Mit einem 2:4 gegen den SC Victoria verabschiedete sich der SV Curslack-Neuengamme am Dienstag in die Sommerpause und kann einen Strich unter eine anstrengende Saison machen. Nun schreiten die Planungen voran und der SVCN startet einen Umbruch. Mit dabei sind ein neuer Trainer und ein prominenter Neuzugang aus Lübeck.
Stolz schwingt mit
Hinter dem SV Curslack-Neuengamme steht eine harte Saison. Corona hatte den Gramkowweg im März und April voll im Griff, was zu einem Mammut-Programm in den letzten Wochen führte. Zwischen dem 23. April und dem 10. Mai absolvierte Curslack sieben Spiele in 17 Tagen und ging vor allem am Ende komplett auf dem Zahnfleisch. Spieler aus der zweiten Mannschaft, aus den Senioren und aus der A-Jugend mussten aushelfen. Manager Oliver Schubert hat für diese Ansetzungen verständlicherweise wenig Verständnis. Dafür überwiegt das Vertrauen in sein Team: „Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie die letzten Wochen gemeistert haben.“ Vor allem den Sieg beim Auswärtsspiel an der Hoheluft hebt Schubert hervor, als der schon ersatzgeschwächte SVCN knapp bei Victoria gewann – keine 48 Stunden nach einem Heimerfolg gegen Buchholz.
Beste Saison seit Jahren, aber
Dennoch fällt Schuberts Gesamtfazit zur Saison gemischt aus. „Crille und ich sind im Rückblick nicht zufrieden und hatten insgesamt mehr erwartet“, so der 45-Jährige im Gespräch mit Oberliga.info: „Dabei sind wir Siebter geworden und damit so gut wie seit Jahren nicht mehr.“ Zuletzt hatte der SVCN unter dem aktuellen Interimscoach Torsten Henke 2013/14 eine Spielzeit besser abgeschlossen. Doch insgeheim hatte man sich am Gramkowweg mehr erwartet und darauf gehofft, Teams wie Concordia oder Dassendorf zu ärgern.
Trainerwechsel leitet Umbruch ein
Nun hat der bevorstehende Trainerwechsel einen Umbruch eingeläutet. Christian Woike geht verlässt bekanntlich Curslack, da er beruflich durchstartet. Was für den Außenstehenden überraschend war, kam für Schubert selbst nicht aus heiterem Himmel: „Wir wussten ja schon länger, dass dies möglicherweise passieren kann. „Crille“ hat immer mit offenen Karten gespielt. Nur, dass es so schnell kam, war nicht geplant.“
Die Trainersuche selbst war klar umrissen: „Wir wollten einen Coach, der aus der Region kommt und sich im Jugendbereich gut auskennt.“ Und als Sven Schneppel seinen Abgang in Lohbrügge verkündete, griff Schubert zum Telefon und lotste den 49-Jährigen an den Gramkowweg. Entgegen der Gerüchteküche nahmen die Beiden erst nach dem bestätigten Weggang von Schneppel in Lohbrügge Kontakt auf, wie Schubert betont „Ich habe es mittags gelesen und abends zum Telefon gegriffen.“ Der Rest ging dann schnell über die Bühne.
Fünf Abgänge bestätigt
Entsprechend wird es nun einen Umbruch geben. Die Mannschaft kam auf den Prüfstand und fünf Abgänge sind bereits bekannt. Corvin Behrens (zum Düneberger SV), Özgür Bulut, Yaneck Schluchter, Hamed Mokhlis, Tim Schmidt und Sebastiao Mankumbani verlassen den Club. Die Gründe sind dabei verschieden. „Mit einigen Spielern konnten wir uns nicht auf einen neuen Vertrag einigen“, so Schubert: „Wieder andere haben von uns kein Vertragsangebot erhalten.“ Um jeden Preis will man in Curslack Spieler nicht halten – im Gegenteil. Man will die finanziellen Aufwendungen etwas zurückfahren und verstärkt auf jüngere Spieler aus der Region setzen.
Meyer mit viel Erfahrung aus Siebenbäumen
Dennoch wartet man am Gramkowweg wieder mit einem Kracher-Transfer auf. „Königstransfer“ ist Mittelfeldspieler Marcello Meyer. Der 31-Jährige wechselt vom SH-Landesligisten GW Siebenbäumen nach Curslack. Meyer spielte für den VfB Lübeck und Weiche Flensburg 130mal in der Regionalliga, hinzu kommen 115 Einsätze in der Oberliga Schleswig-Holstein für den VfB Lübeck II, den SV Eichede , Strand 08 und den Phönix Lübeck. Aktuell ist „Cello“ Co-Trainer der U19 und der U21 des VfB Lübeck.
Drei weitere neue sind Edward Pfister (Oststeinbeker SV), Luis Hacker (ASV Hamburg) und Luca Winterfeld (eigene II). Die Planungen sind damit natürlich noch nicht abgeschlossen. „Wir schauen uns aktiv um, vor allem in der Umgebung“, stellt Schubert fest und weiß, dass da noch der eine andere Scouting-Tag auf ihn und seinen neuen Trainer zukommen.