Drei Spiele, drei Siege – der Saisonauftakt des Niendorfer TSV ist schon mehr als gelungen und am Dienstagabend legte die Elf von Ali Farhadi nach. Gegen TuRa Harksheide siegte der NTSV mit 6:1 (2:1) und verteidigte Platz zwei erfolgreich. Nach einem klaren Ergebnis sah es aber zumindest in der ersten Halbzeit nicht aus, doch zwei Schlüsselszenen rund um die Pause ließen die Partie zugunsten der Gastgeber kippen.
Ausgeglichene Anfangsphase
Von Spielbeginn an legten beide Teams ein hohes und intensives Tempo an den Tag. Der Aufsteiger aus Harksheide stellte den NTSV dabei vor größere Probleme als gedacht, hatte durch Schneemann die erste dicke Chance im Spiel (7.). Die Führung durch einen 20 Meter-Hammer von Lars Hartmann (10.) war da nur folgerichtig. „Wir können unter der Woche nicht“, witzelte NTSV-Coach Farhadi nach Abpfiff und fügte ernster hinzu: „Harksheide hat uns gut laufen lassen und wir haben nicht so Zugriff bekommen, wie wir wollten.“ Seine Mannschaft zeigte aber Reaktion: nach einem langen Ball in die Spitze waren sich der ansonsten starke TuRa-Schlussmann Aboubakar Fofana und seine Defensive uneins, Falk Gross sagte „Danke“ und überlupfte den Keeper zum 1:1-Ausgleich (14.).
Ahmadi zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt
Auch weiterhin war die Partie ausgeglichen, denn Harksheide trat mutig auf und setzte immer wieder Nadelstiche, während Niendorf um Spielkontrolle bemüht war. Es hätte daher zur Pause auch gut und gerne 2:2 oder 3:3 stehen können – tat es aber nicht. Denn kurz vor dem Seitenwechsel kam Amir Ahmadi an den Ball, ließ Verteidiger und schließlich den Torhüter aussteigen und brachte Niendorf unmittelbar vor dem Seitenwechsel in Führung (44.). Dies war die erste Schlüsselszene in diesem Spiel.
„Da haben wir es Niendorf zu einfach gemacht“, haderte TuRa-Trainer Jörg Schwarzer nach Abpfiff: „Durch unsere Fehler bei beiden Toren haben wir dem NTSV die Führung fast geschenkt:“ Bis dato war der Aufstiegstrainer mit dem Spiel seiner Mannschaft durchaus zufrieden.
Rot gegen Mai – Niendorf zieht davon
Die zweite Schlüsselszene der Partie sahen die Zuschauer am Sachsenweg fast unmittelbar nach Anpfiff der zweiten Halbzeit. Im Gewühl im Strafraum zog TuRa-Kapitän Leonard Mai einen einschussbereiten Niendorfer Angreifer, welcher das leere Tor vor sich hatte, zu Boden. Die Entscheidung des guten Schiedsrichters Jarno Wielefeld war daher alternativlos: Rot für den Spielführer. Daniel Brückner nahm sich des Elfmeters an, traf zum 3:1 (48.) Und nur zwei Minuten später erhöhte Ammat Janha nach einer Ahmadi-Ecke per Kopf auf 4:1 (50.).
„Das war für uns dann der endgültigte K.O.“, gestand Schwarzer ein, während Farhadi ergänzte: „Die drei Tore kurz vor und nach der Pause haben uns natürlich geholfen.“
Niendorfer leichtes Spiel
Fortan hatte Niendorf leichtes Spiel. Harksheide fand keinen Zugriff mehr und hatte große Probleme sich freizuschwimmen. Fast folgerichtig machten die eingewechselten Lennart Merkle (75.) und Ibrahim Bashiru (76.) das halbe Dutzend noch voll. Das 6:1 war ein Ergebnis, das am Ende aber sicherlich ein bis zwei Tore zu hoch ausfiel.
Ali Farhadi war aber nicht zu hundert Prozent zufrieden: „Wir haben nicht die Passsicherheit gehabt, wie wir sie zum Beispiel gegen Süderelbe hatten. Wir waren nicht so konsequent. Trotzdem haben wir Lösungen gefunden und das Spiel verdient gewonnen.“ Jörg Schwarzer hakte das Spiel zwar nach Abpfiff schnell ab, ärgerte sich aber die hohe Anzahl an Gegentoren: „Wir haben in Sasel fünf kassiert, jetzt wieder sechs. Das ist natürlich zu viel und wird unserer Leistung nicht gerecht. Aber wir sind im Soll, wir gehen unseren Weg weiter und freuen uns nun auf das Derby gegen den HSV III am Freitag.“ Niendorf ist erst am Samstag gefordert, spielt dann beim SV Curslack-Neuengamme.