Kann Hertha 03 den Grundstein für den Aufstieg legen?

George Didoss (Hertha Zehlendorf) per Elfmeter gegen Torwart Joel Samake (Makkabi). Foto: Kerstin Kellner

Vor allem schaut man in der NOFV-Oberliga Nord an diesem Wochenende ganz nach oben. Sparta Lichtenberg empfängt als Tabellendritter den Spitzenreiter F.C. Hertha 03 Zehlendorf. Die einen wollen, die anderen müssen. Lichtenberg 47 hat das vermeintlich leichtere Programm, muss zu TeBe, die aktuell mehr mit sich selbst zu tun haben. Ansonsten gibt es viele Platzierungsspiele, die sich nur in der eigenen Statistik widerspiegeln werden. Abschenken wird niemand und auch unten ist man in Schwerin noch nicht ganz gesichert.

Lichtenberg 47 muss Druck aufrechthalten

Sieben auf einen Streich hat Tennis Borussia Berlin nicht mehr gewonnen. Die beiden Trainerwechsel in dieser Saison haben TeBe durcheinandergewürfelt. Dazu die aktuelle Heimatlosigkeit. Es läuft rückwärts und bergab für den ehemaligen Regionalligisten. Gegen den Zweitplatzierten Lichtenberg 47 will man aber den Mini-Aufwärtstrend fortführen. Zuletzt gab es zwei Unentschieden. Nach der Hinspielniederlage sowie das Aus im Pokal gegen die Gäste, haben die Borussen nun die dritte Chance etwas zu holen. Für L47 heißt es dagegen Augen zu und durch. Man steht drei Punkte hinter Spitzenreiter Hertha 03 und kann den Druck aufrechthalten. Ein Sieg ist Pflicht.

Benjamin Borth (TeBe): „Es bleibt unverändert. Wir wollen uns weiter steigern und zu alter Stärke zurückfinden.“

RFC hat noch Mini-Chance

Während die Stahnsdorfer von RSV Eintracht 1949 mit ihrem Saisonziel durch sind, geht es für den Rostocker FC noch um die Mini-Chance auf den Klassenerhalt. Vielleicht gibt den Mecklenburgern den Sieg bei Schlusslicht Union Fürstenwalde wieder Auftrieb. Sieben Punkte bei drei noch auszutragenden Spielen heißt die Aufgabe und hoffen, dass Dynamo Schwerin nicht noch einmal gewinnt. Im Heimspiel an der Ostsee kann man damit weitermachen.

Silvio Schulz (Rostock): „Wir wollen den Schwung aus dem letzten Spiel mitnehmen. Mit RSV Eintracht Stahnsdorf kommt eine Truppe die sehr von Emotionen und Kampf lebt, da müssen wir gegen halten und auf unsere Chancen warten und die konsequent nutzen.“

Pokal oder Platz fünf?

Gegen den erneuten Pokalfinalisten TuS Makkabi muss Tasmania ran, auswärts. Es geht in dieser Begegnung auch noch um Platz fünf. Beide trennt nur ein Punkt. Ob die Gastgeber sich nur noch auf das Endspiel um den Berlin-Pokal konzentriert und die Liga vernachlässigt, ist nicht anzunehmen. Für Tas geht es nach zwei Niederlagen darum, wieder zurück zu neuen Erfolgen findet. Das Hinspiel wäre noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, das gewann man 1:0.

Onur Yesilli (Tasmania): „Die letzten zwei Spiele waren eine herbe Enttäuschung für uns, Wir hätten beide Spiele nicht verlieren müssen, wenn man sich den Spielverlauf anschaut. Wie schon gesagt schenken wir die Saison auch nicht ab, sondern wollen bis Saisonende so viele Spiele wie möglich gewinnen und darum wird es auch gegen Makkabi gehen. Wir wollen den Abwärtstrend stoppen, den nächsten Sieg einfahren und uns für den Aufwand, den wir in den Spielen betreiben auch belohnen.“

Landesduell mit Touch zum Klassenerhalt

Die Konstellation im Landesduell von Mecklenburg-Vorpommern ist ähnlich. Die TSG Neustrelitz steht im Pokalendspiel, Dynamo kämpft um den Klassenerhalt. Ganz sicher sind die Schweriner noch nicht, aber es müsste schon mit dem Teufel zugehen, dass das noch schiefgeht.

Thomas Franke (Neustrelitz): „Wir wollen am Sonntag die drei Punkte und werden dafür eine schlagkräftige Mannschaft ins Rennen schicken.“

Jano Klempkow (Schwerin): „Der RFC ist aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und wir sollten da aufmerksam sein. Da müssen wir alles dafür tun, um auch in Neustrelitz ein gutes Spiel zu machen, als Mannschaft vielleicht einen Schritt nach vorne zu machen. Es ist wie bei wahrscheinlich allen Teams, dass der eine oder andere wegen Verletzungsproblemen ausfallen wird oder gehandicapt ist. Gelbsperren tun ihr Übriges. Die Jungs, die auf dem Platz stehen werden, wollen Neustrelitz ein bisschen ärgern.“

Spitzenspiel der Ambitionierten

Das Top-Spiel am 27. Spieltag steigt auf alle Fälle zwischen Sparta Lichtenberg und F.C. Hertha 03 Zehlendorf. Die Hausherren sind als Aufsteiger schon mit einer tollen Saison beschenkt und die Gäste wollen in die Regionalliga, sind aber dezimiert. Mit einem Sieg kann Sparta Platz drei festmachen. Bei einem Sieg der Zehlendorfer wäre der Grundstein für den Aufstieg gelegt.

Alexander Fischer (Sparta): „Das Top-Spiel steht an. Es trifft die beste Heimmannschaft auf die beste Auswärtsmannschaft, auch was die Rückrunde angeht. Für Hertha 03 geht es um alles. Wenn sie gegen uns gewinnen, gehe ich davon aus, dass sie sich dann im Endspurt nicht mehr die Butter Brot nehmen und den Aufstieg in die Regionalliga verwirklichen. Wir wollen ihnen dabei ein Bein stellen und gewinnen, unsere fast weiße Weste zuhause behalten. Mein kleines Ziel ist, dass wir die beste Rückrundenmannschaft werden. Das wird kein einfaches Spiel. Es wird körperbetont und aggressiv. Gewinnen wird das Team, was ihr Spiel und ihre Emotionen besser im Griff hat. Der Vorteil liegt leicht bei uns, weil wir heimstark sind, aber wir werden Hertha auf keinen Fall unterschätzen.“

Michael Stüwe-Zimmer (Zehlendorf): „Das ist der Stärkste Gegner, den es aktuell in der Oberliga gibt. Die sind richtig gut drauf. Wir hatten bis jetzt gute Trainingseinheiten und keine weiteren Verletzungen. Trotz der beiden Roten Karten, die uns noch fehlen und Carl Hopprich als Schwerverletzter, wird der Rest-Kader versuchen eine ordentliche Leistung abzuliefern. Wir wollen möglichst viel mitnehmen und hoffen, dass wir danach einen Schritt weiter Richtung Saisonende sind.“

Letzte Ausfahrt Hauptstadt

Nach oben dürfte für den BSV Eintracht Mahlsdorf nicht mehr viel gehen. Zehn Punkte bei noch vier zu absolvierenden Spielen ist eher theoretischer Natur für den ganz großen Wurf. Auf die hinteren Teams hat man einen Vorsprung von fünf Zählern. Mit einem Sieg gegen FC Anker Wismar wäre man einen Schritt weiter für die beste Saisonplatzierung der Vereinsgeschichte. Aber der Gegner aus Nordwestmecklenburg hat selbst noch die Option auf Rang fünf. Man will sich vor allem mit einem guten Gefühl aus der Hauptstadt verabschieden, denn dort muss man nur noch an diesem Sonntag hinreisen.

Matthias Fink (Wismar): „Mit Mahlsdorf kommt der stärkste Gegner (laut Tabelle) aus den verbliebenen Spielen. Somit ist klar, dass nur mit einer super Leistung was möglich ist.
Wir wollen natürlich die letzte Berlinfahrt der Saison positiv gestalten und ebenso ein letztes Mal am ungeliebten Sonntag mit einem guten Ergebnis nach Hause fahren. Wir werden wie immer alles reinhauen und hoffentlich vor allem aufgrund der spielerischen Erfolgserlebnisse mit erhobenem Haupt nach Hause fahren. Unabhängig vom Ergebnis.“

Um die Goldene Ananas

Das Spiel um Platz zehn steigt zwischen SC Staaken und FSV Optik Rathenow. Beide haben ihren Klassenerhalt sicher und können ganz befreit in die Begegnung gehen. Nimmt man es ganz ehrlich geht es hier um die Goldene Ananas.

Der 27. Spieltag (11./12.5.2024)

Tennis Borussia – SV Lichtenberg 47 (Sa., 13 Uhr)
Rostocker FC – RSV Eintracht 1949 (14 Uhr)
TuS Makkabi – SV Tasmania (So., 12 Uhr)
TSG Neustrelitz – Dynamo Schwerin (13.30 Uhr)
Sparta Lichtenberg – Hertha Zehelendorf (14 Uhr)
Eintracht Mahlsdorf – Anker Wismar (14 Uhr)
SC Staaken – Optik Rathenow
Spielfrei: Union Fürstenwalde

Die Tabelle

1.FC Hertha 03 Zehlendorf2484 : 2361
2.SV Lichtenberg 472472 : 1558
3.SV Sparta Lichtenberg2568 : 3850
4.BSV Eintracht Mahlsdorf2447 : 4040
5.SV Tasmania Berlin2442 : 3635
6.Tennis Borussia Berlin2441 : 3835
7.TuS Makkabi Berlin2439 : 3534
8.TSG Neustrelitz2443 : 4134
9.FC Anker Wismar2441 : 4432
10.FSV Optik Rathenow2441 : 4530
11.SC Staaken2438 : 6129
12.RSV Eintracht 19492540 : 5927
13.SG Dynamo Schwerin2435 : 5024
14.Rostocker FC2533 : 8017
15.FSV Union Fürstenwalde2520 : 798
16.CFC Hertha 06 zg.00 : 00