstenwalde 3:1
FSV Optik Rathenow – SV Lichtenberg 47 1:1
FC Anker Wismar – SV Sparta Lichtenberg 2:2
SV Tasmania Berlin – RSV Eintracht 1949 1:1
F.C. Hertha 03 Zehlendorf – Rostocker FC 7:0
TuS Makkabi Berlin spielfrei
Die Tabelle
1. | FC Hertha 03 Zehlendorf | 19 | 66 : 19 | 48 |
2. | SV Lichtenberg 47 | 19 | 55 : 12 | 48 |
3. | SV Sparta Lichtenberg | 19 | 47 : 30 | 35 |
4. | Tennis Borussia Berlin | 18 | 36 : 22 | 32 |
5. | SV Tasmania Berlin | 19 | 32 : 28 | 30 |
6. | TuS Makkabi Berlin | 18 | 35 : 25 | 29 |
7. | BSV Eintracht Mahlsdorf | 18 | 33 : 30 | 29 |
8. | TSG Neustrelitz | 18 | 35 : 26 | 28 |
9. | FC Anker Wismar | 19 | 25 : 38 | 23 |
10. | SC Staaken | 18 | 26 : 40 | 22 |
11. | FSV Optik Rathenow | 18 | 27 : 39 | 18 |
12. | RSV Eintracht 1949 | 19 | 30 : 49 | 17 |
13. | SG Dynamo Schwerin | 18 | 26 : 40 | 16 |
14. | Rostocker FC | 19 | 24 : 59 | 13 |
15. | FSV Union Fürstenwalde | 19 | 17 : 57 | 8 |
16. | CFC Hertha 06 zg. | 0 | 0 : 0 | 0 |