Ernüchterung macht sich am Parkweg breit: der TSV Sasel ist denkbar schlecht in das neue Jahr gestartet. In drei Spielen gab es drei Niederlagen, der erfolgsverwöhnte und eigentlich offensivstarke Meister schoss in diesen drei Partien nur zwei magere Törchen. Speziell das 1:5 gegen den SC Victoria sorgte für enorme Ernüchterung in Sasel und den Absturz auf Rang acht in der Tabelle. Wir fragten bei TSV-Trainer Marco Stier nach.
Verlieren können, aber nicht müssen
„Wir hatten mit Dassendorf und ETSV gleich zwei dicke Bretter vor der Brust“, so Stier: „Beide Spiele kannst du halt auch verlieren. Wir haben uns aber in beiden Spielen sehr gut verkauft.“ Daher hätte der TSV die Partien nicht verlieren müssen – trotz einiger Ausfälle von Führungsspielern. Stier weiter: „In beiden Spielen waren wir das bessere Team, es war beide Male eine sehr, sehr gute Leistung von uns.“ Doch am Ende entschieden die Gegner die Partie für sich, weil vor allem die Offensive nicht den Punch fand. Im Gegensatz zum Gegner: Doege sicherte Dassendorf in der Schlussminute mit einem Traumtor den Dreier und der ETSV traf in Person von Andrijanic den einzigen, eigenen Torschuss.
„Das war eine desolate Leistung“
Sind die null Punkte also nur unglücklich zustande gekommen? Könnte man so sehen – wäre da nicht das letzte Spiel gegen den SC Victoria. „Vicky hat trotz des Tabellenplatzes einen richtig guten Kader, aber wir dürfen es nicht schönreden: das war nach dem 1:2 eine desolate Leistung“, war Stier auch noch zwei Tage nach dem Spiel angefressen. Nach dem eigenen Ausgleich unmittelbar nach der Pause hatte der TSV gute Chancen: „Aber wir haben alles gemacht, nur nicht das Tor. Wir hatten vier hundertprozentige Chancen, haben den Torwart angeschossen, daneben gezielt oder drüber.“ Dann kam der eine Konter und die erneute „Vicky“-Führung durch Kouakou. „Dann passiert das, was niemals passieren darf: du gibst dich auf“, legte der Sasel-Coach den Finger in die Wunde. Das Resultat: ein 1:5-Klatsche und eine Leistung, die zumindest nah an der „Leistungsverweigerung“ (O-Ton Stier) war. Passt dann auch ins Bild, dass sich Keeper Johannes Höcker in Minute 93 gleich zwei gelbe Karten abholte und nun gegen den HEBC gesperrt ist.
Nicht den Anschluss verlieren
Durch die drei Niederlagen ist der Rückstand des Meisters auf das Treppchen auf satte neun Punkte angewachsen, auf Rang fünf sind es ebenfalls schon sieben Zähler. „Jetzt heißt es aufpassen, dass wir nicht den Anschluss verlieren“, so Marco Stier: „Jetzt muss du halt mal zwei oder drei Spiele hintereinander gewinnen.“ Doch das wird schwer genug, denn bis Ende März muss Sasel viermal auswärts ran. Und die Aufgaben sind mit dem HEBC, Altona, Süderelbe und Niendorf alles andere als leicht. Dazu kommen zwei Heimspiele gegen Halstenbek und Düneberg. Für Stier ist aber klar, dass irgendwie Punkte hermüssen: „Sonst wird es ganz schnell ganz ungemütlich.“