„Jeder weiß inzwischen, wo wir hinwollen“ – Ausverkauf bei Teutonia

Sebastian Hertner stand am Sonnabend noch im Lotto-Pokalfinale für Teutonia 05 auf dem Platz, nun schließt er sich dem ETSV Hamburg an. Foto: Niklas Runne

Am vergangenen Sonnabend waren sie noch mittendrin in der großen Jubeltraube nach dem Lotto-Pokalsieg, doch nun ist das Kapitel FC Teutonia 05 für Sebastian Hertner, Ridel Monteiro und Tjorben Uphoff beendet. Alle drei kehren den Ottensern den Rücken und wechseln zum ETSV Hamburg. Auch Fabian Graudenz verlässt 05 und wechselt zur TuS Dassendorf.

Zahlreiche Neue beim ETSV

Die Farben bleiben gleich, doch das Logo auf dem Trikot der drei Ex-Teutonen ändert sich. In der kommenden Saison wird das Trio für den ETSV Hamburg auflaufen. Somit setzt sich die Transferoffensive am mittleren Landweg weiter fort. Die getätigten Transfers untermauern nochmals, das Ziel der Eisenbahner: Der Aufstieg in die Regionalliga. Bereits elf neue Spieler wurden vorgestellt. Mit Julius Nehl, Nic Kretschmar und Benjamin Mashollaj (alle 19 Jahre alt) verpflichtete man drei junge, talentierte Spieler aus Bundesliga-NLZ’s. Doch Benjamin Petrick, Tjorben Uphoff und Sebastian Hertner bringen eine Menge Erfahrung mit Sich. Auf der Abgangsseite hat sich bisher auch schon einiges getan. Maximilian Dittrich (zurück zu Dassendorf), Christian Stark (Teutonia 05), Hamajak Bojadgian (Dassendorf), Vincent Janelt (SVT Bad Oldesloe) und Kusi Kwame (SV Blankenese) haben sich neu orientiert und werden nicht mehr für die Eisenbahner auflaufen. Es ist mal wieder ein Umbruch beim Oberligaaufsteiger von 2023. Doch wenn die Mannschaft von Berkan Algan an die Rückrunde anknüpfen kann, dann sind sie einer der Top-Favoriten in der kommenden Spielzeit.

Die Erfahrung in Person

Mit Sebastian Hertner kommt ein erfahrener Akteur für die Linksverteidigerposition. Der 33-Jährige ist bereits ordentlich herumgekommen und hat die ein oder andere Saison auf dem Buckel. Seine Laufbahn begann in der Jugend des VfB Stuttgarts. Anschließend zog es ihn über Schalke II und den TSV 1860 München zum FC Erzgebirge Aue. Nach drei Jahren ging es weiter nach Darmstadt, bevor es ihn zum VfB Lübeck zog. Dort stieg er allerdings ab, sodass es zurück in den Süden zum gescheiterten Projekt Türkgücü München ging. Doch dort hielt es ihn nicht einmal eine Saison, sodass es zum BFC Dynamo ging. Mit denen verpasste er hauchdünn den Aufstieg in die 3. Liga und auch dieses Kapitel fand ein schnelles Ende. Zuletzt trug er dann das Trikot des FC Teutonia 05, wo es ihn zwei Jahre hielt. Hertner lief in so ziemlich allen Ligen auf. 122 mal 3. Liga, 95 mal 2. Bundesliga und in vier der fünf Regionalligen kam er auf ins gesamt 106 Partien in der Viertklassigkeit. Seine Erfahrung ist unumstritten, mit der er dem Oberligisten weiterhelfen wird. Die Oberliga Hamburg allerdings ist für den ehemaligen U19-Nationalspieler Neuland. Der sportliche Leiter der Eisenbahner Jassi Huremovic sagte zum Hertner-Transfer: „Solche Transfers zeigen, dass sich die Arbeit der letzten Jahre ausgezahlt hat, jeder weiß inzwischen, wo wir hinwollen.“

Innenverteidiger mit Regionalligaerfahrung

Ebenfalls in der Defensive beheimatet ist Tjorben Uphoff. Der Innenverteidiger bringt eine Erfahrung von knapp 300 Regionalliga-Spielen mit. Angefangen hat es in der Jugend des SV Werder Bremen, bevor es anschließend zum FC St. Pauli ging. Dort durchlief er die U17, U19, sowie U23 der Kiezkicker, bevor es ihn zum FC Schalke 04 II zog. Seine erste richtige Herrenstation folgte dann beim SV Elversberg, von wo es den 29-Jährigen nach nicht einmal einem Jahr nach Wuppertal führte. Beim WSV hielt es den gebürtigen Hannoveraner fünf Jahre, bevor er sich für ein halbes Jahr Alemannia Aachen anschloss. Im Winter 2022 wechselte Uphoff zurück nach Hamburg und trug nun 2,5 Jahre das Trikot des FC Teutonia 05. Wie die Stationen bereits vermuten lassen, verfügt er über eine Menge Regionalliga-Erfahrung. 178-mal stand er in der West und 109-mal in der Nord-Staffel auf dem Platz. Auch diese Statistiken untermauern nochmals, was das Ziel des ETSV ist.

Tjorben Uphoff verlässt ebenfalls den FC Teutonia 05 und wechselt an den mittleren Landweg. Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Monteiro komplettiert das Trio

Komplettiert wird das Neuzugang-Trio von Ridel Monteiro. Wie Hertner und Uphoff kommt auch der zentrale Mittelfeldspieler vom FC Teutonia 05. Mit 27 Jahren ist er der jüngste der drei Akteure. Seine ersten Schritte im Herrenbereich absolvierte Monteiro für den SV Eichede. 47-mal stand er für den SVE auf dem Platz, bevor es anschließend zum LSK Hansa und Altona 93 ging. 2020/21 schloss er sich dem FC Oberneuland an, wo er kaum zum Zug kam. Also zog der gebürtige Hamburger einen Schlussstrich und wechselte zum FSV Union Fürstenwalde. Dort kam er zu ins gesamt 16 Regionalligapartien, bevor es zurück in die Hansestadt ging. Dort stand er für Teutonia 69-mal auf dem Platz. Monteiro bringt ebenfalls eine Menge Regionalligaerfahrung mit. 139 Spiele absolvierte er in der Regionalliga Nord.

Wiedersehen am Wendelweg

Auch die TuS Dassendorf sicherte sich einen Akteur vom FC Teutonia 05. Fabian Graudenz schließt sich dem Vizemeister an und verlässt den Lotto-Pokalsieger nach zwei Jahren. Zuvor kam er vom 1. FC Phönix Lübeck. Mit seinen 32 Jahren bringt Graudenz einiges an Erfahrung mit. So stand er 145-mal in der Regionalliga Nord auf dem Platz und auch in der 3. Liga kam er auf 32 Einsätze. In der Saison 2019/20 trug er 21-mal das Trikot des SC Weiche Flensburg. Sein Trainer damals, holt ihn nun an den Wendelweg. Thomas Seeliger sagte über seinen neuen Offensivmann: „Fabian und ich kennen uns noch aus Flensburger Zeiten. Er ist ein super Fußballer und auch neben dem Platz ein feiner Junge. Fabian hat eine hervorragende Ausbildung beim FC St. Pauli genossen und konnte auch anschließend bei großen Vereinen wie Alemannia Aachen und Energie Cottbus seine herausragende offensive Qualität mit seinem Torinstinkt unter Beweis stellen. Insgesamt bekommen wir einen sehr erfahrenden Spieler mit gutem Ehrgeiz in den Kader dazu, der uns sicherlich weiterhelfen wird. Da bin ich mir sicher!“ Der offensive Mittelfeldspieler sagte zu seiner neuen Aufgabe: „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung in Dassendorf und möchte die Meisterschaft wieder nach Dassendorf holen.“

Im Pokalfinale verpasste er nur knapp das Tor gegen den USC Paloma, nun wird er in der kommenden Saison eine zweite Chance bekommen, doch im Trikot der TuS Dassendorf. Foto: Niklas Runne

240 Oberliga-Spiele auf dem Buckel

Auch beim SV Halstenbek-Rellingen gibt es ein neues Gesicht. Fabian Knottnerus kommt, genauso wie auch der bereits vorgestellte Tim Moritz vom SV Curslack-Neuengamme. Der 31-Jährige lief unter anderem schon für den VfL Pinneberg, sowie FC Union Tornesch auf und absolvierte 240 Partien in der Oberliga Hamburg. Somit darf man sich in Halstenbek über eine Menge Erfahrung freuen. In dieser Landesliga-Spielzeit stand er 26-mal auf dem Platz und war somit ein ganz wichtiger Teil im Teams des Oberligaabsteigers von 2023.