Am Samstag gibt es das Oberliga-Duell zwischen Sasel und BU im Pokal 2019/20. Am Sonntag (14 Uhr) greift dann der dritte, verbliebene Oberligist ins Viertelfinale ein. Im Derby muss der SV Rugenbergen beim klassenniedrigeren SV Halstenbek/Rellingen ran. Für den SVR und Trainer Michael Fischer ist das Spiel eine historische Chance – denn erstmals seit 2010 stehen die Bönningstedter mal wieder in der Runde der letzten Acht.
„Fischer war im Pokal ein Freilos“
Damals verlor der SVR das Viertelfinale mit 4:6 nach Elfmeterschießen. Die große Parallele: der Gegner hieß auch damals Halstenbek, der spätere Finalist. Nun wird Rugenbergen alles daransetzen, diese Chance zu nutzen. „Nur wenige Spieler haben überhaupt die Chance ein Viertelfinale zu spielen und noch weniger dann ein Halbfinale oder Finale“, meint SVR-Coach Fischer: „Auch für meine Jungs ist dies besonders und vor allem historisch.“ Für ihn selbst ist es auch die Chance, die „ramponierte“ Pokalbilanz etwas aufzuhübschen: „Einmal konnte ich mit dem VfR Horst den Kreispokal in Steinburg gewinnen. Aber im Landespokal war früh Schluß. Das gleiche gilt für den Hamburg. Selbst mit dem VfL Pinneberg bin ich nie weiter als die dritte gekommen. “ Der Humor ist dem 53-Jährigen dennoch nicht abhanden gekommen: „Fischer war im Pokal ein Freilos für den Gegner.“
Rugenbergen in der Favoritenrolle
Fischer sieht das Viertelfinale als Geschenk, schließlich ist er erst seit dem 1. Juli Trainer in Rugenbergen. Und dieses Geschenk will seine Mannschaft annehmen, wie er betont: „Wir wollen ins Halbfinale, das muss unser Ziel sein. Schließlich wollen wir auch in der kommenden Woche mit elf gegen elf trainieren.“ Dazu nimmt man die Favoritenrolle gegen den Zweiten der Landesliga Hammonia gerne an. Ob es am Ende ein rauschendes Fußballfest wird oder ein Kampfsieg ist dem SVR dabei egal. „Ein 1:0 reicht ja, auch wenn natürlich ein höheres Ergebnis besser für die Nerven ist“, meint Fischer, der aber auch vor einer möglichen Extraschicht nicht zurückschreckt: „Vielleicht hätten wir bei einer Verlängerung sogar kleine, konditionelle Vorteile.“
Lange Vorbereitung als Plus
Während Danny Zankl (Sasel) und Jan Haimerl (BU) zumindest etwas mit der kurzen Vorbereitung hadern, sieht Michael Fischer das Ganze entspannt. „Wir sind seit Anfang Juli im Training. Dazu haben wir einen Tag in den Dünen verbracht und waren vier Tage in St. Peter-Ording im Trainingslager“, so der Rugenbergener Trainer: „Da sollten wir körperlich auf der Höhe sein.“ Dass die Situation dennoch ungewöhnlich ist, bestreitet Fischer aber auch nicht: „Bei fünf gegen fünf ist das Feld ja viel kleiner. Du spielst auch ganz anders, lange Bälle landen ja fast automatisch im Knick.“ Daraus folgen teils überraschende Reaktionen der eigenen Spieler: „Da qualmen dann die Füße, wenn du einen 60 Meter-Springt machen musst. Oder du musst den Füßen beibringen, dass sie wieder einen langen Ball spielen.“ Um diese „Problemchen“ zu minimieren, hat man diese Woche genutzt, um bei internen Spielen auf Betriebstemperatur zu kommen. „Da ging es schon ganz schön zur Sache“, bestätigt Fischer, der ansonsten nur am letzten Wochenende gegen Comet Blankenese (4:0) richtig testen konnte. Letztlich sieht sich Rugenbergen gut vorbereitet für das Pokalspiel – Corona hin, Hitze her.