Spieltag der Fernduelle

Augen auf im Abstiegskampf: während Vorwärts-Wacker zum direkten Duell zu den Alsterbrüdern muss, hat der HSV III mit TuS Dassendorf einen Titelkandidaten zu Gast. (Foto: SCVW/Majewski)
Augen auf im Abstiegskampf: während Vorwärts-Wacker zum direkten Duell zu den Alsterbrüdern muss, hat der HSV III mit TuS Dassendorf einen Titelkandidaten zu Gast. (Foto: SCVW/Majewski)

Bis gestern lief der Pokal, heute geht es mit der Meisterschaft weiter. Spieltag elf in der Oberliga Hamburg steht an und es ist ein Spieltag der Fernduelle, wenn man auf die Paarungen schaut. Die Top-Teams gehen sich ebenso aus dem Weg wie die Mannschaften im Keller – der direkten Konkurrenz einen aufdrücken ist also nicht. Deutlich häufiger spielt oben gegen unten. Zwei Ausnahmen gibt es aber.

AFC empfängt Süderelbe, Dassendorf muss zum HSV

Zwei Teams thronen ganz oben: Altona 93 hat sich zuletzt von der ersten Saisonniederlage gegen den Eimsbütteler TV gut erholt gezeigt und will sich nun vom FC Süderelbe nicht stoppen lassen. Die letzten drei direkten Duelle konnte der AFC mehr oder weniger souverän für sich entscheiden. Aber Vorsicht: just vor einer Woche fuhr Süderelbe den zweiten Saisonsieg ein, kommt also mit etwas breiterer Brust nach Altona.

Anders sieht es am Freitag in Norderstedt aus: TuS Dassendorf hat sich in dieser Spielzeit kaum eine Blöße gegeben, ist als einzige Mannschaft der Oberliga Hamburg noch ohne Niederlage. Und das will man sich gegen das Schlusslicht HSV III nicht nehmen lassen. Zumal die Rothosen auch am letzten Freitag böse, ausgerechnet im Kellerduell bei Concordia (0:3), auf die Mütze bekamen. Die Rollenverteilung ist also hier noch klarer als beim vorher genannten Spiel.

Apropos Concordia: auch der Tabellenvorletzte ist bei einem Topteam gefordert, hat ein Spiel mit leichtem Derbycharakter beim ETSV vor der Brust. Die Frage ist, ob der klare Sieg gegen den HSV so etwas wie eine Initialzündung für das junge Team sein könnte. Denn dann wird es für die Gastgeber unangenehm. Zumal irgendjemand Sand auf die Schienen des Eisenbahner-Express gestreut haben muss, denn die Souveränität des Saisonstarts ist weg. In den letzten fünf Spielen verlor der ETSV dreimal und war vor allem defensiv nicht sattelfest. Dennoch geht man als turmhoher Favorit in den elften Spieltag.

Harte Nuss für den ETV

Es fehlt aus dem Top-Quartett noch der Tabellendritte. Der Eimsbütteler TV kann nach fünf Siegen in Folge, darunter in Altona und beim ETSV, mit ganz breiter Brust nach Niendorf reisen. Und dabei will die Mannschaft von Can Schultz den Druck auf die Konkurrenz aufrecht halten. Wobei: sollten der AFC und „Dasse“ patzen, könnte dem ETV sogar der Platz an der Sonne winken. Allerdings: der Niendorfer TSV ist in der Lage alle Teams vor Probleme zu stellen. So gewann man am letzten Wochenende deutlich mit 5:1 bei den bisher so starken Buchholzern und zeigte, wozu der NTSV auch in dieser Saison in der Lage ist. Andererseits verlor drei von fünf Heimspielen, darunter zuletzt gegen Aufsteiger Billstedt. Und bei schon vier Niederlagen in zehn Partien kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Niendorf in diesem Jahr eine echte Wundertüte ist.

Kellerduell am WWP

Ebenfalls am Sonntag kommt es am Walter-Wächter-Platz zu einem echten Kellerduell. Der 15., FC Alsterbrüder, empfängt den 13., Vorwärts-Wacker Billstedt. Der FCA, von vielen als heißer Abstiegskandidat gehandelt, steht erwartungsgemäß „unten drin“, hat sich aber schon viel Lob abgeholt. So unterlag man den Meisterschaftskandidaten Altona (1:2) und Dassendorf (0:1) nur sehr knapp. Selbst belohnte man sich mit Siegen gegen Niendorf und beim HSV III. Allerdings steht man nur einen Zähler vor Rang 16 und möchte mit einem Sieg zumindest nach Punkten zu Billstedt aufschließen.

Der Aufsteiger ist nach gefälligem Saisonstart in der harten Realität angekommen, gewann nur eines der letzten sechs Spiele. Vor allem die Abwehr scheint noch nicht oberliga-reif zu sein, nur Süderelbe und der HSV kassierten bis dato mehr Gegentreffer. Daher wird es wohl daraus hinaus laufen, dass die Abteilung Attacke um Torjäger Ian Prescott Claus (neun Saisontore) ins Rollen kommt. Mit einem Sieg würde sich der SCVW Luft verschaffen.

Spiele in der Übersicht

Freitag, 4. Oktober
SC Victoria – SV Halstenbek-Rellingen (19.30 Uhr, Hoheluft)
TuRa Harksheide – Buchholz 08 (19.30 Uhr, Exerzierplatz)
HSV III – TuS Dassendorf (20 Uhr, Paul-Hauenschild-Platz)

Samstag, 5. Oktober
FC Türkiye – USC Paloma (14 Uhr, Landesgrenze)
Altona 93 – FC Süderelbe (15.30, Adolf-Jäger-Kampfbahn)

Sonntag, 6. Oktober
HEBC – TSV Sasel (10.45 Uhr, Reinmüller)
ETSV – Concordia (13 Uhr, Sander Tannen)
FC Alsterbrüder – Vorwärts-Wacker Billstedt (13.30 Uhr, Walter-Wächter-Platz)
Niendorfer TSV – Eimsbütteler TV (14 Uhr, Sachsenweg)