„HSVII: egal, wer da Trainer ist. Es fallen immer viele Tore.“ – so begann HSV-Coach Torben Wacker seine Zusammenfassung des Nachholspiels seiner Rothosen. Erneut machte es der HSV III spannender als nötig, dürfte aber über das 3:2 (1:0) gegen den HEBC dennoch froh sein. So wirklich gewusst, wie man die Partie gewonnen hat, wusste man beim HSV aber nicht. Beim HEBC hingegen hadert man mit eigenen Fehlern und fehlendem Spielglück.
HEBC kommt besser rein, HSV trifft
Bei bestem Hamburger Schietwetter kam der HEBC besser in die Partie. Allein die Chancen fehlten, wie Özden Kocadal, Trainer der Veilchen bekannte: „Uns fehlte die richtige Durchschlagskraft.“ Dennoch kontrollierten die Gäste die Partie, auch weil der HSV gar nicht reinkam. „Wir waren im Kopf immer wieder die eine oder andere Sekunde zu langsam“, so Wacker: „Wir gehen dann irgendwie mit der ersten Aktion in Führung – und dies mein ich auch so.“
Kouakou wurde von Jordan geschickt, in der Mitte war Diekmann vor Treichel am Ball, klärte aber nicht. Treichel kam zum Abschluss und irgendwie war der Ball drin (32.). Ob der HSV-Spieler als letztes oder doch HEBC-Keeper Patrick Meins, wie im Spielbericht steht, den Ball ins eigene Tor bugsierte, kann wohl kaum ein Beobachter beantworten. Während Torben Wacker und der HSV sich über die mehr als glückliche Führung freuten, war Kocadal bedient: „Das war wieder so ein dummes Gegentor, echter Slapstick.
Jordan erhöht und läutet vogelwilde Schlussphase ein
Das Tor gab den Rothosen Sicherheit, auch wenn die Ungenauigkeiten im Passspiel blieben. Nach der Pause erhöhte Dominik Jordan dennoch per Foulelfmeter auf 2:0 (53.). Die Antwort des HEBC folgte fast im Gegenzug: per Kopf war Hendrik Diekmann (Kocadal: „Da hat er seinen Fehler wieder gut gemacht.“) zur Stelle (55.). „Diese Fehler sind mir unbegreiflich“, meinte Wacker, der bemängelte, dass der größte HEBC-Spieler völlig blank stand.
Ähnlich denkt Özden Kocadal über das 3:1 17 Minuten später: „Wir haben eine genaue Zuteilung, doch wie im Spiel gegen Curslack stehen wieder mindestens zwei Mann völlig frei.“ Nutznießer war diesmal Artur Krüger, der unbedrängt einnicken durfte. Nun hatte der HSV wieder Oberwasser und machte es dennoch nochmal spannend. Lion Jodeit verkürzte (86.)
„Es war in den letzten 20 Minuten vogelwild“, so Kocadal, dessen Mann allein den letzten zehn Minuten die Partie hätten drehen können. Doch am Ende stehen nur ein Pfostentreffer und zwei starke Rettungsaktionen von Jordan und Lüthje, die ein Remis oder gar einen HEBC-Sieg verhinderten.
Von grauen Haaren und fehlendem Spielglück
Am Ende bleiben die drei Punkte beim HSV und der Coach war am Ende einfach nur fertig: „Wir kommen schwer rein, erarbeiten uns das Glück und führen. Keiner weiß wie, ähnlich wie gegen Rugenbergen vor ein paar Wochen. Dann kontrollieren wir das Spiel und machen uns immer wieder das Leben selber schwer. Da wachsen einem einige graue Haare und ich bin erst 29. Aber es tut gut, dass du mal zwei Spiele in Folge gewonnen hast. Die Mannschaft hat es sich verdient. Aber wir dürfen nicht nachlassen, wir sind noch mittendrin im Abstiegskampf“
Sein Gegenüber war frustriert aufgrund der immer wieder kehrenden Fehler und des fehlenden Spielglücks: „Wenn der Ball an den Pfosten reingeht, nehmen wir einen Punkt. Es ist aber wie es ist. Wir nehmen die Situation an. Wir hatten gehofft aus den drei Nachholspielen etwas mitzunehmen, aber haben null Punkte geholt. Die Niederlage gegen den HSV ist bitter, weil wir nun hinter ihnen stehen. Aber viele negative Dinge wiederholen sich zu häufig. Wir brauchen aber jetzt ein positives Erlebnis.“
HSV am HEBC vorbei
In der Tabelle zieht der HSV III am HEBC vorbei und belegt nun Platz 14. Die Veilchen rutschten damit erstmals seit mehreren Wochen wieder auf einen Abstiegsrang. Für beide Teams geht es am Wochenende weiter. Der HSV III muss zum „Bonusspiel“ (Zitat Wacker) nach Dassendorf, der HEBC empfängt Altona.