
Die Winterpause war nicht so ganz nach dem Geschmack der Fans und Verantwortlichen bei Buchholz 08. Erst ging Torjäger Andre Fricke zum Konkurrenten Eimsbütteler TV, dann wurde veröffentlicht, dass Trainer Thorsten Schneider zum Saison gehen wird. Richtige Unruhe kam an der Otto-Koch-Kampfbahn aber nicht auf. Das 6:0 gegen Türkiye am letzten Wochenende war dann auch nach einer kleinen Negativserie eine Art Brustlöser. Denn auf Schneiders Abschiedstour haben die 08er noch Ziele.
Gute Laune und gutes Wintertraining
Gut gelaunt war Thorsten Schneider im Gespräch mit Oberliga.info: „Nach einem 6:0 geht es einem natürlich gut!“ Ernsthafter fügte er dann hinzu: „Das Spiel lief natürlich von vorne bis hinten für uns. Wir haben die frühe Führung erzielt und schnell nachgelegt. Türkiye hat es uns stellenweise aber auch sehr einfach gemacht.“ Dennoch ist er froh, dass seine Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit nicht nachgelassen hat und entsprechend den Sieg herausgeschossen hat.
Zuvor hatten die 08er den Jahresauftakt (2:3 gegen Paloma) etwas verpatzt, zumindest was das Ergebnis angeht. „Wir haben die erste Halbzeit richtig gut gespielt“, befand Schneider, der aber für dieses Spiel einen klaren Knackpunkt ausmachen konnte. Denn Kapitän Lukas Kremer verletzte sich unmittelbar vor der Pause schwer, ohne Einwirkung des Gegenspielers. „Davon haben wir uns nicht mehr erholt, auch wenn wir hinten raus durchaus noch hätten ausgleichen können“, so Schneider.
Insgesamt ist der 57-Jährige aber zufrieden, wie die ersten zwei Monate des Jahres liefen: „Wir konnten gut trainieren und vor allem durchtrainieren. Das war ganz anders als im letzten Jahr. Und die Jungs haben gut mitgezogen.“ Auch den Abgang von Torjäger Fricke konnte man bisher gut kompensieren: „Das geht nur im Kollektiv und das haben die Jungs in den ersten beiden Spielen gut gemacht.“
Klares Ziel für den Rest der Runde
Jetzt haben die 08er eine sehr eigentümliche Position inne. Dank zweier Nachholspiele in der Hinterhand, ist eine Platzierung unter den Top 7 genauso realistisch wie das Verweilen im Abstiegskampf. Drei Zähler trennen Buchholz von Rang sieben, aber auch nur sechs von Platz 15. Daher rückt Schneider auch nicht vom gesetzten Ziel ab: „Unsere Ziele sind unverändert. Wir wollen die Klasse halten. Wenn das erreicht ist, können wir schauen, was für uns noch möglich ist.“ Zumal seine Mannschaft jetzt ein knackiges Programm hat. Am Samstag geht es nach Altona („Da sind wir klarer Außenseiter.“), in der Woche drauf gastiert der formstarke HEBC in Niedersachsen. Es folgen Spiele in Niendorf und gegen Harksheide. Auch deswegen wird man Schneider keine Luftschlösser bauen sehen.
„Ich werde nur noch als Zuschauer vor Ort sein“
Für den Trainer ist es, wie erwähnt, die Abschiedstour in der Oberliga. Frühzeitig wollte er Klarheit, hat dies dem Club gegenüber verkündet. Wie sieht denn Schneiders Zukunft aus? „Ich habe schon einmal gesagt, dass es das war“, meint Schneider und spielt auf seine Rückkehr vor gut 20 Monaten an: „Aber diesmal soll es das wirklich gewesen sein. Die Trainerrente wartet auf mich. Ich werde aber als Zuschauer sicherlich mal vor Ort sein.“ Und mit einem Augenzwinkern fügt er an: „Ich bin dann der Meckerrentner hinter der Bande.“ Bis dahin sind es aber noch ein paar Wochen und Spiele, dann möchte Schneider einen gut aufgestellten Oberligisten an seinen Nachfolger übergeben.