Der 25. Spieltag der Oberliga Hamburg ist Geschichte und brachte einige Tore mit sich. Vor allem nach dem Seitenwechsel schlug die Kugel dieses Wochenende häufig im Tor ein. Fast überall wurde gespielt, doch in Halstenbek rollte kein Ball. Die Partie des SV Halstenbek-Rellingen gegen den FC Union Tornesch wurde abgesagt. So mussten der Tabellenletzte von zu Hause aus sehen, wie die Konkurrenz überraschende Siege einfuhr. Zudem machten die Spitzenteams ihre Hausaufgaben.
Spannung am Kiesbarg
Der Freitagabend in der Oberliga Hamburg bot eine Menge Tore. Am Kiesbarg empfing der FC Süderelbe den WTSV Concordia, im Duell der im neuen Jahr gut gestarteten Mannschaften. Beide Teams verloren erst ein Spiel und wollten den Lauf fortsetzen. Die Gastgeber machten aus vielen Torchancen an diesem Abend definitiv zu wenig. Nach 17 Minuten beförderte „Cordis“ Farukhan Bulut (17.) den Ball nach einem Solo von Jorge Camacho zur 1:0-Führung der Neugrabener ins eigene Tor. Aus dem Nichts antwortete Arbes Tahirsylaj (21.) zum 1:1-Pausenstand. Im zweiten Durchgang war es ein ähnliches Bild. Die Neugrabener kamen zu einigen Torchancen, doch machten zu wenig draus. Nach dem erneuten Führungstreffer von Marius Wilms (60.), waren sie dem dritten Tor deutlich näher, doch einen groben Patzer des FCS-Keeper Armand Demalija, nutzte erneut Tahirsylaj (70.) zum 2:2-Ausgleich.
Bereits die vergangenen beiden Spiele der Gastgeber endeten Unentschieden, sodass die Mannschaft von Stefan Arlt volles Risiko ging. Es boten sich Konterchancen für die Gäste, welche Caner Bektas (79.) zum 3:2-Auswärtssieg vollendete. Süderelbe wartet somit weiterhin seit September auf einen Heimsieg, während Concordia den Positivlauf fortsetzt.
Freier Eintritt und späte Tore
Parallel empfing der SC Victoria Hamburg in einem gut gefüllten Stadion Hoheluft den FC Alsterbrüder zum Derby. Der Eintritt für die 854 Zuschauer war frei. Lange Zeit mussten sie auf die Tore warten.
Die Gäste standen wieder einmal sehr kompakt und wollten die Null halten. „Vicky“ dagegen machte das Spiel und verpasste in der Anfangsphase mehrfach den Führungstreffer. Dies zog sich durch die erste Hälfte, sodass die Hausherren fahrlässig ihre Chancen verballerten. Nach 68 Minuten meldeten sich dann die Gäste gefährlich vor dem Tor an, doch Konrad Janta kann den Ball nicht richtig annehmen.
Eine Minute später war es dann endlich so weit. Der eingewechselte Emin Brobbey erobert den Ball, steckt durch zu Brayann Kouakou (69.), welcher Victoria in Führung brachte. Das Abwehr-Bollwerk war geknackt und der zweite Treffer sollte folgen. Tayfun Can (81.) schoss einen Freistoß durch die Mauer ins Tor zum 2:0. Es sollte ganz schwer werden für den FCA und nur zwei Minuten später schnürte Kouakou (83.) den Doppelpack. Das Spiel war entschieden, doch wie schon vergangene Woche waren die Hausherren noch hungrig auf weitere Tore. Brobbey (86.) erzielte den vierten Treffer des SC Victoria, bevor Benjamin Lerida (92.) nochmal verkürzte. So verlor der FC Alsterbrüder bei „Vicly“ mit 1:4 (0:0) und bleibt im neuen Jahr noch immer sieglos.
Wilde Phasen am Silberberg
Sieglos ist auch noch der TSV Buchholz 08 in 2024. Es gab eine Pleite und zuletzt ein Remis, nun sollte beim Düneberger SV der Sieg her. Im Hinspiel gab es noch einen 8:1-Erfolg für die 08er, doch fast sechs Monate später hatten sie deutlich mehr Probleme. Sie verpennten die ersten 20 Minuten und hatten großes Glück, dass der DSV drei Hochkaräter liegen ließ. Man selbst wurde nur selten gefährlich, doch ein Kopfball aus freier Position von Niklas Schulz an die Latte, hätte fast die Führung gebracht.
Nach der Pause ging Düneberg dank der Tore von Nicholas Simpson (61.) und Jan Landau (68.) mit 2:0 in Führung. Es ging in Ordnung und auch der dritte Treffer hätte fallen können. Hoffnung für die Niedersachsen gab es, als DSV-Verteidiger Andy Apau (77.) für eine Tätlichkeit die Rote Karte sah. Es folgten wilde Szenen mit zwei Zuschauern auf dem Platz, einem aberkannten Tor und am Ende einen zu späten Anschlusstreffer von Simon Keisef (92.). So gab es für die Gastgeber einen ganz wichtigen 2:1-Heimsieg gegen den TSV Buchholz 08 und ganz wichtige drei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
Herbstmeister tut sich lange schwer, doch dann zerfällt der Gegner doch noch
Um diesen kämpft auch der FC Türkiye Wilhelmsburg. Man trennte sich von Aufstiegstrainer Daniel Sager und es folgte mit Erhan Albayrak ein alter Bekannter. Im ersten Spiel unter seiner Regie gegen den ETSV Hamburg (0:1) zeigte man eine gute Leistung und erspielte sich einige Torchancen, doch es gab keine Punkte. Im zweiten Spiel sollte es besser werden, doch der Gegner hieß Altona 93. Der Herbstmeister ist noch immer sportlich ungeschlagen und zeigte im neuen Jahr vor allem in der Offensive ihre Qualitäten.
So auch an diesem Sonnabend. Gerade einmal vier Minuten waren gespielt, da staubte Gideon Baur (4.) zur Führung ab. Die Wilhelmsburger hatten große Probleme in der Anfangsphase und schwimmten gewaltig. Diese Phase überstand der Tabellenvorletzte mit einem blauen Auge und glich sogar eine Viertelstunde später aus. Nach einem langen Ball liefen sich Salibou und Keeper Lohmann übern Haufen, sodass Elyesa Pekin (18.) ausglich. Der Herbstmeister wirkte hinten erstaunlich anfällig. Dies spiegelte sich schon in den ersten beiden Spielen wider, in denen sie jeweils ein Gegentor bekamen.
Diese Statistik setzte sich also fort. Vorne ließ 93 einiges liegen, sodass es mit einem 1:1 in die Pause ging.
Nach der Pause zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt, es gab Elfmeter. Veli Sulejmani (52.) traf zur erneuten Führung. Doch die Gäste setzten weiterhin offensive Nadelstiche und kamen zu guten Torchancen. Bujar Sejdija (62.) erhöhte anschließend für die Hausherren. Türkiye brach nun auseinander und kassierte durch einen Doppelpack von Rasmus Tobinski (68./71.) binnen nicht einmal 180 Sekunden das 1:5. So gewann der Herbstmeister an der mit 1.018 Zuschauern gut besuchten Adolf-Jäger-Kampfbahn mit 5:1.
Wilde Phase um die Pause herum
Am Sonntagvormittag empfing der HEBC am Reinmüller-Platz den TSV Sasel. Für den Meister gab es in den ersten drei Spielen, drei Niederlagen. Vor allem die 1:5-Pleite gegen den SC Victoria brachte Trainer Marco Stier auf die Palme. In Eimsbüttel sollte der erste Sieg im neuen Jahr her. Die ersten 20 Minuten waren von wenig Tempo geprägt und einer schweren Verletzung von Sasels Andranik Ghubasaryan überschattet. Erneut verletzte sich ein Saseler schwer und droht auszufallen. Eine Minute nach seiner Auswechslung jubelten die Gastgeber durch Magnus Hartwig (24.). 13 Minuten später bestrafte Sasel einen Fehler des HEBC zum 1:1 durch Lukas Kourkis (37.). Es folgte eine wilde Phase und drei Minuten später brachte Simon Siegfried (40.) die Gäste in Führung. Erneute zwei Minuten später war es ein Eigentor von Fatih Umurhan (42.) nach einer Ecke von Fabian Lemke zum 2:2-Pausenstand. Die zweite Hälfte startete, wie die erste endete und HEBC ging durch Magnus Hartwig (49.) in Führung. Beide Hintermannschaften waren sehr anfällig, doch es blieb beim 3:2. So verlor Sasel auch das vierte Spiel im neuen Jahr.
Spiel gedreht im zweiten Durchgang
Der SV Rugenbergen konnte im neuen Jahr bereits sechs Punkte sammeln und somit ein Lebenszeichen im Abstiegskampf senden. Doch vergangene Woche gab es eine 0:6-Pleite gegen die TuS Dassendorf.
In Bönningstedt sollte gegen den USC Paloma der Heimsieg her. Die Uhlenhorster reisten mit einer Serie vom fünf ungeschlagen Spielen nach Bönningstedt und gingen in Führung. Michel Blunck (17.) traf zur 1:0-Pausenführung. Neun Minuten nach der Pause glich Jan Schrage (54.) aus. Rugenbergen war im zweiten Durchgang voll da und drehte die Partie. Taylan Güvenir (71.) erzielte das 2:1. Zehn Minuten vor dem Ende machte Marcel Schöttke (80.) den Heimsieg perfekt. Zwar gab es noch eine Rote Karte für den SVR, doch Paloma kam nicht mehr ran. So gewann der SV Rugenbergen mit 3:1.
Parduhn trifft doppelt
Der ETSV Hamburg ist im neuen Jahr noch ungeschlagen. Nach einem Remis zum Jahresauftakt, gab es zuletzt drei knappe Siege, doch keines der Tore fiel aus dem Spiel heraus. Alle fünf erzielten Tore fielen nach Eckbällen. Nun empfingen sie den TuRa Harksheide, welcher zuletzt gegen den Niendorfer TSV (0:5) unterging. Nach 20 Minuten gingen die Eisenbahner in Führung. Fabio Parduhn (20.) traf erstmals seit November wieder in einem Oberliga-Spiel und brachte die Hausherren in Führung. Eine knappe Viertelstunde später schnürte Parduhn (36.) den Doppelpack und erzielte sein siebtes Saisontor. Im zweiten Durchgang war spätestens mit dem Tor von Vedat Düzgüner (58.) die Messe gelesen. So gewann der ETSV mit 3:0 und kletterte in der Tabelle auf den dritten Platz.
Einseitiges Topspiel am Sachsenweg
Das Topspiel des 25. Spieltags stieg am Sachsenweg. Der Niendorfer TSV war vor dem Spiel das Team der Stunde und empfing den Tabellenführer TuS Dassendorf. Im Hinspiel am Wendelweg gab es ein 1:1-Remis. Nun war es ein anderes Bild. Dassendorf setzte den Gegner komplett unter Druck und erspielte sich einige gute Torchancen. Nach einer halben Stunde hätten die Gäste durchaus schon deutlich führen können. Sie ließen zahlreiche Chancen liegen. In der 33. Minute war es dann so weit. Okan Kurt beförderte den Ball in die Mitte und Martin Harnik (33.) traf per Volley zur Führung. Niendorf stand hinten sehr löchrig und kassierte mit Pausenpfiff das zweite Gegentor. Maggio flankte an den zweiten Pfosten, wo Harnik (43.) einköpfte. So ging es mit einem 0:2-Rückstand in die Pause. Ali Farhadi fand scheinbar die richtigen Worte in der Pause, sodass sie schwungvoll aus der Kabine kamen. Mehrmals wurden die Schüsse der Gastgeber geblockt und Falk Gross (69.) traf aus der Distanz den Außenpfosten. Der NTSV war noch nicht abgeschrieben, doch wurde nur selten gefährlich. Aus dem Nichts verkürzte Lennart Merkle (80.). Ein sehr einseitiges Spiel wurde plötzlich nochmal spannend. Doch drei Minuten später trat Sven Möller einen Eckball und in der Mitte nahm Len Strömer (83.) den Ball völlig freistehend direkt zum 3:1-Endstand. So endete die Erfolgsserie des Niendorfer TSV, während die TuS im neuen Jahr weiterhin ungeschlagen bleibt.
Überblick
FC Süderelbe – WTSV Concordia 2:3 (1:1)
Tore: 1:0 Farukhan Bulut (ET,17.), 1:1 Arbes Tahirsylaj (21.), 2:1 Marius Wilms (60.), 2:2 Arbes Tahirsylaj (70.), 2:3 Caner Bektas (79.)
SC Victoria – FC Alsterbrüder 4:1 (0:0)
Tore: 1:0 Brayann Kouakou (70.), 2:0 Tayfun Can (81.), 3:0 Brayann Kouakou (83.), 4:0 Emil Brobbey (87.), 4:1 Benjamin Lerida (92.)
Düneberger SV – Buchholz 08 2:1 (0:0)
Tore: 1:0 Nicholas Simpson (61.), 2:0 Jan Lindau (68.), 2:1 Simon Keisef (92.)
Altona 93 – FC Türkiye Wilhelmsburg 5:1 (1:1)
1:0 Gideon Baur (4.), 1:1 Elyesa Pekin (18.), 2:1 Veli Sulejmani (52.), 3:1 Bujar Sejdija (62.), 4:1 Rasmus Tobinski (68.), 5:1 Rasmus Tobinski (71.)
HEBC – TSV Sasel 3:2 (2:2)
Tore: 1:0 Hendrik Diekmann (25.), 1:1 Lukas-Gabriel Kourkis (37.), 1:2 Simon Siegfried (40.), 2:2 Fatih Umurhan (ET, 42.), 3:2 Magnus Hartwig (49.)
SV Halstenbek-Rellingen – Union Tornesch (Abgesagt)
SV Rugenbergen – USC Paloma 3:1 (0:1)
Tore: 0:1 Michel Blunck (17.), 1:1 Jan Schrage (54.), 2:1 Taylan Güvenir (71.), 3:1 Marcel Schöttke (80.)
Niendorfer TSV – TuS Dassendorf 1:3 (0:2)
Tore: 0:1 Martin Harnik (33.), 0:2 Martin Harnik (42.), 1:2 Lennart Merkle (81.), 1:3 Len Strömer (83.)
ETSV Hamburg – TuRa Harksheide 3:0 (2:0)
Tore: 1:0 Fabio Parduhn (20.), 2:0 Fabio Parduhn (36.), 3:0 Vedat Düzgüner (58.)
Plz. | Team | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt |
1. | TuS Dassendorf | 24 | 17 | 5 | 2 | 73:24 | 49 | 56 |
2. | Altona 93 | 22 | 16 | 6 | 0 | 60:17 | 43 | 54 |
3. | ETSV | 24 | 13 | 5 | 6 | 49:29 | 20 | 44 |
4. | Niendorfer TSV | 22 | 13 | 4 | 5 | 58:32 | 26 | 43 |
5. | HEBC | 24 | 12 | 7 | 5 | 59:41 | 18 | 43 |
6. | TuRa Harksheide | 24 | 11 | 7 | 6 | 45:37 | 8 | 40 |
7. | SC Victoria | 24 | 11 | 4 | 9 | 57:51 | 6 | 37 |
8. | USC Paloma | 23 | 11 | 4 | 8 | 41:38 | 3 | 37 |
9. | TSV Sasel | 23 | 10 | 4 | 9 | 46:40 | 6 | 34 |
10. | TSV Buchholz 08 | 22 | 9 | 5 | 8 | 46:39 | 7 | 32 |
11. | WTSV Concordia | 24 | 8 | 4 | 12 | 54:66 | -12 | 28 |
12. | FC Süderelbe | 22 | 7 | 6 | 9 | 59:45 | 14 | 27 |
13. | FC Alsterbrüder | 23 | 8 | 3 | 12 | 47:57 | -10 | 27 |
14. | SV Halstenbek-Rellingen | 22 | 6 | 7 | 9 | 38:48 | -10 | 25 |
15. | SV Rugenbergen | 24 | 6 | 0 | 18 | 30:62 | -32 | 18 |
16. | Düneberger SV | 23 | 5 | 1 | 17 | 30:81 | -51 | 16 |
17. | FC Türkiye | 22 | 3 | 2 | 17 | 20:56 | -36 | 11 |
18. | Union Tornesch | 23 | 2 | 4 | 17 | 27:79 | -52 | 10 |