Seit Dienstag ist es offiziell: der FC Türkiye kann auch 2023/24 für die Oberliga Hamburg planen. Die Wilhelmsburger sicherten mit einem 5:2 über Paloma die letzten Zähler und können ganz entspannt ins letzte Spiel gegen den FC Süderelbe. Teammanager Klaus Klock ist angesichts des Klassenerhalts hochzufrieden.
Eine überragende Hinrunde
„Harte Arbeit“ und einen „Platz“ über dem Strich hatte Klock vor der Saison ausgegeben. Und seine Mannschaft lieferte – 22 Punkte sammelte der FC Türkiye in der Hinrunde, war damit sieben Punkte über dem Strich und hatte Michel Netzbandt eine Lebensversicherung. Selbst zur Winterpause war der Vorsprung groß. Hervorzuheben sind dabei sicherlich das spektakuläre 3:3 gegen Altona sowie das 1:1 gegen Sasel, ehe im letzten Spiel vor der Winterpause der AFC gar mit 2:0 geschlagen wurde. Die Blicke waren daher, verständlicherweise, eher ins obere Mittelfeld als in den Keller gerichtet.
Alles kommt zusammen
Doch nach dem Winter ab Februar war die Luft erst einmal raus. Von Februar bis April absolvierte Türkiye ganze drei Spiele – alle auswärts, alle wurden verloren. Der Grund ist klar: zahlreiche Platzsperrungen aufgrund der Witterungsbedingungen. Und so kam ausgerechnet im Fastenmonat Ramadan das böse Erwachen: neun Spiele in vier Wochen, plus nochmal zwei Spiele in dieser ersten Mai-Woche. Aber am Ende hat es gereicht, trotz zahlreicher Rückschläge was die Ergebnisse angeht. „Eigentlich sagt man ja, dass ein Fußballer lieber spielt als trainiert“, so Klock. „Aber das war schon heftig in den letzten Wochen und hat viel Kraft gekostet.“
Manager voll des Lobes zu Mannschaft und Trainer
„Natürlich gab es auch Spiele, die mir nicht gefallen haben“, ist der Manager ehrlich, welcher aber nur ein großes Kompliment an seine Kicker verteilt: „Die Jungs haben super mitgezogen. Sie haben alles gegeben, egal unter welchen Umständen. Wir hatten, trotz Verletzungen und Sperren, immer 20 oder mehr Spieler im Abschlusstraining. Da kann ich nur meinen Hut ziehen.“
Über seine Trainerverpflichtung war Klock bereits im letzten Sommer begeistert – daran hat sich nichts geändert, im Gegenteil. „Daniel Sager lebt Fußball, er lebt den Verein. Er arbeitet hart, macht die Jungs besser und entwickelt gerade unsere jungen Spieler weiter. Was Besseres hätte uns nicht passieren können.“ Dazu gibt Klock eine Anekdote zum Besten: „Wir haben in dieser Woche die Sponsoren besucht und uns für die Unterstützung bedankt. Da war Daniels Frage nicht, ob er gefragt ist, sondern wann er bei welchem Sponsor sein muss. Und dann hat er sich Zeit genommen.“
Planungen schreiten voran
Auch die Planungen für die kommende Spielzeit sind schon weit fortgeschritten. Einzelne Spieler haben noch nicht zugesagt, 17 Akteure haben aber schon fest zugesagt, darunter mit Michel Netzbandt und Albin Bektesi die beiden Torjäger des FC Türkiye. Dazu wird Ahmed Ak von TuS Osdorf Der eine oder andere Spieler hat Begehrlichkeiten von höherklassigen Clubs geweckt, da könnte es dann noch kurzfristige Wechsel geben – was Klock aber nicht zwingend stört: „Das Regionalliga-Clubs anklopfen und Spieler von uns haben wollen, ist ein Beweis für die tolle Arbeit, die Daniel bei uns macht. Und wenn es tatsächlich so weit kommt, dass ein Spieler von uns in die Regionalliga oder höher wechseln sollte, dann fahre ich ihn persönlich zur Vertragsunterschrift!“
Klock sauer auf den HFV
Sportlich läuft also alles beim FC Türkiye – es gibt also keinen Grund zu klagen. Einzig auf den Hamburger Fußball-Verband, namentlich Präsident Christian Okun, ist Klaus Klock aktuell nicht so gut zu sprechen. Der Grund: Türkiye hatte sich um die Ausrichtung der Saisoneröffnung 2023/24 beworben und die Unterlagen entsprechend beim Spielausschuss eingereicht. Doch die ganze Arbeit war umsonst – weil die Saisoneröffnung schon im letzten Jahr vergeben worden war, ohne dass das Gremium davon wusste: „Okun und Frank Flatau hatten die Eröffnung schon im letzten Jahr nach Dassendorf gegeben, ohne den restlichen Spielausschuss zu informieren. So ist jetzt viel Arbeit, die Absprachen mit Polizei und Bezirksamt, für die Katz. Nur weil die Herren meinen, nicht den richtigen Weg gehen zu müssen.“ Klock möchte das keinesfalls als Angriff auf TuS Dassendorf gewertet sehen: „Das ist überhaupt nichts gegen Dassendorf. Die machen tolle Arbeit und haben sich das absolut verdient, so ein Event auszutragen. Und wenn man das offiziell frühzeitig dahin vergibt, dann ist auch alle gut. Aber so macht man kleineren Clubs Hoffnungen und diese arbeiten dann für nichts.“
Nun hat der FC Türkiye die Saison am Freitag ausklingen lassen und freut sich nun auf die kommende Spielzeit. Ein Ziel hat Klock auch schon ausgegeben: „Wäre schön, wenn wir am Ende ein positives Torverhältnis hätten.“