USC Paloma: Offensiv zulegen

Pokal hui, Liga naja: Trainer Marius Nitsch weiß, wo er beim USC Paloma ansetzen muss. (Foto: Niklas Runne)
Pokal hui, Liga naja: Trainer Marius Nitsch weiß, wo er beim USC Paloma ansetzen muss. (Foto: Niklas Runne)

Das Spieljahr 2024/25 hat am Montag offiziell begonnen. Bis zum ersten Spieltag sind es noch ein paar Wochen, doch die Zeit ist für uns gekommen, auf die neue Saison zu blicken. Und wir beginnen mit dem Pokalfinalisten: der USC Paloma will sich stabilisieren und träumt davon, die Pokalsaison zu wiederholen. Dafür muss aber in der Offensive zugelegt werden.

Saison 2023/24

In der Liga war bei Paloma ein wenig der Wurm drin. Die Tauben kamen zunächst gar nicht in die Spielzeit, gewannen nur eines der ersten vier Spiele. Doch dann fing sich die Mannschaft von Trainer Marius Nitsch, spielte einen starken Herbst und schob sich unter die Top sechs in der Liga. Doch gebeutelt von zahlreichen Verletzungen ging es nach der Winterpause unbeständig weiter, so dass Paloma nicht ganz oben angreifen konnte. Und im letzten Saisondrittel machten sich die offensiven Schwächen bemerkbar: der USC traf das Tor nicht und hatte am Ende die fünftschlechteste Offensive der Liga. Mit Rang sieben war man aber noch im Soll.

Anders sah es im Pokal aus: hier folgte Triumph auf Triumph, Paloma schaltete unter anderem Eintracht Norderstedt und den ETSV aus, so dass das Finale am Ende der Schluss war. Doch hier war Teutonia die Nummer zu groß, wie auch Marius Nitsch zugeben musste: „Teutonia war einfach besser, abgezockter. Aber es war für uns ein tolles Erlebnis.“

Fabian Jacobs kommt von TuRa Harksheide und ist einer von sieben Neuen im Paloma-Kader. (Foto: Lobeca/Rohlfs)

Wer kommt? Wer geht?

Sechs Spieler haben Paloma im Sommer verlassen. Schmerzhaft ist dabei der Abgang von Kapitän Moritz Niemann – der Leader wird nur ganz schwer zu ersetzen sein. Der Lohn für eine starke Entwicklung ist für ihn der Wechsel zu Eintracht Norderstedt. Ebenso den Club gewechselt haben Joshua Freude (HT16), Max Grablewski (HSV III) und Soleiman Kazizada (Vorwärts-Wacker Billstedt), der nach zwei Seuchenjahren nochmal einen neuen Anlauf wagt. Christian Merkle und Tom Bein nehmen sich eine Auszeit vom Fußball.

Den Abgängen stehen sieben Neuzugänge gegenüber. So soll Tom Burmeister (SV Rugenbergen) in der Defensive für weiteren Konkurrenzkampf sorgen. Im Mittelfeld sollen Fabian Jacobs (TuRa Harksheide), Paul Treichel (SG Reinfeld/Kronsforde, ehemals HSV III und Concordia), der talentierte Robert Gidion (Bramfelder SV) und Colin Ulrich, der nun endgültig aus der eigenen U23 in die Liga-Mannschaft kommt, für Bereicherung sorgen. Für die Abteilung Attacke verpflichtete Paloma Routinier Yannick Albrecht (zuletzt BU), welcher nach einem Jahr Fußballpause nun an der Brucknerstraße auf Torejagd geht.

Players to Watch

Im Blickpunkt der Spieler steht auf jeden Fall der neue Kapitän. Dieser ist aber noch gar nicht gewählt, wie Marius Nitsch verriet: „Wir wollen den neuen Spielern natürlich auch Zeit geben, die Mannschaft kennenzulernen. Daher wird erst kurz vor Saisonstart feststehen, wer die Binde trägt.“ Unabhängig davon, wer es wird, hat der neue Spielführer aber große Fußstapfen zu füllen – ähnlich wie Moritz Niemann bei seiner Amtsübernahme.

Im Fokus wird auch Haron Sabah stehen. Das 19-Jährige Eigengewächs hat zwei gute Jahre hinter sich, konnte 2023/24 acht Vorlagen verzeichnen und war damit bester Paloma-Akteur in dieser Kategorie. Nun hofft man, dass Sabah den nächsten Schritt gehen kann und auch seine Torgefahr (sieben Tore 22/23, zuletzt nur vier) wiederfindet. Denn der Coach traut dem Offensivspieler durchaus den Sprung in eine höhere Liga zu.

Haron Sabah ist der Shooting-Star beim USC Paloma. Nun soll er den nächsten Schritt machen. (Foto: Niklas Runne)
Haron Sabah ist der Shooting-Star beim USC Paloma. Nun soll er den nächsten Schritt machen. (Foto: Niklas Runne)

Trainer und Ziele

Marius Nitsch geht nun bereits in seine vierte Saison an der Brucknerstraße. Zweimal Platz sechs, einmal Platz sieben und das Erreichen des Pokalfinals sind eine ordentliche Bilanz. Aber der Übungsleiter weiß, dass bei seiner Mannschaft noch etwas geht, wenn man die Schwachstellen abgestellt bekommt.

„Wichtig ist für uns, dass wir unsere spielerischen Elemente auch in Tore ummünzen“, legt Nitsch den Finger in die Wunde und hofft dabei auch auf die Neuzugänge: „Fabian Jacobs war bei Harksheide ein wichtiger Faktor, Paul Treichel und Yannick Albrecht haben in der Oberliga schon bewiesen, wo das Tor steht.“ Entsprechend will man die Basics halten und offensiv Fahrt aufnehmen. Wofür das am Ende reicht, bleibt abzuwarten. „Altona ist nicht aufgestiegen, der ETV ist wieder da und der ETSV rüstet auf. Das wird ganz schwierig zu sagen, wo tabellarisch die Reise hingehen kann“, mutmaßt Nitsch. Gegen Platz sieben oder besser hätte er aber nichts einzuwenden und gegen mehr Tore sicherlich auch nicht.

Im Pokal würde man den Vorjahreserfolg gerne wiederholen. „Es sind so viele neue Dinge auf uns eingeprasselt, das war für die Mannschaft völlig ungewohnt“, meint der Übungsleiter: „Daher wäre das schon cool, wenn wir das wiederholen könnten. Aber dazu gehört auch etwas Glück.“ Der Traum von einem erneuten Finale an der Hoheluft ist aber da.

Vorbereitung

Der USC Paloma stieg am letzten Sonntag auch spielerisch in die Vorbereitung ein, kam beim Lüneburger SK zu einem 1:1. Bis zum Saisonstart sind noch acht Spiele angesetzt. Dabei kreuzt die Nitsch-Elf die Klingen mit dem Lokalrivalen BU sowie den Spitzenteams der Oberliga Schleswig-Holstein, dem TSB Flensburg und dem SV Eichede.

Lüneburger SK 1:1
HSV Barmbek-Uhlenborst (3.7./A)
TSV Nordmark Satrup (5.7./A/Trainingslager)
TSB Flensburg (6.7./A/Trainingslager)
TuS Rotenhof (7.7./A/Trainingslager)
Inter Türkspor Kiel (12.7./H)
Eintracht Lokstedt (14.7./H)
FC Voran Ohe (20.7./H)
SV Eichede (21.7./H)
1. Pokalrunde (26.-28.7.)
Buchholz 08 (4.8./Liga-Auftakt)