Ein Drittel ist in der NOFV-Oberliga Nord rum und es krachte ganz gewaltig nach dem 10. Spieltag. Zwei Rücktritte, viele Tore und ein Aufsteigerduell endete ohne Treffer. Lichtenberg 47 setzte sich ein Stückchen in der Tabelle ab und die beiden Abstiegsplätze sind erstmal in Stein gemeißelt. Grün-Weiß Ahrensfelde bleibt Vorletzter und der Rostocker FC verlor sein zehntes Meisterschaftsspiel in Folge, bleibt Schlusslicht.
Jan Kistenmacher nicht mehr beim RFC
Und dort ging der Blick direkt nach dem Schlusspfiff hin. Trainer Jan Kistenmacher, erst im Sommer kam der 51-Jährige, beendete seine zweite Amtszeit von 2013 bis 2017 nach einer 0:5-Pleite gegen den SC Staaken. Noch am gleichen Abend gab er in den Sozialen Medien seine Beweggründe dafür preis: „Nach reiflicher Überlegung, vielen Gesprächen und den letzten Ereignissen habe heute ich die Entscheidung getroffen, nicht mehr länger als Chef-Trainer der Oberligamannschaft des Rostocker FC zur Verfügung zu stehen. Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, da der Verein für mich eine Herzensangelegenheit ist und ich stets mit vollem Engagement und Leidenschaft für den Erfolg des Teams ehrenamtlich gearbeitet habe. Trotz aller Bemühungen und zahlreicher Stunden, die ich in das Training und die Betreuung des Teams investiert habe, mussten ich feststellen, dass die Voraussetzungen für den sportlichen Erfolg in der Oberliga aktuell nicht gegeben sind. Die Mannschaft kämpft mit zahlreichen strukturellen Herausforderungen, die den Leistungsaufbau erheblich erschweren:
- Mangel an Mannschaftsqualität und Erfahrung: Ein Großteil der Spieler hat bisher nur in niedrigeren Ligen gespielt, was sich in der spielerischen Qualität widerspiegelt. Leider hat sich dies auch in der aktuellen Bilanz von zehn Niederlagen aus zehn Spielen sowie dem unerwarteten Pokalaus gegen einen Achtligisten deutlich gezeigt.
- Begrenzte Kadergröße und Personalprobleme: Durch die Abwesenheit des Co-Trainers, der nicht vorhandenen Persona eines Torwarttrainers sowie eines zweiten Torhüters ist die Trainingsgestaltung stark eingeschränkt. Zudem stehen viele Spieler aufgrund von privaten Prioritäten nicht regelmäßig zur Verfügung, was den Zusammenhalt und die Konstanz des Teams stark beeinträchtigt.
- Schwierige Rahmenbedingungen: Die suboptimalen infrastrukturellen Trainingsmöglichkeiten, unzureichende Beleuchtung und die fehlende qualitative wie quantitative Unterstützung durch die A-Jugend (U19) oder die zweite Mannschaft erschweren den Aufbau eines leistungsfähigen Teams erheblich. Ohne die nötigen Ressourcen, ein ausreichendes Budget oder eine kompetente Unterstützung bei der Spielerakquise bleiben die Möglichkeiten begrenzt.
- Fokus auf meinen Beruf und Familie: In der aktuellen Situation sehe ich mich nicht in der Lage, das Team auf dem Niveau zu unterstützen, das ich mir für den Verein wünsche. Ein Rückzug ermöglicht es mir, meinen Fokus wieder stärker auf meinen Beruf und meine Familie zu legen.
Ich bedanke mich herzlich für das Vertrauen, dass der Verein und die Spieler mir entgegengebracht haben. Es tut mir leid, dass wir unsere gemeinsamen sportlichen Ziele nicht erreichen konnten. Dennoch werde ich dem Rostocker FC immer verbunden bleiben und wünsche dem Team alles erdenklich Gute für die Zukunft.“
Nächster Rücktritt am Dienstag
Am Dienstag, ein paar Kilometer weiter, bei der TSG Neustrelitz – die Meldung: Sportchef Lothar Hamann machte nach nur acht Monaten wieder Schluss. Der 72-Jährige gab private Gründe für seine Entscheidung an. Die Residenzstädter unterlagen am Sonntag davor zuhause mit 0:3 gegen Eintracht Mahlsdorf und befinden sich im unteren Tabellendrittel der Oberliga.
BFC Preussen nur mit 0:0
Auch wenn es am zehnten Spieltag 32 Tore zu sehen gab, änderte sich in der Tabelle gar nichts. Lediglich der Abstand im Kampf um Titel und Klassenerhalt vergrößerte sich. Oben setzte sich Lichtenberg 47 nach einem 4:0-Erfolg in Wismar ab, weil der BFC Preussen im Aufsteigerduell gegen Grün-Weiß Ahrensfelde nicht über ein torloses Unentschieden kam. Für die vielen Tore am Wochenende waren vor allem TeBe und Dynamo Schwerin verantwortlich. Insgesamte zehn Treffer fielen im Mommsenstadion.
Der 10. Spieltag (25. – 27.10.)
Tennis Borussia – SG Dynamo Schwerin 6:4
BFC Preussen – GW Ahrensfelde 0:0
FC Anker Wismar – Lichtenberg 47 0:4
TSG Neustrelitz – BSV Eintracht Mahlsdorf 0:3
Rostocker FC – SC Staaken 0:5
Sparta Lichtenberg – SV Tasmania 2:1
Berliner AK – TuS Makkabi 0:1
F.C. Hansa Rostock II – FSV Optik Rathenow 5:1
Die Tabelle
1. | SV Lichtenberg 47 | 10 | 31 : 7 | 26 |
2. | BFC Preussen | 10 | 28 : 6 | 23 |
3. | SV Tasmania Berlin | 10 | 21 : 13 | 21 |
4. | TuS Makkabi Berlin | 10 | 25 : 12 | 20 |
5. | F.C. Hansa Rostock II | 10 | 25 : 14 | 19 |
6. | Tennis Borussia Berlin | 10 | 28 : 26 | 19 |
7. | Eintracht Mahlsdorf | 10 | 28 : 12 | 18 |
8. | Sparta Lichtenberg | 10 | 15 : 16 | 16 |
9. | FC Anker Wismar | 10 | 17 : 22 | 12 |
10. | Berliner AK 07 | 10 | 11 : 13 | 11 |
11. | Dynamo Schwerin | 10 | 20 : 26 | 10 |
12. | TSG Neustrelitz | 10 | 7 : 16 | 10 |
13. | FSV Optik Rathenow | 10 | 15 : 22 | 9 |
14. | SC Staaken 1919 | 10 | 14 : 23 | 9 |
15. | GW Ahrensfelde | 10 | 11 : 22 | 5 |
16. | Rostocker FC | 10 | 2 : 48 | 0 |
Der 11. Spieltag (1. – 3.11.)
SG Dynamo Schwerin – FC Anker Wismar (Fr., 19 Uhr)
SV Tasmania – GW Ahrensfelde (19.30 Uhr)
Lichtenberg 47 – Berliner AK (Sa., 13 Uhr)
FSV Optik Rathenow – Tennis Borussia (13.30 Uhr)
TuS Makkabi – BFC Preussen (So., 12 Uhr)
BSV Eintracht Mahlsdorf – F.C. Hansa Rostock II (13.30 Uhr)
Sparta Lichtenberg – Rostocker FC (14 Uhr)
SC Staaken – TSG Neustrelitz