Ein kompletter (Nachhol-)Spieltag in der NOFV-Oberliga Nord – oh, wie ist das schön. Das runde Leder wird ab Freitag wieder im Nordosten rollen. Die 15. Runde wird gleichzeitig über die nachgelagerte Herbstmeisterschaft zwischen Hertha Zehlendorf und Lichtenberg 47 entscheiden. Am Freitag (2.2.) geht’s los. Der SC Staaken empfängt Union Fürstenwalde. Anpfiff ist um 19.30 Uhr.
Große Vorfreunde auf neuem Kunstrasen
SCS-Trainer Thorsten Meyer freut sich und sagt zu OBERLIGA.info: „Endlich geht’s wieder los. Wir hatten bis dato viele Trainingseinheiten, trotz schlechter Trainingsbedingungen und wir haben zwei ehemalige Jungs aus der Jugendschmiede für den Verein zurückgewonnen. Nun kommt Union Fürstenwalde am Freitagabend zum Nachholspiel unter Flutlicht. Der neue Kunstrasen erlebt seine Primäre in der Oberliga. Dann schauen wir mal, was die Rückrunde so bringt. Es wird spannend.“ Mit den beiden Bekannten meinte er Can Kablan (SC Gatow) und Gino Hofmeister (BSC Fortuna Glienicke). Sie verstärken den Tabellenelften.
Drei Neuzugänge beim Schlusslicht
Das Tabellenschlusslicht aus Fürstenwalde hat ebenfalls auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Benjamin Hoffmann (Union Berlin U19), Ibrahim Haj Youssef (eigene U19) und Patryk Kryjak (22) kommt von MKS Polonia Slubice. Bis auf die drei Hoffnungsträger hat man bei den Brandenburgern kaum Hoffnung auf den Klassenerhalt. Alle vier Testspiele gingen verloren. Fünf Punkte sind es auf das rettende Ufer.
Zwei Abgänge bei Tas
Einen Tag danach trifft Tasmania Berlin auf die SG Dynamo Schwerin. Die Gäste haben noch einmal unter der Woche eine Menge Selbstvertrauen getankt. Beim Verbandsligisten FC Schönberg 95 siegte man 9:0. Damit hat man die 0:1-Niederlage aus der Vorwoche wettgemacht. Nun gilt es dieses Erlebnis an der Oderstraße zu wiederholen. Bei den Gastgebern sitzt Lirim Mema eine Rot-Sperre ab. Mit Philipp Flemming holte man einen 19-jährigen Torhüter im Winter dazu, der bis zum vergangenen Sommer noch in Fürstenwalde und danach vereinslos war. Mike Brömer verließ den Club, genauso wie Co-Trainer Tobias Götz, zurück zu Blau-Weiß 90.
Spitzenreiter hat die „Qual der Wahl“
Der Spitzenreiter hatte in der Vorwoche Glück, denn die Konkurrenz aus Lichtenberg patzte. Nun heißt es den Vorsprung von einem Zähler zu halten und sogar auszubauen. Damit es beim FC Hertha 03 Zehlendorf im Heimspiel gegen Optik Rathenow klappt, soll sogar ein Ex-Gegner mithelfen, der nun in den eigenen Reihen spielt. Team-Manager Michael Stüwe-Zimmer sagt: „Es ging vielleicht vielen Mannschaften so, dass die Vorbereitung nicht optimal war. Dennoch sind wir mit den Dingen, die wir tun konnten, zufrieden. Wir haben keine Verletzten zu beklagen. Der Einzige, der uns fehlen wird, ist Frank Zille. Die Trainer haben also die Qual der Wahl am Wochenende. Das wünschen sie sich immer. Abgänge haben wir keine und als Neuzugang haben wir Abdulkadir Beyazit aus Rathenow gewonnen. Da erhoffen wir uns Torgefahr.“
Sechs Sommerneuzugänge überlebten den Winter nicht
Bei den Brandenburgern gab es eine Menge Wechsel. Neu dabei sind Albert Pistol (Babelsberg 03), Justin Gerlach (CFC Hertha 06) und Franck William De Meyer (J3 Amilly, Frankreich). Neben Beyazit verließen Kimbyze-Kimby Januário, Alexios Rodriguez, Ello Roger Amangoua, Leon Bayer und Frank Maikoga. Alle haben bisher keinen neuen Verein und kamen erst im vergangenen Sommer zum Tabellen-13. Das passte wohl nicht.
Mommsenstadion wird drittligatauglich gemacht
Dass man sich bei Tennis Borussia Berlin über ein schickes neues Stadion freuen darf, steht auf der einen Seite, doch sportlich hat man in der Restsaison elf Punkte aufzuholen. Das Mommsenstadion wird drittligatauglich gemacht, was übrigens beim Regionalligisten BFC Dynamo gar nicht ankam. Dort ist man sauer und enttäuscht von der Politik. TeBe kann es egal sein und man konzentriert sich auf die Aufholjagd, um zurück in die Regionalliga zu kommen. Ein langer weg für die Lila-Weißen. Nicht mehr dabei ist bei ihnen Nathaniel Amamoo. Man trennte sich. Gegner am Sonnabend ist der Rostocker FC. „Aufgrund der Witterungsbedingungen war die Vorbereitung nicht ideal. Auch die Testspiele auf dem Kunstrasen unter dem Aspekt der vielen Verletzten und Kranken, stand unter keinem guten Stern. „Allerdings sind wir zu einigen positiven Erkenntnissen gekommen und konnten wertvolle Veränderungen vornehmen“, sagt Borussen-Coach René Lorenz. „Zudem sind wir froh, dass einige Langzeitverletzte wie Fabian Graupner, Tim Hamann oder auch Louis Wesener zurückkehren und das Team verstärken. Wir werden eine Mannschaft in die Rückrunde schicken, die sich weiterhin beweisen möchte. Unser Ziel ist klar ausgeschrieben. Wir möchten Platz drei verteidigen und sind gespannt, wie sehr sich L47 und H03 oben festigen können“, ergänzt Kollege Sercan Kara. Und weiter zum Spiel gegen die Rostocker: „Der Druck lastet natürlich auf den Schultern dieser beiden Mannschaften. Sollte doch mal einer patzen, sind wir sicher zur Stelle, um Punkte gut zu machen.“
„TeBe ist nicht umsonst oben in der Tabelle“
Bei den Mecklenburgern ist man ganz auf den Klassenerhalt fixiert. Vielleicht gelingt eine Überraschung beim Tabellendritten. Silvio Schulz meint: „Das wird ein schweres Auswärtsspiel. TeBe ist nicht umsonst oben in der Tabelle. Da müssen wir schon alles raushauen, um da was mitzunehmen. Aufgrund der witterungsbedingten und wackeligen Vorbereitung müssen wir schauen, wo wir stehen. Wir freuen uns aber, dass es wieder los geht.“ Der RFC hat drei Ab- sowie genauso viele Zugänge. Neu dabei sind Daniel Kremer (Güstrower SC), Miguel Lemke (SV Warnemünde) und Henrik Dumani (Stern Britz, schon seit November). Weg sind Divine Imasuen (TSV Rudow), Emeraude Betani-Baku und Michal Mikolajczak (beide ohne Ziel).
US-Boy wieder an der Ostsee
Am Sonntag greifen TuS Makkabi und FC Anker Wismar ins Geschehen ein. Bjarne Schridde (FSV Berolina Stralau) stößt bei den Berlinern dazu. Mame Cheikh Diop verließ den Club schon Anfang Dezember ohne Ziel. Beim Aufsteiger von der Ostsee kam Jan-Malte Thesenvitz schon im November dazu. Der 27-Jährige spielte zuvor für die Seattle Redhawks University und ein Jahr zuvor bei Hansa Rostock II. Trainer Matthias Fink zum Auftakt: „Aufgrund der langen Pause und der kurzen Vorbereitung sind wir gespannt, wo wir stehen. Die langzeitverletzen sind endlich zurück und wir können fast aus dem Vollen schöpfen.
Mit Makkabi haben wir natürlich gleich einen sehr starken Gegner. Aber die Jungs haben individuell und in der kurzen Vorbereitung gut gearbeitet und wir wollen natürlich nicht punktelos nach Wismar zurück.“
Respekt vor Punkt-Macher
Beim CFC Hertha 06 spielt man ganz normal weiter. Trotz der ungeklärten Insolvenz ist man auf dem Feld eifrig dabei. Nächster Gegner ist Sparta Lichtenberg. Da hat man mit Karl Pawlik einen A-Jugendlichen von Fortuna Biesdorf verpflichtet. Abgänge gab es im Winter nicht. Alexander Fischer (Sportlicher Leiter) meint zur Auswärtsaufgabe: „Wir freuen uns, dass es wieder in den Wettkampfmodus und um Punkte geht sowie auf das Spiel bei Hertha 06. Uns ist klar, dass Hertha 06 mit dem Punktgewinn gegen L47 nachgewiesen hat, dass sie Qualität auf dem Platz hat und auch mit Tuurjalai als Trainer. Er ist bekannt dafür, dass er seine Spieler auf den Punkt fit macht. Das wird eine schwere Aufgabe, aber wir sind Vierter in der Oberliga und wissen auch unsere Stärke zu nutzen. Wie immer, wollen wir dem Gegner unser Spiel aufdrängen und gewinnen. Leicht wird es aber nicht.“
Platz fünf als Minimalziel
Der Stadtteilnachbar 47 ist bei der TSG Neustrelitz zu Gast, kaute noch etwas an der verpassten Tabellenführung und muss sich nun einer neuen Aufgabe stellen. TSG-Coach Thomas Franke ist „generell mit dem Verlauf der Vorbereitung sehr zufrieden“, wie er sagt.
„Abgesehen von den Wetterkapriolen zum Trainingsauftakt Anfang Januar, konnten wir unser Trainingsprogramm wie geplant durchziehen. Nach der doch relativ langen Winterpause lag der Fokus der Vorbereitung darin, die Jungs konditionell auf ein gutes Niveau zu bringen und uns im technisch-taktischen Bereich weiter zu verbessern. Die Vorbereitung war intensiv und wirklich gut. Bis auf unsere zwei Langzeitverletzten Justus Guth und Javier Alejandro Jimenez Paris konnten wir seit langem Mal wieder mit dem gesamten Kader arbeiten. Dies ermöglichte es uns intensiv an unseren Abläufen zu arbeiten und den Leistungsdruck auf den einzelnen Positionen deutlich zu erhöhen. Zur Vorbereitung auf die Rückrunde absolvierten wir vier Testspiele. Im Großen und Ganzen waren wir sehr zufrieden mit diesen Testspielen. Wir konnten einige Dinge ausprobieren und jedem Spieler entsprechende Einsatzzeiten geben, um sich für die Startformation zu empfehlen“, so sein ausführlicher Einblick in die vergangenen Wochen. Auf dem Transfermarkt gab es hier keine Bewegung. Und zum Spiel beim Tabellenzweiten meint Franke: „Am Wochenende erwarten wir mit dem SV Lichtenberg 47 eine absolute Spitzenmannschaft der Oberliga. Im bisherigen Verlauf der Saison haben wir besonders gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte stets gut mitgespielt und dies wollen wir natürlich auch am Sonntag vor eigenem Publikum wieder unter Beweis stellen. Wir spielen immer auf Sieg und wollen auch gegen Lichtenberg die drei Punkte zu Hause behalten. Auch wenn uns bewusst ist, dass dies keine leichte Aufgabe wird. Wir wollen aus einer guten Grundordnung schnell und effektiv nach vorne spielen, möglichst einige Chancen herausspielen und logischerweise auch die ein oder andere nutzen. Zielstellung für die Rückrunde bleibt die weitere Entwicklung der Mannschaft und ein Platz unter den ersten fünf Mannschaften der Oberliga Nord/Ost.“
Abgangswelle beim RSV
Zu guter Letzt treffen sich in “Eintracht“ BSV Mahlsdorf und RSV 1949 zum Namensduell. Die Hausherren hatten gerade erst einen erfolgreichen Start in Schwerin. Bei den Gästen gab es gleich mehrere Abgänge mit Cedric Cawi (Fortuna Babelsberg), Veit-Moritz Schikowski (Spandauer Kickers), Kylian Bahner (Teltower FV), Jordan Thurau (SFC Stern 1900) sowie Jung-hyun Kim und Hamid Yousefi (beide ohne Ziel). Benjamin Nwatu kam vom Regionalligisten FSV Luckenwalde neu dazu.
Der 15. Spieltag (2.-4.2024)
SC Staaken – Union Fürstenwalde (Fr., 19.30 Uhr)
Tasmania Berlin – Dynamo Schwerin (Sa., 13.30 Uhr)
Hertha Zehlendorf – Optik Rathenow (14 Uhr)
Tennis Borussia – Rostocker FC
TuS Makkabi – Anker Wismar (So., 13 Uhr)
CFC Hertha – Sparta Lichtenberg
TSG Neustrelitz – Lichtenberg 47 (13.30 Uhr)
BSV Eintracht Mahlsdorf – RSV Eintracht 1949
Die Tabelle
1. | FC Hertha 03 Zehlendorf | 14 | 47 : 14 | 38 |
2. | SV Lichtenberg 47 | 14 | 47 : 9 | 37 |
3. | Tennis Borussia Berlin | 14 | 28 : 17 | 27 |
4. | SV Sparta Lichtenberg | 14 | 38 : 24 | 26 |
5. | TuS Makkabi Berlin | 14 | 24 : 15 | 22 |
6. | TSG Neustrelitz | 14 | 25 : 21 | 20 |
7. | CFC Hertha 06 | 14 | 27 : 25 | 20 |
8. | SV Tasmania Berlin | 14 | 23 : 21 | 20 |
9. | BSV Eintracht Mahlsdorf | 14 | 18 : 24 | 20 |
10. | FC Anker Wismar | 14 | 16 : 27 | 16 |
11. | SC Staaken | 14 | 21 : 34 | 16 |
12. | Rostocker FC | 14 | 16 : 34 | 16 |
13. | FSV Optik Rathenow | 14 | 22 : 36 | 13 |
14. | RSV Eintracht 1949 | 14 | 21 : 35 | 13 |
15. | SG Dynamo Schwerin | 14 | 17 : 31 | 10 |
16. | FSV Union Fürstenwalde | 14 | 15 : 38 | 8 |