Kleine Brötchen: BU mit Ziel Klassenerhalt

Nach einem unruhigen Frühjahr blickt BU-Coach Jan Haimerl nach vorne. Doch er weiß um die Schwere der Aufgabe an der Dieselstraße. (Foto: Olaf Both)
Nach einem unruhigen Frühjahr blickt BU-Coach Jan Haimerl nach vorne. Doch er weiß um die Schwere der Aufgabe an der Dieselstraße. (Foto: Olaf Both)

Die Saison 2021/22 steht in den Startlöchern. Die Teams testen seit Wochen fleißig und scharren mit den Hufen. Bevor es am 13. August mit der Oberliga losgeht, wollen wir alle Teams beleuchten. Im zehnten Teil der Reise geht es zu einem der Traditionsclubs, dem HSV Barmbek-Uhlenhorst. Dort war es im letzten halben Jahr extrem unruhig und BU muss sich ungewohnte Ziele setzen.

Saison 2020/21

Dabei hatte die Mannschaft, für manchen Beobachter überraschend, in den sechs Spielen der letzten Saison gut gespielt. Nach der Auftaktniederlage bei Süderelbe (2:3) folgten Siege gegen „Cordi“ (1:0), in Osdorf (3:2), gegen „Vicky“ (4:0) und beim damaligen Tabellenführer Hamm United (2:0). Tabellenführer nach fünf Spieltagen war eine gute Hausnummer, am Ende war es aufgrund der Niederlage beim HSV III (1:3) Rang drei. Was dann aber folgte, war nicht unbedingt abzusehen. Der Gürtel bei BU muss deutlich enger geschnallt werden, zwischendrin stand Medienberichten zu Folge sogar der Rückzug aus Hamburgs Eliteklasse bevor. Daraus resultierte eine große Unruhe, die auch vor der Mannschaft nicht halt machte.

Kaderveränderungen

Denn den Kader des HSV Barmbek-Uhlenhorst erkennt man kaum wieder. 16 Spieler haben den Verein verlassen, darunter im Grunde sämtliche Stammspieler wie Johannes Höcker, Noor Al-Tamemy (beide Concordia), Ronny Buchholz (Dassendorf II), Elias Saad (Norderstedt) oder Pascal El-Nemr (Curslack). Selbst Spieler, welche bereits eine Zusage gaben wie Arnold Hoeling (nun Meiendorf), Samuel Hosseini (Sasel) oder Lukas Benner (SV Todesfelde), suchten sprichwörtlich das Weite. Zurückblieb eine arg dezimierte BU-Elf um Kapitän Yannik Lux. Diese wurde vor allem mit jungen und entwicklungsfähigen Spielern aufgefüllt wurde. Für das Tor verpflichtete BU Rene Heide (Eimsbütteler TV) und Malte Leskien (TSV Elsdorf). Dazu wird Jon-Claude Probst aus der zweiten Mannschaft als Nummer drei agieren. In der Abwehr kamen Dominik Mahnke (TuRa Harksheide) und Maurizo Carta (Eintracht Norderstedt U19) dazu. Jonas Jeschke (TuRa Harksheide), Guy-Michel Grah (Eintacht Braunschweig II) und Yannick Albrecht (Victoria Hamburg) verstärken das Mittelfeld. Für die Abteilung Attacke holte man den zuletzt vereinslosen Bibie Njie sowie die Nachwuchskräfte Sören Borchert (FSC Eisbergen) und Aristene Akame (FC St. Pauli U19). Aus der eigenen 2. Herren zog man mit Oliver Desimeier, Tom Janhnke und Matthias Sesselmann drei Spieler hoch, die sowieso im Fokus der Liga standen. Der Altersdurchschnitt des BU-Teams liegt unter 25 Jahren, aber alle besitzen eine wichtige Eigenschaft, wie Trainer Jan Haimerl betont: „Charakter! Die Jungs haben Bock, ziehen voll mit und wollen es allen zeigen!“.

Bibie Njie (Bild Mitte) ist zurück in der Oberliga und stürmt nun für BU.
(Foto: Lobeca/Gettschat)

Der Trainer

Jan Haimerl ist nicht zu beneiden. Erst übernahm er das bisweilen undankbare Erbe von Marco Stier, dann kam Corona. Und dann fiel die Mannschaft durch das Corona-bedingte Minus in der Kasse auseinander. Und die unruhige Zeit ist am 38-Jährigen nicht spurlos vorbeigegangen und dürfte die eine oder andere unruhige Nacht beschert haben. Darüber reden möchte Haimerl nicht mehr, sein Blick ist fokussiert auf die neue Saison und die schwere Aufgabe.

Vorbereitung

Vom Treiben neben dem Platz, der Zweifel im Umfeld und der Tatsache, dass an der Dieselstraße mit Sicherheit nicht alles goldig glänzt, lässt sich die Mannschaft kaum beeindrucken. Sieht man vom 1:4 gegen Liga-Konkurrent Osdorf, gab BU eine passable Visitenkarte ab. Gegen die teilweise doch ambitionierten Landesligisten SVNA (1:0), SC Condor (4:1) und Ahrensburg (5:0) gab es Siege, bei Voran Ohe ein 1:1-Remis. Und im Pokal gab es ein klares 6:0 bei BW Ellas. Die Voraussetzungen könnten also auf dem Platz viel schlechter sein.

Anspruch und Ziele

Das gesunde Selbstbewusstsein des letzten Jahres ist einer realistischen Einschätzung gewichen. „Wir wollen die Klasse halten“, so Haimerl: „Alles andere wäre größenwahnsinnig.“ Und so will man vorrangig Punkte sammeln, um schnellstmöglich die Abstiegssorgen hinter sich zu lassen. Oder geht doch was in Richtung Platz fünf? „Da muss schon viel passieren, damit wir auf diesen Platz eine Chance haben“, winkt der BU-Coach erst einmal ab. Denn mit Curslack, Dassendorf, Sasel und Concordia hat er vier klare Favoriten, dazu gesellen sich Lohbrügge und Paloma, denen Haimerl auch einiges zutraut, sofern „sie gut in die Saison starten“. Doch wenn ein oder zwei dieser Teams schwächeln sollte, dann will BU bereit sein.

Saisonstart

Der Pflichtspielauftakt beim Kreisligisten BW Ellas verlief gut. BU qualifizierte sich nach einem 6:0 sicher für die zweite Runde. Doch jetzt wird es richtig schwer. Erst geht es im Pokal gegen Norderstedt, dann folgt der Heimauftakt gegen den Lokalrivalen Paloma. Am zweiten Spieltag geht es dann zum Meiendorfer SV.

Ergebnisse der Vorbereitung

1:0 SV Nettelnburg/Allermöhe
4:1 SC Condor
1:1 FC Voran Ohe
5:0 TSV Ahrensburg
1:4 TuS Osdorf
6:0 BW Ellas (Pokal)

Die nächsten Spiele

7.8. FC Süderelbe (Dieselstraße)
10.8. Eintracht Norderstedt (Pokal/Dieselstraße)
14.8. USC Paloma (Dieselstraße)
21.8. Meiendorfer SV (B75)