Es war der erwartete Abnutzungskampf in der Flensarena. Im Oberliga.info-Spiel der Woche fighteten der Meiendorfer SV und TuS Osdorf um jeden Zentimeter Rasen. Am Ende waren die Gastgeber der verdiente Sieger, gewannen mit 2:1 (1:0). Held des Tages aus Sicht der Acar-Elf war Neuzugang Mustafa Ercetin, welcher beide Tore erzielte.
Zakerwal doch dabei
Die erste gute Nachricht hatte Meiendorf schon vor dem Spiel erreicht. Flügelstürmer Atef Zakerwal, der sich nach einer Barcelona-Reise einem Corona-Test unterziehen musste, war nach einem negativen Testergebnis doch dabei. „Atef ist enorm wichtig für uns“, war sein Trainer Gökhan Acar froh, dass er doch auf seine Nummer sieben zurückgreifen konnte.
Beide Teams neutralisieren sich
Von Spielbeginn an legten beide Teams eine hohe Intensität an den Tag. Dabei überließ Meiendorf den Gästen die Initiative, macht aber die Räume ab der Mittellinie eng. So hatte Osdorf Probleme im Spielaufbau. Die fehlende Spielpraxis war, wie von Trainer Philipp Obloch vor dem Spiel befürchtet, anzumerken. Und so gab es die erste dicke Gelegenheit nach einer Viertelstunde für die Gastgeber. Ibrahim Özalp schloss den Konter mit einem Schuss knapp am linken Torpfosten vorbei ab. Ansonsten war es von den Chancen her lange mäßig. Toni Rohrbach hatte gleich zwei gute Einschussgelegenheiten, um TuS in Führung zu schießen. Doch beide Male schlug er im Strafraum über den Ball (21./24.). Auf der Gegenseite war es Zakerwal, der schon an TuS-Keeper Grundmann vorbei war und im letzten Moment von Rohde geklärt wurde. „Die Führung wäre für uns natürlich goldwert gewesen“, meinte TuS-Coach Obloch nach dem Spiel: „Wir haben bis dahin ganz gut gespielt. Auch wenn die drei Wochen Pause zu merken war.“
Rohde: erst Held, dann Unglücksrabe
Aprops Marco Rohde: Osdorfs Verteidiger war auch an den letzten beiden Szenen der ersten Halbzeit entscheidend beteiligt. Erst fälscht er einen Nachschuss von Zakerwal (Ozalp war zuvor an Grundmann gescheitert) entscheidend zur Ecke ab. Anschließend blockt er einen Iscan-Schuss mit der Hand ab. Schiedsrichter Gerrit Bretholt (GW Eimsbüttel) zeigte völlig zu Recht auf den Punkt. Mustafa Ercetin übernahm die Verantwortung, traf zum nicht unverdienten 1:0 (45.+1).
Schmidt bestraft Nachlässigkeit
Nach dem Seitenwechsel versuchte Osdorf die Initiative zu übernehmen. Es fehlte allein die nötige Durchschlagskraft, um gefährlich zu werden. Meiendorf hingegen hatte zwei, drei gute Kontergelegenheiten, die nicht vernünftig zu Ende gespielte. „Das war teilweise schon leichtfertig, wie wir die Chancen vergeben haben“, befand Acar. Und der TuS bestrafte die Nachlässigkeiten sofort. Der eingewechselte Eren scheiterte zwar noch an MSV-Schlussmann Hoxha. Doch bei der folgenden Ecke pennten gleich drei Meiendorfer Verteidiger und Robin Schmidt steht goldrichtig. Ob ihm die Murmel dabei auf den Kopf gefallen ist oder er ihn „reingewischt hat“ ist dabei unerheblich – der Ball war jedenfalls zum 1:1 im Tor (70.). Wer aber nun glaubte, dass die Partie kippen würde.
Osdorf schläft, Ercetin trifft
„Ich war in kurzer Sorge, dass uns das Tor einen Knacks geben könnte“, meinte auch Gökhan Acar nach dem Spiel: „Doch die Jungs haben das Super gemacht.“ Im Gegensatz dazu war sein Kollege Philipp Obloch natürlich nicht zufrieden: „Eigentlich hatten wir gedacht, dass es nun für uns lief. Und hatten ja auch die eine oder andere Chance.“ Der Ausgleich schien aber vor allem bei Meiendorf Kräfte freizusetzen. Nacheinander scheiterten Iscan per Freistoß (75.) und der eingewechselte Marstaller an Grundmann (76.). Dazu kamen noch zwei gute Kontergelegenheiten, die letztlich von Marstaller sowie von Özalp zu schwach zu Ende gespielt wurden. Doch sechs Minuten vor dem Ende fiel Osdorf nach einem Iscan-Freistoß in den Tiefschlaf. Ercetin bedankte sich artig, nahm die Hereingabe mit rechts an und vollendete unbedrängt mit links aus zwölf Metern zum 2:1 (84.). Dies war die Entscheidung, denn bei Osdorf war das Fehlen von Torjäger Jeremy Wachter deutlich zu sehen.
Zufriedener Acar
Entsprechend war MSV-Trainer Acar zufrieden: „Ich denke, der Sieg war verdient. Und für uns sehr wichtig, denn mit zwei Niederlagen wollten wir nächste Woche nicht zu „Vicky“ fahren.“ Dort geht es für den MSV am kommenden Wochenende weiter.
Auf der Gegenseite trauert Philipp Obloch den verpassten Gelegenheiten nach: „Ich denke, ein Punkt wäre für uns schon drin und nach dem Spielverlauf auch gerecht gewesen. Aber Meiendorf hat das geschickt gemacht und gut gekontert.“ TuS ist kommende Woche zweimal gefordert. Am Dienstag steigt das Nachholspiel gegen Niendorf, am Freitag empfängt man ebenfalls daheim BU.
Alle Ergebnisse und Statistiken zum zweiten Spieltag gibt es am Montag bei Oberliga.info.