Die beste Lösung für den Posten des Headcoaches, nach dem Wechsel von Fabian Boll (Holstein Kiel), beim SC Victoria lag von Anfang an klar auf der Hand: Marius Ebbers (41). Ihm wird, als künftiger Co-Trainer, der gebürtige Österreicher Martin Spreitz (29) zur Seite stehen.
„Ebbe“ gehörte schon in der Rückrunde zum erfolgreichen Trainerteam mit „Boller“ und ist bereits seit Jahren, als Spieler und als Trainer, im Verein eine absolut positive Größe. Als Ronald Lotz der Mannschaft und dem Staff die Entscheidung mitteilte, hallte vor Freude und Zuspruch ein großer Applaus durch die Katakomben des Stadion Hoheluft. Ebbe selbst sagt, dass er „absolut Bock“ hat, „diese Mannschaft, die eine enorm brutale Qualität besitzt, zu übernehmen.“ Ebbers ist nah am Team, spricht die Sprache der Spieler und verfügt über eine Menge Knowhow, das er sich schon in seinen 77 Bundesliga- sowie 273 Zweiligaeinsätzen aneignete und auf anschließenden Lehrgängen erweiterte. Man kennt ihn aber auch immer mal mit einem humorvollen und lustig gemeinten Spruch, den er natürlich auch jetzt wieder parat hat: „Anderthalb Jahre habe ich im Hintergrund gearbeitet und an den Trainerstühlen gesägt und gesägt. Da muss erst Holstein Kiel kommen, dass es klappt“, was natürlich mit einem großen Schmunzeln gesehen werden sollte.
Auch die Personalfrage des Co-Coaches ist nun geklärt: Martin Spreitz. Der DFB B-Elite-Trainer war letztes Jahr schon für Vicky tätig, als er das A-Jugend-Regionalligateam trainierte. Im Anschluss verschlug es ihn dann, bis jetzt, zur Niendorfer TSV U17-Regio. Bei so viel Nachwuchsarbeit stellt sich natürlich die Frage, wie es Spreitz nun in den Herrenbereich verschlägt: „Ronald Lotz hat mich angerufen und sagte mir, dass er mich in sehr professioneller Natur in Erinnerung hat, was mich natürlich sehr ehrte. Nach zwei echt guten Gesprächen mit ihm und Ebbe, musste ich dann auch nicht mehr wirklich überlegen und habe zugesagt.“ Vor seiner Zeit in Hamburg sammelte Spreitz auch schon drei Jahre lang seine Erfahrungen in einem bayerischen Fußballinternat, wo er als Trainer und Sportkoordinator angestellt war. Mit ihm verfolgen auch wir einen Trend, der klar hin zu jüngeren Trainern geht. „Ich finde, dass das Alter relativ wenig eine Rolle spielt, sondern eher die Erfahrung. Auch wenn meine Lebenserfahrung vielleicht noch nicht so groß ist, wie bei anderen Trainern, verfüge ich aber auf jeden Fall über genug sportliche Erfahrung. Das ist auch das, was zählt und was ich im Endeffekt einbringen muss“, zeigt sich Spreitz mit klaren und professionellen Gedanken, bevor auch er noch einen Satz raushaut, der mit einem großen Lächeln und Augenzwinkern zu sehen ist: „Es gibt auch Österreicher mit Fußballsachverstand.“